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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 27.12.2009, 11:22   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard Auf nach Natzweiler!

.
Nächtens wie am Tage die Angst,
Abgeholt zu werden. Grauen.
Chimären, vor denen Du bangst.
Hinweg der Friede auf Erden.
Tortur nur des Lebens.

Und völlig vergebens ein Hoffen.
Nackt, bloß, den Schindern offen.
Dort der Viehwagen, Endpunkt des Strebens.

Noch zehrt man von eigner Substanz.
Es dauert nicht mehr lange
Bis zum endlosen Totentanz.
Eine Wunde die zerschlagene Wange.
Lichtlos die Welt. Höllenglanz.




Floris Bakels gewidmet

27.12.2009
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Alt 28.12.2009, 16:44   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Aber ja, Black Raziel!


An den Wettbewerben nehme ich nie teil. Wenn man das möchte, ist der Beitrag per PN einzusenden.
Für Wettbewerbe bin ich nicht geschaffen.
Bei dem vorgegebenen Thema fiel mir aber jäh wieder der Bericht "Nacht und Nebel" von Floris Bakels ein (dem mein Gedicht gewidmet ist), den ich in Jugendjahren las und der wohl latent in mir schmerzte.
Ich dachte dieserhalb erst gar nicht an Naturlyrik, obwohl sie für mich auch ein interessantes Gebiet gewesen wäre.

Die Großschreibung ist durch das Gerüst bedingt.
Schönheit wollte ich nicht entfalten.
Das wäre widersinnig gewesen.

Aber den Nachgeborenen sind sicher weder das Buch noch der gleichnamige Film von Alain Resnais ein Begriff, auch nicht die NS-Terminologie.
(Wikipedia gibt Aufschluß).

Hab vielen Dank, daß Du Dich mit meinem Text beschäftigt hast!


Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 30.12.2009, 12:04   #3
Seeräuber-Jenny
Gast
 
Beiträge: n/a
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Ahoi Leier,

ich kann mich noch gut erinnern, wie ich den Film "Nacht und Nebel" sah. Es war in einem Zeltlager im Zentralmassiv in Südfrankreich, dem Zentrum der Résistance, und die Nachgeborenen der mutigen Franzosen, die Widerstand geleistet haben, sahen den Film mit uns.

In dem Film wurde das Grauen in seinem ganzen Ausmaß deutlich. Es war unfassbar, und ich musste mich zwingen, bis zum Ende sitzen zu bleiben.

Sehr plastisch und in starken Worten schilderst du die Viehtransporte in die Vernichtungslager. Die kurzen, abgehackten Sätze, die Wortfetzen finde ich angemessen, wird doch in ihnen die Angst der Opfer deutlich.

Vielleicht hätte ich geschrieben: "Tortur nur das Leben."

Ich finde es gut, dass du in deinen Werken stets von Neuem an diese finstere Zeit erinnerst und die Schuldfrage aufwirfst. Mögen die Untaten unseres Volkes niemals in Vergessenheit geraten. Möge unser Volk in Zukunft verantwortungsvoll und menschlich handeln.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

Geändert von Seeräuber-Jenny (30.12.2009 um 12:07 Uhr)
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Alt 30.12.2009, 12:16   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe Jenny,

Floris Bakels war einer der Wenigen, die die holländische "Nacht und Nebel"-Aktion überlebt haben, ein wahres Wunder.

Den Resnais-Film bis zum Ende durchzustehen hat auch mir Qualen bereitet.
Wie der Dreiteiler "Shoah" von Lanzmann. Den habe ich auf VHS, aber ich konnte mich bisher noch nicht dazu überwinden, ihn noch einmal zu sehen.

Aber wahr ist: Dieses Verbrechen muß immer wieder dem Vergessen entrissen werden.
Denn "Wehret den Anfängen" gilt hier ganz besonders.
Aus dem Grund mißfiel mir der Film "Untergang" mit Bruno Ganz besonders, in dem versucht wurde, A.H. andeutungsweise menschliche Seiten abzugewinnen.

Ich bin froh, daß Du mein Akrostichon befürwortest.

Dank und lieben Gruß
von
cyparis
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