07.11.2011, 20:32 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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du bist gestalt
du bist gestalt du warst gestalt du wirst
dich stets gestalten gleich was wille ist und können wenn du endlich göttlich bist auf deiner burg auf deinem turm dem first dem höchsten den du elend niedertrittst im falschen glauben den du eingeritzt in blut und boden und dann ausgeschwitzt verkaufst als neu wie deine krone blitzt auf deinem haupt so kahl und abrasiert was alt ist wird schnell heimlich massakriert zerfasert ausgedünnt und finissiert am ende hängst du schlicht an einem strick der zieht dich hoch und bricht mit einem klick du puppe deines spiels dir das genick
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
14.11.2011, 21:52 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 1.836
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Hallo, Walther,
nachdem du mich darauf aufmerksam gemacht hast, sehe ich mir nun auch die "Sonett-Variante" an. Die Thematik ist dieselbe, allerdings in "anderer Gestalt". Das macht sie nicht weniger bedrückend, und ich verstehe gut, wenn du dir etwas von der Seele schreiben wolltest. (Das ging mir auch schon so.) Ich habe zum Inhalt bereits bei "du bist gestalt II" einiges geschrieben. Hier zu schreiben fällt mir genau so schwer, aber wie ich dort bereits sagte: Dieses Thema sollte nicht unkommentiert (bzw. unbemerkt) in den "Tiefen des Forums" verschwinden - so wie es auch nicht aus dem Bewusstsein der Menschen "verschwinden" sollte. Das Erinnern an die Gräuel der Nazizeit darf nicht vergessen werden, denn mit unserem Land geht es sozial immer mehr "bergab" - und das ist ein gefährlicher "Nährboden" für Fantatismus und Radikalismus jeder Art, gefährlicher, als "Otto Normalverbraucher" glaubt. Ich arbeite in einem Sozialunternehmen, und die Situation von Arbeitslosen, chronisch Kranken (die dadurch für den "1. Arbeitsmarkt" nicht mehr "in Frage kommen") und Langzeitarbeitslosen wird immer schlechter. Die "Lage" ist gar nicht gut, denn die allgemeine Unzufriedenheit wächst, und die "üblichen" politischen Parteien "sitzen" einfach "da" und unternehmen nichts; und wenn, dann zielgenau das Falsche. Ich weiß manchmal nicht, wo das hinführen soll. Mit meiner Tochter habe ich Glück, aber ich sehe zu viele Jugendliche ziel- und orientierungslos "herumgammeln" - mangels Perspektiven für die Zukunft. Und unseren regierenden Parteien scheint das einfach nicht klar zu sein, sie greifen weiter zu "Notlösungen" und "flickschustern". Und gerade im sozialen Bereich wird gekürzt, gekürzt, gekürzt ... Es ist wichtig, dass wir "wach" bleiben. Liebe Grüße Stimme (der Zeit) P.S.: Ich möchte auch etwas zum formalen Aspekt sagen. Bisher war es so, dass die Zäsuren das Lesen im Zusammenhang erleichterten - bei diesem "Gedichtpaar" ist es genau umgekehrt. Hier eröffnet sich mir das "Textverständnis" im Sonett leichter, denn ich lese im Sonett die "Sinnabschnitte" in Versform "leichter". Das wollte ich nur anmerken.
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18.11.2011, 20:12 | #3 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Lb. Stimme der Zeit,
ich bastle gerade an meiner 3D Lyrik rum, daher ist jeder Hinweis ein wichtiger, sie soll ja gut werden/sein. Vielen Dank also. Ja, in der Tat wird an der falschen Stelle gekürzt, weil man nicht wagt, reinen Wein einzuschenken. Und da wehzutun, wo es schmerzt. Es ist unsere Aufgabe, das, was in uns ist, ständig beim Namen zu nennen. Im Schatten blühen grausige Blumen, wie man sieht. Und dort dürfen wir sie nicht lassen, wir müssen sie ans Licht bringen. Lieben Dank und Gruß W.
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18.11.2011, 20:28 | #4 |
Eiland-Dichter
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Beiträge: 63
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So, und jetzt noch - schlecht geträumt - dazugestellt, das passt. Und ich traue Dir zu, noch 3 weitere zu bringen, um einen Sonetten-Kranz uns vorzustellen.
Liebe Grüße Babsi |
19.11.2011, 19:33 | #5 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Lb. Babsi,
einen Sonettenkranz krieg ich erst vor meinem Tod hin. Das ist große Kunst, zu der ich nicht fähig bin. LG W.
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