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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 02.06.2009, 18:20   #1
Medusa
Gesperrt
 
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Ort: Berlin
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Standard Der Narr (Terzanelle)


Honi soit qui mal y pense

Es schaut der Narr von draußen gern nach drinnen,
durch alle Fenster, Türen, Luken, Gauben,
erklimmt zu diesem Zweck gar spitze Zinnen.

Er meint, und das ist schwerlich nur zu glauben,
nicht auszumachen sei er in den Ecken,
könnt ungestraft das Schauen sich erlauben.

Betrachtet Menschen unter ihren Decken,
schaut zu bei ihrem Gehen oder Kommen,
er weidet sich an Ängsten und an Schrecken.

Auch wenn ihn niemand wirklich heißt willkommen,
so glaubt er fest an unschuldvolles Necken,
genießt es, sich in Reinheit wohl zu sonnen.

So wirft er jedem hübsch beschaulich Flecken
die Wut hinein, er braucht das wohl zum Leben.
Was ist sein Ziel? Was will er nur bezwecken?

Doch eines Tags, das Schicksal hats gegeben,
da gibt’s nicht Blicke mehr von Drauß nach Drinnen.
Ganz schnell, so endet manch ein wildes Leben -
er rutschte nämlich von des Daches Zinnen...







Geändert von Medusa (03.06.2009 um 13:41 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 02.06.2009, 22:11   #2
Klatschmohn
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Was ein Glück, dass ich jemanden habe, der französisch kann:

Man ist so schlecht wie man denkt????

Mich deucht Medusa, auf die Schnelle,
schriebst Du hier eine Terzanelle
die gründet auf Begebenheiten -
das Ganze ließ sich hier erweiten,
doch will ich dies hier nicht betreiben,
so lasse ich`s Sinniren bleiben.
Und sag: ob Villa-, oder Terzanelle,
Medusen ist im Dichten Helle!

Mit liebem Grinse-Gruß, Klatschmohn
__________________

© Klatschmohn
Inselblumen
Trockenmohn
Klatschmohn ist offline  
Alt 02.06.2009, 22:14   #3
Kajn Kokosknusper
Närrisches Fieber
 
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Krek-krek,

& eieiei, so ein armer Tölpel.
Handelt das von einem Kollegen von mir?

liebe Grüße
Kajn
__________________
Klio riss aus einem Traume
sich, von einem Lindenbaume:
"Wow, hast Du nen großen Stamm!
Ob ich dich besteigen kann?"


Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde.
aus: Also sprach Zarathustra, Friedrich Nietzsche
Kajn Kokosknusper ist offline  
Alt 02.06.2009, 22:27   #4
RiffRaff
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Hallo Medusa,

der Sinnspruch des Hosenbandordens an einem Narrengedicht? Die Überschrift hat mich etwas verwirrt, statt des Erwarteten gibts ein Terzinengedicht mit 4 kreuzgereimten Zeilen als Abschluss. Vom äußeren Erscheinungsbild her sieht es aus, als wärs gern eine Villanelle geworden, die sich (überwiegend) nicht wiederholen soll. Bis auf den drinnen/Zinnen reim repetiert nix.

erklimmt zu diesem Zwecke spitzig Zinnen
spricht was dagegen, hier spitze Zinnen zu machen. Sonst könnte man glauben, das Lyrich klettere spitzig.

In S 3 und S 4 hat dich die Reimkunst im Stich gelassen. kommen willkommen sonnen schwächelt

So wirft er jedem hübsch beschaulich Flecken
die Wut herein, er braucht das wohl zum Leben
Was ist denn nur sein Ziel, was ist sein Zwecken
Dieser Vers krankt ganz besonders nach meiner Meinung,
So wirft er jedem hübsch beschaulich Flecken
die Wut herein? Wie werfe ich etwas herein? Und hübsch beschaulich Flecken ist eine harte Atrophierung (ich weiß, manche lieben dieses STilmittel, ich persönlich nicht). Auch der krumme Zwecken gefällt mir nicht, die ganze Zeile riecht aufgefüllt
Was ist sein wahres Ziel, was sein Bezwecken?

Die Idee gefällt mir, aber die Ausführung ist überholungsbedürftig.

lG

RiffRaff
 
Alt 02.06.2009, 22:55   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Liebe Medusa,

nur mit dem Spruch haben wir uns überkreuzt.
Terzanelle - ei, ich wußte gar nicht, daß es so etwas gibt!
Trotzdem wage ich mich an einen Kommentar.

***


Honi soit qui mal y pense

Es schaut der Narr von draußen gern nach drinnen,
durch alle Fenster, Türen, Luken, Gauben,
erklimmt zu diesem Zwecke spitzig Zinnen.

Er meint, und das ist schwerlich nur zu glauben,
nicht auszumachen sei er in den Ecken,
könnt ungestraft das Schauen sich erlauben.

Betrachtet Menschen unter ihren Decken,
schaut zu bei ihrem Gehen oder Kommen,
er weidet sich an Ängsten oder Schrecken. (an Ängsten und an Schrecken....?)

Auch wenn ihn niemand wirklich heißt willkommen, (Heißt ihn auch wirklich niemand wirklich je willkommen...?)
so glaubt er fest an unschuldvolles Necken,
genießt es, sich in Reinheit wohl zu sonnen. (fein statt wohl ?)

So wirft er jedem hübsch beschaulich Flecken (beschaulich')
die Wut herein, er braucht das wohl zum Leben (hinein, denn er ist draußen)
Was ist denn nur sein Ziel, was ist sein Zwecken?

Doch eines Tags, das Schicksal hats gegeben,
da gibt’s nicht Blicke mehr von Draus nach Drinnen. (Drauß ... da von "draußen" )
Ganz schnell, da endet manch ein wildes Leben - (so endet...?)
er rutschte nämlich von des Daches Zinnen...


***

Gelungen! Feinst gebastelt!
So möchte man können......!

Kompliment von
cyparis

Geändert von Leier (02.06.2009 um 22:57 Uhr)
Leier ist offline  
Alt 02.06.2009, 23:03   #6
Medusa
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Liebe Heidi,
der Titel sagts schon: Ehrlos sei, wer Schlechtes dabei denkt".
ICH hatte keinerlei schlechte Gedanken! Das Gedicht hat schon ein wenig Zeit auf dem Buckel.
Ich freue mich über Dein Grinsen!
Herzliche Abendgrüße,
Medusa.


Lieber Kajn,
NEIN, es geht nicht um einen Kollegen! Dazu ist das Gedicht zu alt. Und? Magst Du es oder magst Du es nicht?
Viele liebe Grüße,
Medusa.


Hallo RaffRaff,
Dein Kommentar ist überaus witzig, aber ich nehme ihn durchaus Ernst!
Niemals würde ich mich erfrechen, den Wahlspruch des Hosenbandordens zu verhöhnen, wo kämen wir denn hin? Soweit ich weiß, verbessere mich bitte, hat Edward III diesen Bonmot von sich gegeben, als die Gräfin Salisbury beim Tanz ihr Strumpfband verlor. Er hob es auf.....
Also, es ist keine Villanelle, es handelt sich um eine Terzanelle, die ganz anderen Gesetzen unterliegt. Technisch ist sie, bis auf das Quartett, perfekt. Inhaltlich und bezüglich der Reime schwächelt sie zuweilen.
erklimmt zu diesem Zwecke spitzig Zinnen
Das ist sowas von komisch! Ich habe das überhaupt nicht gesehen!
Und so gehts weiter. Du hast in allen Punkten Recht! Wenn Du mir helfen möchtest, diese Terzanelle hinzukriegen, dann melde Dich; allein kriege ich das nicht mehr gebacken.
Ich schicke Dir herzliche Grüße,
Medusa.

Geändert von Medusa (02.06.2009 um 23:04 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 02.06.2009, 23:21   #7
RiffRaff
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Hallo Medusa,

also mein "Buch der Formen" beschreibt die Terzanellen etwas anders. Wie ist denn deine Definition, bzw. wenn alles passt bis auf das Quartett dann stimmt wohl die Abfolge der sich wiederholenden Zeilen nicht?


Kopfkratzende Grüße

RiffRaff
 
Alt 02.06.2009, 23:27   #8
Leier
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Ach ja, Medusa -


mein Kommentar war wohl nichtig?

leise weinend:
cyparis
Leier ist offline  
Alt 02.06.2009, 23:41   #9
Medusa
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Hallo Riffraff,
Auf Deinen zweiten Kommentar gehe ich morgen ein, in Ordnung? Ich bin jetzt bettreif.
Liebe Grüße,
Medusa.



Ach, Cyparis,
ich habe Deinen Kommentar übersehen, bitte verzeih mir. Aber auch darauf gehe ich näher morgen ein.
Gute Nacht,
Medusa.
Medusa ist offline  
Alt 02.06.2009, 23:41   #10
Kajn Kokosknusper
Närrisches Fieber
 
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Beiträge: 38
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Krek-krek,

gefallen...hm...nicht ganz. Formalien stelle ich hier mal hinten an. Inhaltlich: Ich gebe es zu, ich habe eine Erwartungshaltung, wenn ich von Narren lese. Ich mutmaße, dass es ein persönlicher Text ist, eine persönliche Emotion deinerseits ist. Diese legte sich auf die inhaltliche Ebene des Textes. Beispiele:

Zitat:
er weidet sich an Ängsten oder Schrecken.
&
Zitat:
So wirft er jedem hübsch beschaulich Flecken
die Wut herein, er braucht das wohl zum Leben
Ein Kirchenvater im Mittelalter (und, siehe Lutherns Bibelübersetzung!, zum Teil bis heute) hätte dieses Bild vom Narren unterstützt. Aber das ist kein Narr. Ein Narr kennt durchaus das Motiv der Rache, da ist er sehr, sehr menschlich. Und klar liebt er es, einem bigotten Menschen einen Streich zu spielen, nicht selten mit der Folge, dass er selbst in die Grube fällt (diesbezüglich beschreibt dein Text ihn sehr gut).

Aber an einem schönen Flecken, da würde er sicher nicht die Wut hereinwerfen. Da könnte er genausogut seine Jonglierbälle herausholen und suchen, die Herzen der Menschen zum Leuchten zu bringen. Ein Possenreißer eben. Der Narr ist eine ambivalente Figur, das Bild deines Textes ist sehr negativ gefärbt, sieht nur den Teufel in ihm. Der Inhalt kann mir also nicht ganz gefallen...

Zur Form: Naja, es ist halt Form. Ob Sonett, Vanille oder Terzanelle ist mir egal. Ich habe selbt mal mit antiken Odenstrophen experimentiert. Dadurch habe ich gelernt, welche Wirkung ein Rhythmus entfalten kann, der nicht so gleichförmig dahinplätschert. Trotzdem schreibe ich hin und wieder Sonett. Ich messe dem aber kaum eine Bedeutung zu.

liebe Grüße
Kajn
__________________
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Ob ich dich besteigen kann?"


Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde.
aus: Also sprach Zarathustra, Friedrich Nietzsche

Geändert von Kajn Kokosknusper (02.06.2009 um 23:51 Uhr)
Kajn Kokosknusper ist offline  
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