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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 05.03.2019, 20:47   #1
Wilhelmine
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: in einem abgelegenen Haus ohne Nachbarn
Beiträge: 113
Standard Die Streithähne

Es stritten einst, so wie es Hähne tun,
zwei solche sich gar heftig um ein Huhn.
Sie wollten sich einander nicht gestatten,
die Auserwählte auch mal zu begatten.

Kam einer in der Absicht mal zum Zuge,
schon nahte auch der zweite halb im Fluge,
was gab's für ein Geschrei und welch Geflatter
bei dieser Reiberei im Hühnergatter.

Doch eines Tages wohl war dieses Spiel
dem Hühnereigner offenbar zu viel,
er packte alle beide sie am Schopf
und steckte sie in seinen Suppentopf.

Geändert von Wilhelmine (07.03.2019 um 19:26 Uhr)
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Alt 06.03.2019, 18:12   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
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Standard

Hi Wilhelmine!

Schön geschrieben, trocken und lapidar wird hier exemplarisch das Schicksal von - im wahrsten Wortsinne - Streihähnen ausgebreitet!

Einzig die beiden ersten Zeilen: Diese haben bei dir nur 4 Heber, der ganze Rest des Gedichtet aber ist fünfhebig gestaltet. Das macht, dass die ersten beiden Zeilen sich zu kurz anfühlen, oder man stolpert beim Lesen über die plötzlich längeren Zeilen. Das würde ich angleichen, zB. so (plus ein paar anderer Varianten an verschiedenen Stellen zur gefälligen Inbetrachtziehung):

Zwei Hähne stritten einstmals fürchterlich
um eine wohlgestalte Henne sich,
und wollten nie einander sich gestatten,
die Gute ganz für sich mal zu begatten.

Kam einer in der Absicht mal zum Zuge,
da nahte schon der zweite halb im Fluge,
was gab's für ein Geschrei und welch Geflatter
bei dieser Reiberei im Hühnergatter.

Doch eines Tages wohl war dieses Spiel
dem Hühnereigner offenbar zu viel,
er packte alle beide sie am Schopf
und steckte sie in seinen Suppentopf.


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 06.03.2019, 21:38   #3
Wilhelmine
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 26.02.2019
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Hi Erich!
Ich danke dir für deine Vorschläge. Das ist eins der "festgefahrenen" Gedichte, die schon länger auf meinem Reparaturtisch liegen. Entweder ich mache die ersten beiden Verse länger oder die anderen kürzer. Aber mit keiner Variante war ich bisher so recht zufrieden. Zwischen ”schon” und “auch” war ich selbst hin und hergerissen, habe mich aber dann für auch entschieden. Wenn ich die ersten beiden Verse nach deinem Vorschlag verlängere, geht für mich die "Leichtigkeit " verloren .Also heißt es weiter nachdenken, vielleicht muss ich alles ganz und gar noch mal umschreiben um das Dilemma zu beheben.
Ich danke dir wieder fürs kritische Lesen.
Schöne Restwoche noch
Liebe Grüße Wilhelmine

Ich hab's geändert, ich glaube so geht’s.

Geändert von Wilhelmine (07.03.2019 um 13:27 Uhr)
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Alt 07.03.2019, 15:30   #4
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Beiträge: 3.210
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Zitat:
Zitat von Wilhelmine Beitrag anzeigen
...
er packte alle beide fest am Schopf
und steckte sie in einen Suppentopf.
lb Wilhelmine, ich hätte da noch einen vorschlag. lg W.
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Alt 07.03.2019, 17:11   #5
Wilhelmine
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Lieber Walther!
Im Moment möchte ich erst mal nichts mehr ändern, aber ich denke über deinen Vorschlag nach. Danke dir.
Liebe Grüße
Wilhelmine
Wilhelmine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.03.2019, 18:00   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Schöner: "Es stritten einst, so wie es Hähne tun,"

Halte die Sprache möglichst einfach und klar in Melodie und Lautbildung, mit komplexem Satzbau und intellektuell harausforderndem Inhalt hat ein Leser schon genug zu tun. Die Sprache sollte möglichst obstruktionsfrei fließen können, sogar in der Vorstellung der still Lesenden.

LG, eKy
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Alt 07.03.2019, 19:24   #7
Wilhelmine
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Beiträge: 113
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O.k. lieber Erich, das ist noch mal eine Änderung wert. Manchmal kommt man auf die einfachsten Worte nicht. Ich bin übrigens auch eine Verfechterin des einfachen Wortes. Nur manchmal wird's dem Reim zuliebe dann doch etwas verschroben.

Ich danke dir.
Liebe Grüße
Wilhelmine

An Walter
bitte nicht böse sein, weil ich dir geschrieben hatte, dass ich nichts mehr ändern möchte. Diese Änderung war allerdings noch nötig.
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