04.10.2011, 20:07 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Schattenboxer
"Du verdammter Hund! In Imponiergebärde
stellst du dich vor mich und sprichst mir Schmähung aus? Weißt du nicht, dass ich dich gleich verdreschen werde? Ungeschoren, heil, kommst du mir nicht nach Haus! Glaubst wohl, diese eine üble Finte, hinterhältig, hätt ich nicht gesehn? Denkst, ich würfe jetzt sofort ins Korn die Flinte, würde feige dir den Rücken drehn? Fiesling! Hältst du hoch die Faust als Drohung? Und was soll dein schief gezogner Mund? Lächerlicher Gnom der Weltverrohung – Schaden willst du mir, doch ohne Grund! Ausgeburt der Hölle, du bist böse! Durch und durch verderbt, dich schlag ich tot - denn du nervst mich. Spar dir dein Getöse: Geh zu Boden! Noch vorm Abendrot tilge ich dich hier, von dieser Stelle! Du verschwindest sang -und klanglos, ohne Gruß……“ Wut durchzuckte ihn wie eine helle Blitzansammlung, sie war übermächtig! Also schlug er zu. Doch - wie verdächtig! - zielte auch der Schatten, leise, ließ ihn tanzen, immerzu im Kreise – und dann folgte er ihm, auf dem Fuß. |
05.10.2011, 14:25 | #2 | |
asphaltwaldwesen
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gekonnte kampfansage, liebe larin!
voller pepp und schmackes. da kommt kein zweifel auf, dass lyrDu es sich so richtig verscherzt (und da jemanden gewaltig unterschätzt) hat. ein text voller dramatik und kraft in tempo und sprache. ein paar kleine metrische engstellen - aber auch die zu passieren. am besten, weil voll leidenschaft, find ich: Zitat:
hab gern gelesen und mich mitreißen lassen! lieber gruß, fee |
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08.10.2011, 18:55 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo fee,
fragt sich nur, ob es gar so klug ist, mit seinem eigenen schatten kämpfen zu wollen! letzlich wird man das, was man da so schmählich bekämpfen will, gar nicht los - da es doch nur ein spiegel der eigenen person ist. und dann muss man immer und immer wieder dagegen sturm laufen. vieles, was da in den anderen hineininterpretiert wurde, ist nur der film, der im eigenen "projektor"(= gehirn), abläuft. daher gilt: sage mir, wie du die welt siehst - und ich sage dir, wer du bist. das wusste man auch zu früheren zeiten: an ihren früchten sollt ihr sie erkennen! und da unterscheiden sich die fruchtbaren von den früchtchen schon sehr. liebe grüße, larin |
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