20.12.2011, 10:21 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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ImPulse
(Ich bitte um "Hilfe" bezüglich der Rubrikwahl. Es ist Natur, Leben, Mensch, (ein kleines bisschen) Gesellschaft, Hoffnung, Beschreibung und ein Formengedicht. Ich bin mir überhaupt nicht schlüssig, wohin es am besten passt, also habe ich es eher "auf Verdacht" in die Naturrubrik eingestellt - ich kann es ja verschieben ...) - Hat sich erledigt, es ist jetzt in der "Denkerklause" zu Hause. Danke, Chavali und Lena.
ImPulse
Ich stehe am Fenster und sehe die Schneeflocken fallen, die Dächer der Häuser beginnen zu leuchten, kristallenes Weiß scheint die Nacht zu erhellen, der Winter ist da und beginnt, meine Welt zu verzaubern. Am Himmel ziehen Raben ihre Kreise, wie schwarze Silhouettenbilder auf grauem Hintergrund. Das Leben in Bewegung. Gedämpft erklingt das Rauschen einer Straße, als wäre die Entfernung heute ganz unbemerkt gewachsen. Das Leben auf Distanz. Die weiße Schicht wird langsam immer dicker und eine Stiefelspur verschwindet. War sie denn wirklich da? Das Leben im Begehen. Auf kahlen, braun und weiß gefärbten Zweigen ist eine Spatzenschar am Schimpfen; es zeigt sich Nachbars Katze. Das Leben in Gefahr. Ich stehe am Fenster und sehe die Schneeflocken fallen, die Dächer der Häuser sind weiter am Leuchten, kristallenes Weiß, um den Tag zu erhellen, der Winter ist da und dabei, meine Welt zu verzaubern. Der Himmel und die Raben und die Straße, das Rauschen und die weiße, dicke Schicht, die Zweige und die Farben und die Katze. Das Leben ist Bewegung, trotz Distanz; das Leben ist Begehen, trotz Gefahr; das Leben ist mir heute ganz besonders nah. Alternative der 4. Strophe: Die weiße Schicht wird langsam immer dicker und eine Stiefelspur verschwindet. War sie denn wirklich da? Das Leben im Vergehen.
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Geändert von Stimme der Zeit (22.12.2011 um 14:34 Uhr) Grund: Eine Strophe mit einer alternativen Bedeutung zusätzlich eingestellt. |
21.12.2011, 05:26 | #2 | |
ADäquat
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21.12.2011, 07:44 | #3 |
Lyrische Träumerin
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Liebe Stimme.
Ich glaube auch, das die Denkerklause der richtige Ort für dein Gedicht wäre. Es beinhaltet einfach viel mehr als nur die Natur. Deine Überschrift empfinde ich als Punktgenau! ImPulse für mich steht hier sehr deutlich der Puls im Vordergrund. Am Puls der Zeit..(dieses jetzt und hier - Momente, im Takte des Herzschlages.)und genau das lese ich in deinem Gedicht. Eindrücke, Gefühle und pulsierende Gedanken prägen ein bewegtes Bild das sich vor meinem geistigen Auge deutlich zeigt. Mir gefällt vor allem die letzte Strophe, als Resümee des erlebten - das auf und ab des Lebens - seiner Gefahren - und seiner positiven Nähe. Ein wirklich tolles Gedicht, was völlig ohne Reim ein schönes und bekanntes Gefühl beim Leser hinterlässt. Sehr gerne gelesen Liebe Grüsse sendet dir Lena )
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~ Mit lieben Gedanken ~ ©auf alle meine Werke ............ Marion Baccarra
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21.12.2011, 09:46 | #4 | ||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, liebe Chavi, liebe Lena,
ich bedanke mich, denn ich war mir wirklich nicht im Klaren, "wohin damit". Nach euren beiden Rückmeldungen habe ich das Gedicht jetzt in die Denkerklause verschoben. Liebe Grüße Stimme/Mod ------------------------------------------------------------- *umschalt* ------------------------------------------------------------- Liebe Chavi, ich antworte dann zunächst einmal Lena und warte noch deinen weiteren Kommentar ab. Erst mal aber: Danke, dass du mir geholfen hast, den "richtigen Aufenthaltsort" für mein Gedicht zu finden. Liebe Grüße Stimme -------------------------------------------------------------------- Hallo, liebe Lena, zuerst bedanke ich mich auch bei dir für deine Hilfe bei der Rubrikwahl - ich wusste dieses Mal wirklich nicht, "wohin damit". Zitat:
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Es ist allerdings nicht "völlig" ohne Reime (und, man sehe mich erneut verblüfft, denn das bemerkte ich ebenfalls erst beim Überarbeiten!), denn es gibt viele Assonanzen und auch in den Versenden entdeckte ich (hinterher) eine Art "Muster", wie z. B. bei in den daktylischen Strophen (e-n: fallen, leuchten, erhellen, verzaubern) und auch bei "gewachsen - Zweigen - Schimpfen". (Es verblüfft mich deshalb, weil es das erste Mal war, dass ich Alles nicht bewusst gemacht habe. ) Und noch ein Extra-Danke für das "sehr" vor "gerne gelesen". Liebe Grüße Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (21.12.2011 um 09:50 Uhr) Grund: Kleine Korrektur. |
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21.12.2011, 13:23 | #5 | ||||||
ADäquat
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Hallo liebe Stimme,
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21.12.2011, 14:29 | #6 | |||||||||||||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, liebe Chavi,
ich antworte auf beide Kommentare: Zitat:
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Du hast einen wunderbaren Kommentar geschrieben, deshalb möchte ich auch entsprechend darauf eingehen: Zitat:
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Schwer zu beschreiben, was ich fühlte, aber irgendwie "fühlte sich alles richtig an", als ich aus dem Fenster blickte, es war ein "impulsives" Gefühl von: Ist alles gut so, wie es ist ... Ich glaube, ich fand einen Moment des "inneren Friedens", und da ich (leider) sagen muss, dass diese selten sind, pflege ich sie umso mehr zu schätzen. Zitat:
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Herzliche Grüße Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (21.12.2011 um 14:44 Uhr) Grund: Eine kleine Ergänzung. |
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21.12.2011, 23:04 | #7 |
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ImPulse
Hallo Stimme,
Auch mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Form und Inhalt entsprechen sich wunderbar - wie du von langen Sätzen immer weiter bis zu einem Wort verdichtest - sehr gelungen. Eine Kleinigkeit: Die vierte Strophe hätte ich so beendet: Das Leben im Vergehen. Ich weiß, dass du deine Version auf die Stiefelspur bezogen hast, aber mir würde es so besser gefallen (ist "philosophischer"). Die letzte Strophe fällt "aus dem Rahmen", fasst aber das vorher Beschriebene nochmal schön zusammen. Ein Gedicht, das man gerne häufiger liest. Alles Liebe wüstenvogel Geändert von wüstenvogel (21.12.2011 um 23:10 Uhr) |
22.12.2011, 14:30 | #8 | ||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, wüstenvogel,
mir kam ein Gedicht "dazwischen", das ich unbedingt schreiben musste (das kennst du sicher ), also kommt meine Antwort ein bisschen später. Zitat:
Zitat:
"Begehen" bedeutet ja nicht nur "betreten, hineingehen, beschreiten, gehen auf, besuchen", sondern auch "feiern". Daher entschied ich mich für dieses Wort. Jetzt, gerade zur Weihnachtszeit, gefiel mir die Perspektive, dass wir unser Leben (auch das "Auf und Ab" und sogar die "verschwindende Stiefelspur") vielleicht auch einmal "feierlich" betrachten könnten. Es gibt ein volkstümliches Gedicht, das ich kenne und dessen Ursprung sowie Verfasser unbekannt sind: Lebe! Liebe! Lache! Auf diese Weise mache dein neues Jahr zu einem Fest, das dich dein Leben feiern lässt. Es soll das neue Lebensjahr noch besser sein, wie’s alte war! (Wird gerne zu Geburtstagen verwendet, aber ich finde, es "passt" auch in die Neujahrszeit. ) Aber ich stelle die Strophe mit "Vergehen" als Alternative oben beim Gedicht mit ein, denn du hast recht - zur metaphorischen Bedeutung der Stiefelspur passt es besser. Zitat:
Zitat:
Liebe Grüße Stimme
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