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Alt 14.12.2015, 18:34   #1
Chavali
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Standard Zwölf Brüder

Im Lande Nirgendwo zur Stunde Null
begegneten sich Männer ohne Zahl.
Sie wählten in geheimer Wahl
zwölf Blonde, Braune, Graue.
Nur einer war am Haupte kahl.

Es war der alte Januar,
aus Eis war seine Augenbraue.
Die beiden Grauen strichen sich
den Glitzerreif aus ihrem Haar,
es war November und der Februar.

Die Blonden sahen keck hervor
aus ihren bunten Jacken,
sie flüsterten sich Spaß ins Ohr,
und kraulten sich den Nacken.
April und Juni und der März
sind eine Seele und ein Herz.

August, September und Oktober,
die Braunen schauen himmelwärts,
erflehen händeringend Regen.
Der grüne Mai gibt seinen Segen.
Für sommers fehlt der Juli noch
mit Platz für Heu im Schober.

Und über allem wacht Dezember.
Er ist des Weihnachtsfestes Lober.
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (07.01.2016 um 21:47 Uhr)
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Alt 14.12.2015, 18:51   #2
ginTon
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Huhu Chavilein..

na da hat sich wohl jemande den Trickfilm angeschaut was

Zitat:
Im Lande Nirgendwo zur Stunde Null
begegneten sich Männer ohne Zahl
sie wählten in geheimer Wahl
zwölf Blonde, Braune, Graue.
Nur einer war am Haupte kahl.

Es war der alte Januar,
aus Eis war eine Augenbraue.
Die beiden Grauen strichen sich
den Glitzerreif aus ihrem Haar,
es war November und der Februar.

Die Blonden sahen keck hervor
aus ihren bunten Jacken,
sie flüsterten sich Spaß ins Ohr,
und kraulten sich den Nacken.
April und Juli und der März
sind eine Seele und ein Herz.

August, September und Oktober,
die Braunen schauen himmelwärts
und suchen händeringend Regen.
Der grüne Mai gibt seinen Segen.
Für sommers fehlt der Juni noch
mit Platz für Heu im Schober.

Und über allem wacht Dezember.
Er ist des Weihnachtsfestes Lober.
gefällt mir, sehr individuelle Reimführung,

was ist denn ein Lober? gerne gelesen...liebe Grüße ginnie
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© Bilder by ginton

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 14.12.2015, 18:57   #3
Chavali
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Standard

Hihi ginnie,
Zitat:
na da hat sich wohl jemande den Trickfilm angeschaut
nee, kein Trickfilm
Ich wollte einfach mal was ganz Lockeres, ohne Reimzwang, schreiben, etwas, das wie ein Märchen ist.
Scheint mir soweit gelungen zu sein?

Inspiriert wurde ich eher durch den Titel eines deiner Gedichte 12 Geschwister

Danke für deine Rückmeldung, hab mich gefreut!

Lieben Gruß,
chavi

edit:

du hast ja nach Lober gefragt:
das ist einer, der die Sache (Weihnachten) lobt

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Geändert von Chavali (14.12.2015 um 19:37 Uhr)
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Alt 31.12.2015, 22:58   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

ja, das sind schon eigenartige Brüder dieses bunte Dutzend.

Und praktisch jeder besitzt einen eigenen Charakter, den er auch auslebt. Deshalb sind die Haarfarben (einschließlich der Glatze) auch angebracht, sie beschreiben die Charaktere recht gut.

Eine Rosine muss ich allerdings da lassen.
Ich würde auf jeden Fall den Juni und den Juli tauschen. Der Juli ist eigentlich der Sommermonat, der Juni hingegen nicht mal ein halber.

So kann man die einzelnen Monate locker und ungezwungen beschreiben, das hat der Text gut hergegeben.

In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 01.01.2016, 02:21   #5
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
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Beiträge: 945
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Schön das. Richtig gut gelungen, liebe Chavi

Super Idee, ein fröhlicher und locker aufbereiteter Text, der auch Kindern prima gefallen würde.

Ein paar Kleinigkeiten:
S1: nach Zahl gehört ein Komma.

S2:
Aus "eine" würd ich "seine Augenbraue" machen.
In Z5 müsste es korrekterweise "waren" heissen:
Vllt:
den Glitzerreif aus ihrem Haar -
November und der Februar.
Der genaue Bezug ist ja schon vorher gegeben mit "die beiden Grauen".

S4 Z3:
das "suchen" nach Regen ist nicht so prickelnd.
vllt erwarten? erflehen? ersehnen?

Falderwalds Vorschlag zum Tausch von Juni und Juli kann ich nur beipflichten.

Schade, dass "Dezember" nicht das Schlusswort für den Text ist. Ich hab jetzt fast 1 Std darüber nachgegrübelt, wie man das hinkriegen könnte, aber leider ist mir nix eingefallen.
Auch das Weihnachtsfest als Schluss würd mir gefallen. Mit dem Lober kann ich micht so recht anfreunden.

Winzige Mängel, der Text ist es wert, da noch mal die Feder zu zücken

Sehr gern gelesen und besenft.

LG von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (01.01.2016 um 02:26 Uhr)
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Alt 07.01.2016, 17:06   #6
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.001
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Moin Faldi,
Zitat:
Ich würde auf jeden Fall den Juni und den Juli tauschen. Der Juli ist eigentlich der Sommermonat,
der Juni hingegen nicht mal ein halber.
Hmm, ok, kann ich machen, gar kein Problem.
Zitat:
So kann man die einzelnen Monate locker und ungezwungen beschreiben,
das hat der Text gut hergegeben.
Danke dir für Deine positive Rückmeldung


Kia ora, liebe Lai,

du hast allerlei Kleinigkeiten gefunden, ein paar Kommata, dies oder jenes Wort zum Tauschen - so dass es
jetzt nicht nötig ist, alles noch einmal aufzuzählen.

Das macht alles Sinn, ich werde dementsprechend ändern und ich danke dir dafür
Freut mich, dass dir die Idee und die Umsetzung gefallen haben


An euch beide liebe Grüße,
Chavi

__________________
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