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Alt 06.10.2014, 14:17   #1
Chavali
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Standard Prinzessin auf der Erbse

Jedes Lachen birgt auch ein Weinen. Eines allein kann nicht existieren.
Wenn es nur Lachen gäbe: Würde man sich noch freuen können, würde man das Lachen schätzen?
Erst wenn ein Weinen hinzukommt, weiß man, was Lachen bedeuten kann.

Und das Weinen, wie steht es mit dem? Gilt der Umkehrschluss auch hier?
Schätzt man das Lachen, wenn einem zum Weinen zu Mute ist?
Das Traurigsein ist eine ungleich stärkere Emotion als das Fröhlichsein.
Da gibt es keinen schnellen Umschaltknopf, eher einen Dimmschalter.

Der herbstliche Laubwald mit seinen Buchen, Birken, Platanen und Eichen versucht, mir die Ruhe
zu vermitteln, die ich dringend brauche.
Leichter Schleiernebel verschluckt jeden Laut.

Die gelb, rot und orange gefärbten Blätter rieseln mir bei jedem Windstoß zu Füßen.
Mittlerweile fängt auch der dicke Blätterteppich meinen Schritt ab und ich fühle mich wie auf
weichem Gummi gehend und muss dabei an die Prinzessin auf der Erbse denken,
wie in Andersens Märchen.
Der Vergleich lässt mich lächeln und überdeckt meine Tränen.

Liegen Lachen und Weinen so dicht beieinander?
Und ist die Empfindlichkeit einer Prinzessin auf der Erbse wirklich so veraltet...?

Es kann doch nicht sein, dass zeitgemäßes "Frausein" sich auf Emanzipation beschränkt.
Da möchte man den Zufall verfluchen, der mich als Frau auf die Welt hat kommen lassen.

Mein Lächeln erfriert.









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Geändert von Chavali (09.10.2014 um 19:18 Uhr)
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Alt 06.10.2014, 20:53   #2
ginTon
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Huhu chavilein,

interessanter Text und interessant geschrieben...gefällt mir. Den Wechsel
von Emotion hin zu dem Spaziergang finde ich gelungen...Eine Stelle hätte
ich mitunter anders geschrieben, kannst ja mal schauen, ob du davon was
mitnehmen kannst...


Zitat:
Die gelb, rot und orange gefärbten Blätter rieseln mir bei jedem Windstoß zu Füßen.
Mittlerweile fängt auch der dicke Blätterteppich meinen Gehtritt ab und ich fühle mich wie auf
weichem Gummi gehend und muss dabei an die Prinzessin auf der Erbse denken,
wie in Andersens Märchen.
Der Vergleich macht mich lächeln und überdeckt meine Tränen.
Mitunter hätte ich das "gehend" komplett gestrichen, da der "Gehtritt" eine
Zeile zuvor eigentlich das Gleiche sagt: und ich fühle mich wie auch weichem
Gummi, muss dabei aber an .... Der Vergleich bringt mich zum Lächeln?


insgesamt gefällt mir der Text, ich denke hier wird darauf angespielt das Frau ihre Gefühle versteckt, obwohl dies ja eigentlich Frauenterrain ist. Es fällt das
Wort Emanzipation, der diesen Umstand unterstreicht: Was ist Frau heute noch...So habe ich das mal rausgelesen, kann aber auch komplett falsch sein

gerne mit beschäftigt ...liebe Grüße ginnie
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 06.10.2014, 21:51   #3
Chavali
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Hi ginnie,
Zitat:
Mitunter hätte ich das "gehend" komplett gestrichen, da der "Gehtritt" eine
Zeile zuvor eigentlich das Gleiche sagt: und ich fühle mich wie auch weichem
Gummi, muss dabei aber an .... Der Vergleich bringt mich zum Lächeln?
dein Vorschlag für die bezeichnete Stelle gefällt mir gar nicht - ich lass das mal vorerst so,
selbst wenn Gehtritt und gehen doppelt gemoppelt sind.
Wo ich noch mitgehen würde, wäre Geh von Tritt wegzulassen
Zitat:
... ich denke hier wird darauf angespielt das Frau ihre Gefühle versteckt, obwohl dies ja eigentlich Frauenterrain ist. Es fällt das
Wort Emanzipation, der diesen Umstand unterstreicht: Was ist Frau heute noch...So habe ich das mal rausgelesen, kann aber auch komplett falsch sein
Hm, ok, nicht so ganz, aber das ist auch nicht wichtig, weil so, wie du den Text verstanden hast, ist er für dich ok.
Wenn man einen Verfasser nicht fragen kann nach seiner Intentention, wird man auch damit leben müssen,
wie der Leser den Text versteht
Zitat:
interessanter Text und interessant geschrieben...gefällt mir. Den Wechsel
von Emotion hin zu dem Spaziergang finde ich gelungen..
Danke! Dein Lob freut mich.


Lieben Gruß,
chavi

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Alt 08.10.2014, 18:13   #4
Hollerith
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Hallo Chavali,

einen schönen Herbstspaziergang hast du da gemacht, bei dem dir wohl melancholische Gedanken kamen. Ich für meinen Teil mag keine extrem empfindlichen Frauen, die sogar eine Erbse unter der Matratze spüren

Aber ich versteh schon, was du meinst: Wenn mich nicht alles täuscht, spielst du auf die Feministinnenbewegung an und die Gleichmacherei. Da wird neuerdings die Höflichkeit der Männer verpönt, wenn sie zum Beispiel einer frau die Tür aufhalten. Ich selbst habe schon mir anhören müssen: denkste dat kann ich nich aleene! Da vergehts einem

Nun, vielleicht hattest du ja auch eine ganz andere Intention.

LG Holle
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Alt 09.10.2014, 17:55   #5
Chavali
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Hallo Holle,

ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich sage, deine Antwort ist so eine typisch männliche Sichtweise,
wie sie dem Rollenklischee geschuldet ist.
Mann = bloß keine Gefühle zeigen

Aber immerhin hast du dich getraut, mir zu dieser Geschichte zu schreiben, die ich nach einigen Tagen Abstand noch
zu unvollständig finde.

Danke dir!

LG Chavali
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Alt 09.10.2014, 19:37   #6
Dana
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Liebe Chavali,

mir gefällt die Geschichte in ihrem "Extremvergleich" - Märchen/Emanzipation.
Ist man nicht gerade 17 oder 20,() versteht man sie noch besser.
Ich sehe darin nicht einzig die Seiten einer Medaille, also Lachen und Weinen.
Die Protagonistin hinterfragt. Sie kennt höchstwahrscheinlich das absolute Frausein und hat auch eine Vorstellung vom Herrn, dem "Kavalier".
Ihre Erfahrung wird von Emanzipation durchquert, die wichtig und gut ist, jedoch macht sie sich Gedanken, ob jener Wandel das Recht oder gar die Macht haben muss, das "Frausein" auszublenden.

Meine Gedanken dazu:
Emanzipation wird noch lange nicht so gelebt, wie sie gemeint ist. Man versteht sich noch nicht, weil eine emanzipierte Frau, sobald sie als solche erkannt wird, ein "Kerl" ist. Lässt sie sich zugleich in den Mantel helfen, bekommt sie Hohn zu spüren: "Ach nein, aber ansonsten machen wir alles selbst, nicht wahr."
Beide Geschlechter sind hier und da noch stark verunsichert. Die Herren bekommen Angst vor "diesen Frauen" und die Frauen stellen sich übertrieben da.
Emanzipation soll ja nicht gleichgeschlechtlich bedeuten.

Insofern verstehe ich die Empfindlichkeit jener Prinzessin sehr gut und finde dieses Gefühl nicht veraltet. Männer und Frauen "ticken" nach wie vor unterschiedlich. Man sollte diesen Eigenschaften, Emanzipation inbegriffen" mit Verständnis und Humor begegnen.

Gern gelesen und noch gerner besenft.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 13.10.2014, 14:48   #7
Chavali
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Liebe Dana,

ich mag die Frauenemanzipation nicht.
Frauen sind Frauen und Männer sind Männer. Das war so, ist so und wird immer so sein. Evolutionsbedingt.
Da nützt auch kein Alice-Schwarzer-Emma-Gerede. Die Selbständigkeit einer Frau definiert sich für mich nicht
über die Emanzipationsschiene.

Und solange wir einen Frauentag haben müssen und begehen, steht dahinter ganz klar das Nichtemanzipationssignal
Das mal kurz dazu.


Zur Geschichte:
Eben deshalb mag ich auch eine gewisse Abgrenzung der Geschlechter.
Das kann man sehen, wie man will. Andere mögen gegenteilig darüber denken.

Weiter oben schrieb ich schon, dass meine Geschichte mir im Nachhinein nicht vollständig erscheint.
Ich werde noch daran herumbasteln.


Danke für deine Gedanken, Dana

Lieben Gruß,
Chavali
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