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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 05.05.2009, 15:45   #1
Seeglitzern
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Zeit hinter uns gelassen

Wie zwei Fliegenbeine aneinander
geschmiegt
So hast du meine Haarsträhne
hinter meine Ohren gestrichen
Die Zeit ist inzwischen vergangen

Nichts mehr ist von gestern da
Und doch nennen wir uns bei
unseren Kosenamen
Liebevoll schreibst du Zeilen
Ich warte auf dich
Immer
Ich warte nicht mehr
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Alt 05.05.2009, 15:52   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.909
Standard

Liebe Cori,

was lese ich da?
Eine "Briefbeziehung"?
Einstmals eine schöne gemeinsame Zeit erlebt, dann getrennt, Versprechungen gemacht und doch auseinander gelebt, weil jeder seinen eigenen Weg gehen muss?

So ähnlich interpretiere ich deine Zeilen.
Das LI scheint allerdings jetzt zur Einsicht gekommen zu sein, denn es sagt ja eindeutig, es warte nicht mehr.

Da scheint mehr, als die Zeit hinterlassen worden zu sein.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 05.05.2009, 23:39   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
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Beiträge: 12.434
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Standard

liebes seeglitzern cori,

ich für meinen teil höre aus den zeilen nur positives heraus, viel wärme und ja..lass mich dir kurz erklären..

zunächst ließ ich mich von den ersten zwei Zeilen beeinflussen, so sind diese doch ein wenig umgeformt, denn normalerweise heißt es "wie fliegen aneinander kleben" was schon eine Art, sagen wir obsessive Liebe ausdrückt, wie sie einem in jungen Jahren passieren kann, wahrscheinl. sehr von hormonen getriebene lieben....hier jedoch ist eine um weites reifere Liebe beschrieben, ich würde fast sagen eine wirkliche Liebe, eine zärtliche, eine warme Liebe...gerade dieses "geschmiegt" verleitet mich sehr zu dieser Annahme drückt es doch etwas sehr zärtliches aus, unterstrichen wird die Szenerie dann noch mit diesem Verhalten an sich "Haarsträhne hinter meine Ohren gestrichen"

es mag vllt richtig sein, dass diese Liebe dennoch imaginär ist .. "wir nennen uns bei unseren Kosenamen" und weiter vermute ich .. das etwas verwischt, vergessen wurde, verarbeitet vllt. "nichts ist mehr von gestern da" ... aus dem Text geht für mich weiterhin hervor, das es eigentlich kein warten an sich ist sondern die gewissheit das nur noch minuten heruntergezählt werden oder selbst dieses warten gar nicht mehr stattfindet, da eine Art Gewissheit dem Platz gemacht hat...etwas wurde zur Ewigkeit "immer" erklärt und die Aussage findet statt.."ich brauche nicht mehr warten" .. denn das was ein warten wahrscheinlich auslöste war vielmehr eine ungewissheit aufgrund von was, steht dort nicht...

so ungefähr kommt dieses in freien Versen geschriebene Gedicht bei mir an, durch die Form wohlüberlegt...ich dachte zunächst bei dem Wartevorgang an Blümchenzupfen..ich warte, ich warte nicht usw...

mitunter habe ich dein werk auch komplett falsch interpretiert, aber dann wollte ich es auch so und so perfekt steht es jetzt für mich da...gerne gelesen

LG basse
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nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (05.05.2009 um 23:41 Uhr)
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Alt 06.05.2009, 22:52   #4
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Liebes seeglitzern, dein Nick löst bei mir immer sehr romantische Gefühle aus. Dein Text hingegen haut um! Mir gefällt zunächst die Kürze. Hast eine Zeitreise gemacht, mit wenigen, doch sehr prägnanten Worten. Mir scheint es, als wären die Kosenamen eine Art Relikt aus der Vergangenheit, als sie noch frisch und unverbraucht, voller wirklicher Liebe waren. Es scheint im Laufe der Zeit (der Jahre) ein Abschliff der Gefühle füreinander erfolgt zu sein. Die Begrüßungszeremonie z. B. von "Hallo Mausi" würde m.E. stellvertretend so klingen. Mausi war damals womöglich Mitte zwanzig, heute Anfang vierzig. Das "Ich warte nicht mehr" wirkt in meinem Verständnis abgeklärt, ernüchtert. Könnte Zeugnis von Überstunden, wichtigen Hobbys oder imaginären Abwesenheitsbegründungen sein. Bedrückend, doch realitätsnah. Liebe ist m. E. einfach temporär, könnte wohl in meinen Erfahrungen begründet sein. Das Gefühl Liebe kann derweil viel überdauern, doch eigentlich sind es Erinnerungen, die uns aneinander lange halten können. Mir gefällt dein Ende insofern, dass es noch eine Konsequenz erwarten lässt - Bleiben oder Gehen.
Gern gelesen und kommentiert.

alles liebe, budina
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Alt 04.06.2009, 16:00   #5
Seeglitzern
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Sorry, dass es so ´lang gedauert hat...

Hallo Budina, Du triffst, wie zumeist, den Nagel auf den Kopf. Eine extrem exakte Antwort. Danke vielmals.

Hallo basse,
Blumenzupfen. Ist das lieb. Das hab ich auch immer gemacht. Ich glaube, das allerschlimmste ist so ein "ich sag noch Mausi zu dir und meine aber cori" Zustand, weil man festgefahren ist. Schlimm.
Danke vielmals, Danke cori

Hallo Faldi,
spät aber doch (Gedichte brauchen Worte im Kopf, daher schreib ich momentan wenig bis nichts). Leider stimmt ja Deine Interpretation nicht, aber ich finde sie doch sehr schön formuliert. Das freut. Briefbeziehungen sind doch die Schönsten. Das ist romantisch. Da knistert es.

Alles Liebe cori
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