Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Strandgut > Eilandstimmen > Vertonte Gedichte

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 17.04.2009, 21:46   #1
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard Was wir getan haben

Was haben wir getan mit der Imagination des Glaubens,
der sich hochschwang aus dem Unwissen
unserer Originäre?

Wir schufen Legenden und Mythen voller Mystik,
die sich abheben von dem, was außen ist
und sich sichtbar offenbart.

Wo wollten wir hin, mit der Macht des Denkens in Bildern des Geistes,
dessen Kompetenz und Wille
vom Wünschen kommt?

Wir wollten sein wie. Nicht als. Mehr noch denn Teil von Allem.
Ein daraus hervorragendes Ich
aus dem illusionslosen Sein.

So kreierten wir Götter und Götzen im Wandel der Zeit,
doch wandelten uns nicht in heiliges Gemüt,
in Seelenheiles und Selbsterkennen.

Denn was bleibt essenziell, wenn wir schauen,
was in unserer Vorstellung Glauben macht, alles Anbetungswürdige sei
keine Götzensilhouette?

Wir sehen mit inneren Augen, dass es zwischen Anbeter, Abbild und Hochmut
keine Seperation gibt. Die Wahnidee salbt sich selbst,
und projeziert die Imagination nach außen.

So haben wir uns die Welt untertan gemacht, indem wir (nicht nur)
einen Gott über sie stellten, den wir Kraft des Vorstellens
und partizipial wollten.

Macht Innehalten Schluss mit dem,
weil es in Achtsamkeit gar nichts mit dem Ego zu tun hat?
Wo das eine ist kann das andere nicht sein.
Angehängte Dateien
Dateityp: mp3 Blaugold - was haben wir getan.mp3 (429,7 KB, 336x aufgerufen)

Geändert von Blaugold (21.04.2009 um 22:28 Uhr)
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.04.2009, 18:55   #2
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Lieber Blaugold, ich habe mit größtem Interesse deiner Intonation gelauscht. Text und Wort spalten sich, für mich als Hörerin. Allein in der letzten Strophe hast du mich verbal "gereizt". Deinen Text finde ich inhaltlich stark philosophisch. Wenn ich dir einen Rat geben darf (und ich weiß, dass Ratschläge, Schläge sein können...), betone die Worte, die DIR wichtig sind stärker und lass dir der Wirkung wegen ZEIT. Zeit ist Zeugnis von Gelassenheit und Distanz > Erfahrung. Doch...gern gehört und gelesen.

alles liebe, budina
  Mit Zitat antworten
Alt 18.04.2009, 20:09   #3
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.03.2009
Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
Standard

ach lieber Blaugold,
ich bin so hin und her gerissen bei diesem Text. Erst einmal fand ich es seeehr interessant deiner Stimme zu lauschen. Liest du öfters solche Texte? Denn mir kam es nicht so vor, als machst du das zum ersten Mal.
Tja...der Text...
Wie budina schon sagt sehr philosophisch, aber er reizt auch. Bei mir einmal zum Applaus aber auch zum Wiederspruch...wie jede Medaille hat alles seine zwei Seiten und wie immer kann alles was im Exzess ausgelebt wird, sich ins negative verwandeln. Kann uns bestärken oder zerstören...


liebe Grüße

Babsi
__________________
Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)
badico ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.05.2009, 19:24   #4
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo budina
Man mag den Text philosophisch auffassen, klar. Philosophie ist ja auch die Liebe zur Wahrheitssuche oder -findung. Sinngebend ist dabei immer eine beantwortete Idee zu Fragen des Seins und allen Aspekten darin. Also Erklärungkonstrukte und -modelle. Das verstehe ich vor allem unter Philosophie.
Ist es dagegen eine Philosophie, eine Tatsache zu benennen?
Ist es philosophisch zu nennen, wenn sich der Mensch fragt, was in ihm
auf der Ebene des Gedanklichen alles so rum"geistert"?

Ein Philosoph verwendet Begriffe und theoretische Zusammenhänge, um vielleicht etwas, das nicht klar ersichtlich ist zu verdeutlichen, Mutmaßungen anzustellen, logische und/oder rationale Beweggründe aufzuzeigen und nähert sich mit Hilfe der Vorstellung der Sache an.

Ich denke, in meinem Text philosophiert LI weniger über Gott und die Welt, als dass es seine Psyche, die für jeden Menschen inhaltlich die Selbe ist, anschaut.
Jeder Mensch denkt, hat Ängste, übernimmt Übereinkünfte, spiegelt seine Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen nach außen. Der Mensch hat damit Macht über das "Außen". Alles ist im sogenannten "Wissen" des Einzelnen, gleichgeschaltet mit Traditionen oder eben Glauben.
Nehmen wir als Beispiel Vers 6 und 7:

Denn was bleibt essenziell, wenn wir schauen,
was in unserer Vorstellung Glauben macht, alles Anbetungswürdige sei
keine Götzensilhouette?

Wir sehen mit inneren Augen, dass es zwischen Anbeter, Abbild und Hochmut
keine Seperation gibt. Die Wahnidee salbt sich selbst,
und projeziert die Imagination nach außen.


Alles, was sich der Mensch im Zuge des Glaubens "vorstellt" (was ist Glauben anderes?) hält er für anbetungswürdig: sämtlicher Inhalt von Heiligen Schriften, von denen er (wir) sich Abbilder im Geiste macht. Aber jegliche Form einer Imagination ist die Sache selbst nicht! Das kannst du an dir selbst nachprüfen. Ein Baum z.B., den du dir noch so naturgetreu in der Fantasie ausmalst, ist nur ein Gedanke von dir. Doch falls du nie einen Baum zu Gesicht bekommen wirst, bleibt dir noch der Glaube an ihn. Und, was betest zu gegebenenfalls an? Den realen Baum (den du nicht kennst) oder eine Vorstellung von ihm? Sind sogenannten Götzen ausschlißlich Kälber aus Gold?
Du bist sowohl der Einzelne, der Vorstellungen erzeugt, als auch der, dessen Teil sie sind (nämlich des Denkens). Mit dieser Geistesfähigkeit setzt sich Mensch einem Gott gleich, denn damit lässt sich ALLES kreiieren. Nicht umsonst wird Schöpfung mit Kreation gleichgesetzt und ein fantasievoller Mensch als schöpferisch und kreativ bezeichnet.
Die Anmaßung entsteht, wenn Mensch seine Kreativität, sich ein Gottesbild auszumalen gleichsetzt mit der Annahme, dass das so Erschaffene auch den Tatsachen entspricht! Also: weil ich, der Mensch mir eine Vorstellung von X-Beliebiebigem machen kann, wird es so auch sein oder kommen.

Ich persönlich sehe nur in einer religiösen Bemühungen einen Sinn: Dem Leben gegenüber! Denn das ist das Heilige, das der Schöpfung als Krone würdig ist.
Der Mensch ist Teil dieser Krone, vielleicht ein Diamant darin. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Das Ego dagegen sagt: Ich bin der Diamant der Krone und viel mehr, als das Haupt, auf dem sie sitzt; ich kann mich sogar an die Sonne anklinken und strahlen, wähnt es sich. (sich wähnen = Wahn)
Das Strahlen kommt aber nicht aus dem Ego (Diamant). Es spiegelt nur das Licht der Sonne. Und das ist sehr hochmütig, dies als eigenes Werk zu bezeichnen, oder?

Hallo badico
Ich hoffe, ich kann mit obiger Antwort etwas Klarheit zum Text beisteuern. Falls nicht, frag dich einfach mal, was die Vorstellungskraft des Menschen mit Tatsachen zu tun hat. Kann der Mensch sich erforschen im Inneren, im Seelisch/Psychischen, bevor er sich Fragen über übergeordnete Dinge stellt und Ideen davon zimmert? Wäre dieses achtsame Wahrnehmen der eigenen Seele, Psyche, des Denkens und Glaubens philosophische Betrachtung?

Schlussendlich: was haben wir Menschen mit unseren Begabungen im Geist der Erkenntnisfähigkeit getan? Und was haben wir angetan?
Um das zu sehen, braucht es da Philosophie?

Es freut mich sehr, dass mein Text Widerspruch hervorruft. Den Text hab ich zum ersten Mal gesprochen hier eingestellt. Ich habe allerdings schon Erfahrung bei öffentlichen Lesungen gesammelt; routiniertes Rezitieren versuche ich noch zu erlangen.

Ich danke euch für die interessierten Kommentare.


Blaugold
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2009, 19:55   #5
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.03.2009
Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
Standard

Lieber Blaugold,
auch auf die Gefahr hin mich jetzt zu sehr zu verrennen...und ich weiß nicht, ob ich das was ich sagen will richtig ausdrücken kann. (Also habe bitte Geduld mit mir ... du weißt, ich habe nur eine sehr einfach Sprache...)
Ich habe diese Frage schon einmal sehr kontrovers mit meiner Schwester diskutiert.
Das Beschäftigen mit dem eigenen Ich, das erkennen und anerkennen einer Seele, sprich zu akzeptieren, das es so etwas gibt, ist für mich schon eine philosophische Sache.
Dazu kommt für mich noch die Frage...Warum bin ich hier...zufällig, oder von etwas anderem gesteuert und ist dieses andere als Gott zu bezeichen? Und wenn das alles nicht wichtig ist, warum haben wir dann eine Seele?
Ich kann hier ja nur für mich persönlich sprechen...ich empfinde es nicht als Schwäche oder als Makel an Gott zu glauben. Und ich finde auch nicht, dass ich damit den Gedanken an einer eigenständigen und selbstdenkenden Seele Abbruch tue. Warum sollte sich dieser Gedanke widersprechen oder ich meine Seele damit verbiegen? Ich gebe dir recht, dass im Namen Gottes schon zu viele Dinge geschehen sind, die diesen Namen nicht verdient haben, aber letztendlich sind wir doch alle nur menschlich...das soll keine Entschuldigung sein...ich merke gerade ich springe hier von einem Gedanken zum anderen ohne einen roten Faden in dieses Beitrag reinzubringen, ich hoffe du kannst mir das verzeihen.
Meine Güte du schreibst so viel über das ich was zu sagen hätte, aber es springt alles hin und her...
Das viele Menschen ein Gottesbild haben ist richtig...sie brauchen es um sich etwas unverständliches verständlicher zu machen. So wie man sich nicht vorsellen kann, das etwas unendlich ist, etwas kein Anfang und kein Ende hat...wie z.B der Weltraum.
Für mich jedoch gilt...ich habe kein Bild von Gott ausser dem was ich in mir trage... d.h. meine Idee von Gott. Meine Idee heißt Liebe und wir alle dürfen uns aussuchen ob wir wahrhaft lieben oder nicht. Das heißt für mich nicht Gott lieben sondern all das was er erschaffen hat, einschließlich die so unterschiedlichen Menschen...jeden Baum, jedes Tier ...und das anerkennen und nicht die Verurteilung der Unterschiedlichkeiten.
Mit Recht kannst du jetzt wieder sagen...siehst du auch du benutzt eine Imagination von Gott und nicht das Wirkliche...und doch sehe ich anders als du keinen Tadel darin...denn selbst das Bild das du von deinem Gegenüber hast entspringt nur deiner ureigensten Imagination und sagt nicht über den tatsächlichen Menschen aus. Ich denke sogar das es viele gibt die von sich selbst kein eigenes bild haben. Wie sollte es da ein richtig oder falsches Bild von Gott geben?
Ich hoffe das alles war irgendwie verständlich für dich...aber für mich ist es halt so...das ich keinen Beweis brauche ob es Gott gibt oder nicht...und ich den Glauben an ihn auch nicht für Selbstbetrug halte. Ich habe die Wahl,ich darf glauben oder tue es eben nicht...und niemand auch (kein) Gott verurteilt mich deswegen...wie gesagt...wir haben die Wahl

ganz liebe Grüße

Babsi
__________________
Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)
badico ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2009, 22:35   #6
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Lieber Blaugold, wie ich gerade lese, hat badico sich bereits tiefer mit dem Inhalt deines Textes, insbesondere deiner Erläuterungen auseinandergesetzt.

Zitat: Ich persönlich sehe nur in einer religiösen Bemühungen einen Sinn: Dem Leben gegenüber! Denn das ist das Heilige, das der Schöpfung als Krone würdig ist.
Der Mensch ist Teil dieser Krone, vielleicht ein Diamant darin. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Das Ego dagegen sagt: Ich bin der Diamant der Krone und viel mehr, als das Haupt, auf dem sie sitzt; ich kann mich sogar an die Sonne anklinken und strahlen, wähnt es sich. (sich wähnen = Wahn)
Das Strahlen kommt aber nicht aus dem Ego (Diamant). Es spiegelt nur das Licht der Sonne. Und das ist sehr hochmütig, dies als eigenes Werk zu bezeichnen, oder?

Diese Schlussworte bilden m.E. die Kadenz. Ich stimme dir dahingehend zu, dass das Heiligste das Leben ist. Es der Krone der Schöpfung zuzuordnen, finde ich derweil zu vermessen. Mir gefällt deine Sicht- und Interpretationsweise in der Form, dass sie, trotz ihrer stark philosophischen Schwingungen - verständlich dargelegt wurde.

Zitat: was haben wir Menschen mit unseren Begabungen im Geist der Erkenntnisfähigkeit getan? Und was haben wir angetan?
Um das zu sehen, braucht es da Philosophie?


Das ist interessant. Ich stimme dir vorab zu, dass der Mensch seine Erkenntnisfähigkeit insbesondere durch Einflüsse von der Außenwelt begründet. Diese Fähigkeit basiert jedoch m.E. auch auf dem Interesse nach Innen und Außen zu schauen.
Was aber geschieht, wenn der Wahnsinn alles Gute in uns in den Schatten stellt. Sicher braucht es da keinerlei Philosophie, da reicht normaler Menschenverstand.
Polarisierung stellt übrigens ein probates Mittel dar, die "Dinge" aus verschiedenen Perspektiven sichtbar werden zu lassen.

alles liebe, budina
  Mit Zitat antworten
Alt 19.05.2009, 14:31   #7
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo budina

Ja, Polarisierung und Provokation können Mittel sein, ein Thema von anderen Seiten oder überhaupt zu betrachten.
Der Titel meines Textes fragt im Grunde nur, was wir mit unserer Kompetenz des Denkens im weiteren Sinn bis dato angefangen haben. Und zwar schon jetzt, nicht erst in ein paar hundert oder tausend Jahren, wenn diese Fragen (und mögliche Antworten) in ähnlicher Weise wiedergekaut werden können, wie heute die Antworten auf das 3.Reich, auf die Kreuzritter oder einige Mehr, die in deren Gegenwart Unheil erzeugten, weil darüber nicht lauter (geläutert) reflektiert wurde!!
Was ich meine: Es gab immer Gründe, dass "Massenwahn" Verderben und Unrecht über die Menschen brachte. Eine "Entschuldigung" danach war immer, das sei der Zeitgeist gewesen, man habe es nicht besser gewusst, man war in "gutem" Glauben (was vor allem Kirchen und Politik heucheln). Der Ausgangspunkt ist immer, immer, immer! der menschliche Irrsinn. (der, der in die Irre geht). Vieles dieses wahnhaften Sinnes wird auf die menschliche Natur zurückgeführt, also dass es menschlich sei, dass es zum Menschsein dazugehöre. Ist ok. Aber nicht, wenn diese Schwäche kuliviert wird!
Die einzige Zeit, etwas, was schlecht ist, zu ändern ist nur die Gegenwart.

Hallo badico

Deine Antwort ist schon ok. und ich verstehe deine Ausführungen. Ich möchte kein Dogma gegen Glauben oder Kirche einbringen.
Du schreibst, dass du eine Idee von der Liebe hast. Also zuerst die Idee, dann die Liebe. Genauso: zuerst eine Idee, darin dann das, was als Gott gedacht wird. Thats it.
Hast du dich schon mal gefragt, warum wir Menschen, wenn wir etwas nicht verstehen oder nicht sehen (hineinsehen) uns trotzdem eine Vorstellung machen? Ein Architekt, der keine Ahnung von Statik hat, hat vielleicht zumindest eine Idee davon und baut in der realen Welt ein Haus damit. Würde es dich wundern, wenn es zusammenkracht?
Religionen aller Coleur gibt es seit tausenden von Jahren. Die Architekten (Gelehrte, Geistliche, usw) bauen mit Ideen. Vielleicht gab und gibt es Inspirationen an Menschen, was "göttlich" sein mag. Doch für den, der nichts weiß, nützt das nichts. Ich meine, was bringt es mir, wenn einer sagt, er könne z.B. rechnen. Ich aber nicht. Und damit ich aber doch etwas von dieser Fähigkeit abbekomme, bete ich den Könner an und stell mir irgendwas unter Zahlen vor (denn ich kenne sie nicht). Mit diesen Vorstellungen "konstruiere" ich ein Haus....
Kannst du dir zugestehen:"Ich weiß nicht, ob es Gott gibt. Aber falls nicht, dann lebe ich ja trotzdem."

Zitat
Das Beschäftigen mit dem eigenen Ich, das erkennen und anerkennen einer Seele, sprich zu akzeptieren, das es so etwas gibt, ist für mich schon eine philosophische Sache.
Dazu kommt für mich noch die Frage...Warum bin ich hier...zufällig, oder von etwas anderem gesteuert und ist dieses andere als Gott zu bezeichen? Und wenn das alles nicht wichtig ist, warum haben wir dann eine Seele?


Das Beschäftigen mit dem eigenen Ich setzt zuerst die Unvoreingenommenheit voraus, dass alles, was darin erdacht und geglaubt wird zur Überprüfung parat steht. Ist es nicht ein Vorurteil zu sagen: Was ich glaube, ist wahr? Ist zu erkennen, dass dies ein Vorurteil ist philosophisches Theoretisieren oder Einsicht?
Was interessiert uns wirklich daran, zu wissen, von woher wir kommen oder gehen? Die Gier? (Neu-Gier) oder die Möglichkeit, uns an die Ewigkeit anzuklinken, zumindest in der Hoffnung.
Was ist Demut? Ohne Harm zu akzeptieren, dass wie einmalig eine bestimmte Zeit im Leben verweilen dürfen? Kennst etwas wahrlich Fügsameres, als diese Vorsehung nicht mutwillig umgehen zu wollen?
Ich weiß nichts von jenem Gott, der sein kann, außer dem, was uns täglich in der Welt offenbart sein mag.
Und ein Gott, der in meiner Vorstellung entstehen kann, den hab ich und Vordenker erschaffen.
Ich möchte abschließend nochmal ausdrücken, dass mein Text nichts über Gott behaupten oder ihn ablehnen will. Der Text handelt vom Menschen!
Noch etwas zu Seele. Bei uns gibt es eine flapsige Idee, dass jemandem der "Lugenbeutel" herausoperiert gehöre, wenn er zu gern und oft schwindelt.
Nur hat man ihn noch nicht im Leib geortet. Aber es muss ihn geben, denn
a) lügt man ja und
b) gibt es da die Idee davon.

Es ist schön, dieses Thema, das ich für sehr wichtig halte (nicht unbedingt mein Gedicht, nur die darin enthaltene Thematik) mal zu besprechen. Da soll aber auf gar keinen Fall ein Dogma damit verbunden werrden.
Ich danke euch für die Kommentare.


Blaugold
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2009, 09:06   #8
ReinART
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Blaugold
interessant Dein Text. Würde gerne etwas dazu schreiben, aber dies findest Du dann in meiner Antwort an Dich in meinem Gedicht Träume
Alles Gute
Reinhard
  Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist an.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 12:45 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg