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Alt 22.04.2011, 14:04   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Weltenreife

Die Welt ist eine große Frage,
die ewig ohne Antwort bleibt.
Den Tagen folgen endlos Tage,
bis sich das Sein daran entleibt.

Kein tiefer Sinn, kein hohes Wesen
entwebt sich dieser dünnen Haut.
"Wir waren einst und sind gewesen"
ist alles, was das Auge schaut.

Und dennoch dürstet unser Leben,
und alle Schönheit sei der Trank,
den wir zum Mund der Seele heben
in Demut - und in stillem Dank.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 22.04.2011, 21:17   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber eKy,

man kann das Sein unendlich hinterfragen und anhand der unendlich vielen Antworten, die jeweils nur eine Möglichkeit aufzeigen und nur die "Wahrheit" umkreisen, verzagen.

Man kann aber auch eine Weltenreife in nur drei Strophen verdichten und mit

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Und dennoch dürstet unser Leben,
und alle Schönheit sei der Trank,
den wir zum Mund der Seele heben
in Demut - und in stillem Dank.
erlösen, überzeugen.

Im Anerkennen, dass man nichts wissen kann, das Sein zu bejahen, gefällt mir ungemein gut.
Schönheit und Demut einfließen zu lassen, unterstreichen eine weite und tiefe Sicht in die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten.


Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Kein tiefer Sinn, kein hohes Wesen
entwebt sich dieser dünnen Haut.
"Wir waren einst und sind gewesen"
ist alles, was das Auge schaut.
Wie weise.
Wir können nur mit den uns gegebenen Sinnen erfassen und ganz bestimmt nicht, um "mangels Beweisen" daran zu verzweifeln. Demut und Dank sind uns nicht von ungefähr gegeben.
Für mich eine wunderbare Betrachtung, mit der ich sehr gut leben kann.

Als hättest du alles auf einen Punkt gebracht, den es zu erkennen gilt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 28.04.2011, 10:47   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Dana!

Vielen Dank für diesen freundlichen und ermutigenden Beitrag!
Natürlich kann so ein Gedicht nur eine kleine Facette aller möglichen Einsichten und Wahrheiten widerspiegeln, und selbst das ist schon schwer genug, wenn es glaubhaft sein und authentisch wirken soll.
Schön zu lesen, dass jemand glaubt, dies sei mir adäquat gelungen. Das gibt meinem - leider nicht immer unbescheidenen - Streben und Trachten Auftrieb!

Liebe Grüße, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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