Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Denkerklause

Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 14.09.2010, 18:47   #1
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard Herbst in mir

Etwas müde, still und abgekämpft
schau ich zweifelnd auf mein Leben.
Eifer, Drang zu Neuem sind gedämpft,
kraft- und willenarm mein Streben.

Meines Daseins Blätter werden bunt,
kalt die Winde aus dem Norden.
Immer stärker fühl ich Stund um Stund,
es ist Herbst in mir geworden.

Wenn der Blick nach vorn sich nicht mehr lohnt,
kalt im Innern Nebel stehen,
ein Gefühl von Abschied in mir wohnt,
merk ich, bald ist Zeit zu gehen.
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2010, 22:52   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Galapapa,

eine wunderschöne Metapher. Der Herbst als Übergang zum Alter.
Der Leser wird nachdenklich (nur jene, die die Jugend bereits hinter sich haben )
Hier ist jede Jahreszeit einmalig - sie kommt nicht wieder.

Die 1. und 2. Strophe tragen wunderbare Bilder und ebenso die "Jahreszeitenüberleitung". Besonders gut gefallen mir diese Verse:


Eifer, Drang zu Neuem sind gedämpft,
kraft- und willenarm mein Streben.


Meines Daseins Blätter werden bunt,



Die 3. Strophe mündet mir zu abrupt in den Abschied. Ich hätte gern dazwischen noch eine Strophe, die dem Herbst mehr abgewinnt.
Der Herbst ist die Zeit der Reife und Ernte.

Z.B.

Etwas müde, still und abgekämpft
schau ich zweifelnd auf mein Leben.
Eifer, Drang zu Neuem sind gedämpft,
kraft- und willensarm mein Streben.

Meines Daseins Blätter werden bunt, (schön )
kalt die Winde aus dem Norden.
Immer stärker fühl ich Stund um Stund,
es ist Herbst in mir geworden.

Glauben will ich, dass es mir gelingt,
Frucht und Reife zu genießen,
wissend, weil der Herbst in mir bedingt,
vor dem Winter abzuschließen.


Wenn der Blick nach vorn sich nicht mehr lohnt,
kalt im Innern Nebel stehen,
ein Gefühl von Abschied in mir wohnt,
merk ich, bald ist Zeit zu gehen.

Schau mal, ob es deiner Intuition enstpricht.

Mir gefällt dein Gedicht - darum die "Krittelei".

(Vielleicht spiele ich hier mit "Eigentrost".)

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2010, 14:45   #3
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard

Hallo, liebe Dana,
erstmal danke für Dein schönes Lob!
Deinen Vorschlag finde ich sehr gut, zumal Dein Argument, dem Thema Herbst mehr abzugewinnen mir einleuchtet. Letztendlich ist es ja ein Versuch, den Herbst in der Natur mit dem im Leben zusammenzuweben. Ich meine aber, dass ich mit dem Wort "bald" in der letzten Strophe doch den Abschied nur ins Auge gefasst habe. Er kann noch fern sein und auch der Winter ist eine Zeit, die dazugehört.
Obwohl mir Deine zusätzliche Strophe gefällt, will ich sie nicht einbauen. Es wär nicht mehr "meins", wenn Du verstehst, was ich meine. Für den Vorschlag bin ich aber sehr dankbar.
Einen herzlichen Gruß an Dich!
Galapapa
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:46 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg