Gedichte-Eiland

Erich Kykal · 08.08.2016, 08:51

Schau nur die Sterne in schweigenden Kreisen
würdig die Bahnen im Äther beschreibend,
ewig in großer Erinnerung bleibend,
die wir als taumelnde Träumer bereisen!

Wären nicht jene erhabenen Funken
Wunder genug unsern seligen Sinnen,
die wir aus Trauben des Himmels gewinnen,
würdig gekeltert und willig getrunken?

Nein, wir begehren die irdischen Hüllen,
Lüste und Neigungen ohne Gedanken
tieferer Schwere und nötiger Schranken.

Traurig verenden wir endlich im stillen
Wasser von Warnungen, die sich erfüllen,
krank an Gedanken und elend an Willen.

Thomas · 08.08.2016, 09:01

Lieber Erich,

Ein dakylisches Sonett. Chapeaux! Ich habe mir gerade überlegt, ob so etwas überhaupt möglich ist und du lieferst mir den Beweis dafür.

Vielen Dank und liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal · 08.08.2016, 10:23

Hi Thomas!

Das Schema XxxXxxXxxXx ignoriert zwar 2 oder 3 Sonettregeln, aber wenn man Wert auf gravitätisch-pathetischen Duktus legt, genau richtig. Der Rest entspricht den üblichen Vorschriften.

Hab gern mal mit dieser Form gespielt ...

Vielen Dank für deine prompte Replik!

LG, eKy

08.08.2016, 08:51	#1
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Begehren Schau nur die Sterne in schweigenden Kreisen würdig die Bahnen im Äther beschreibend, ewig in großer Erinnerung bleibend, die wir als taumelnde Träumer bereisen! Wären nicht jene erhabenen Funken Wunder genug unsern seligen Sinnen, die wir aus Trauben des Himmels gewinnen, würdig gekeltert und willig getrunken? Nein, wir begehren die irdischen Hüllen, Lüste und Neigungen ohne Gedanken tieferer Schwere und nötiger Schranken. Traurig verenden wir endlich im stillen Wasser von Warnungen, die sich erfüllen, krank an Gedanken und elend an Willen. __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

08.08.2016, 09:01	#2
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Lieber Erich, Ein dakylisches Sonett. Chapeaux! Ich habe mir gerade überlegt, ob so etwas überhaupt möglich ist und du lieferst mir den Beweis dafür. Vielen Dank und liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

08.08.2016, 10:23	#3
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi Thomas! Das Schema XxxXxxXxxXx ignoriert zwar 2 oder 3 Sonettregeln, aber wenn man Wert auf gravitätisch-pathetischen Duktus legt, genau richtig. Der Rest entspricht den üblichen Vorschriften. Hab gern mal mit dieser Form gespielt ... Vielen Dank für deine prompte Replik! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

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