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Alt 27.04.2016, 17:02   #1
Chavali
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Standard kalt



Die kalte Hand, sie ließ mich spüren
Gefühle, die vergangen sind,
die wir im Lebenssog verlieren
wie Herbstesblatt im Winterwind.

Der kalte Mund, er ließ mir sagen,
dass Worte falsch und nichtig sind,
im Feld der Bosheit haben Fragen
nach Glück und Liebe keinen Sinn.

Der kalte Blick, er ließ mich frieren,
wie Rosen, rot, im Januar.
Wie sehr wir auch nach Wärme gieren,
das Leben bleibt unabsehbar.




__________________
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (24.05.2016 um 17:20 Uhr) Grund: S1
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Alt 27.04.2016, 17:28   #2
ginTon
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Hi chavilein...

schönes Gedicht, da gibt es nicht viel zu sagen.

Zitat:
Die kalte Hand, sie ließ mich spüren
Gefühle, die vergangen sind,
im Sog des Lebens wird verlieren
der Mensch in seines Daseins Wind.

Der kalte Mund, er ließ mir sagen,
dass Worte falsch und nichtig sind,
im Feld der Bosheit haben Fragen
nach Glück und Liebe keinen Sinn.

Der kalte Blick, er ließ mich frieren,
wie Rosen, rot, im Januar.
Wie sehr wir auch nach Wärme gieren,
das Leben bleibt unabsehbar.

es ist ja selbsterklärend geschrieben. Gut finde ich den Wechsel zwischen Tasten, Sehen, Sagen, dies sollte ich noch anmerken.
Auch die Schlusspointe "das Leben bleibt unabsehbar" vollendet das Schreibwerk.

gerne gelesen und sehr schön gelungen

liebe Grüße ginnie
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Alt 28.04.2016, 11:59   #3
juli
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Liebe Chavali,


Hier geht es um Verrat und Entäuschung. Jemand hat sich mehr erhofft von einem Menschen oder den Menschen. Du hast dieses Thema klar beschrieben, es spricht für sich selbst. Uns das Fazit: das das Leben immer Unabsehbar ist, paßt auch prima! Deine einfachen Reime am Ende finde ich auch gut, es muß nicht immer etwas Besonderes sein, hier gilt der Inhalt um so mehr. Obwohl, "Januar" "unabsehbar" auch schon wieder besonders sind.

Sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße sy

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Alt 22.05.2016, 14:23   #4
Chavali
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Hi ginnie,

Zitat:
es ist ja selbsterklärend geschrieben.
Gut finde ich den Wechsel zwischen Tasten, Sehen, Sagen, dies sollte ich noch anmerken.
Auch die Schlusspointe "das Leben bleibt unabsehbar" vollendet das Schreibwerk.
Das ist doch mal ein klares Statement
Danke dir! So wollte ich es auch verstanden wissen.
Es gibt Dinge, die muss man nicht erklären.
Zitat:
gerne gelesen und sehr schön gelungen
*danke*



Liebe sy,

Zitat:
Hier geht es um Verrat und Entäuschung. Jemand hat sich mehr erhofft von einem Menschen oder den Menschen.
Du hast dieses Thema klar beschrieben, es spricht für sich selbst.
So ist es. Freut mich, dass dich das Thema erreicht hat
Vielen herzlichen Dank!


Liebe Grüße euch beiden,
Chavali

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Alt 23.05.2016, 16:34   #5
Erich Kykal
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Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
Die kalte Hand, sie ließ mich spüren
Gefühle, die vergangen sind,
im Sog des Lebens wird verlieren
der Mensch in seines Daseins Wind.

Der kalte Mund, er ließ mir sagen,
dass Worte falsch und nichtig sind,
im Feld der Bosheit haben Fragen
nach Glück und Liebe keinen Sinn.

Der kalte Blick, er ließ mich frieren,
wie Rosen, rot, im Januar.
Wie sehr wir auch nach Wärme gieren,
das Leben bleibt unabänderbar.

Hi, Chavi!

Nachdenklich-trauriges Gedicht, aber angenehm fließend zu lesen.

2 gravierende Schnitzer:

S1Z3 - diese Phrase ist hier sowohl inversiv als auch ohne Gleichsetzungsglied im Nominativ (die), das auch hier genannt werden müsste, falls Z3 auf die verlorenen Gefühle in Z2 Bezug nimmt.

Falls Z3 auf den Mensch in Z4 Bezug nimmt, ist die Phrase auch missverständlich: Soll nur gesagt werden, dass er ganz allgemein verliert in seines Daseins Wind, oder wurde zu erwähnen vergessen, WAS er verliert?

Altern.:

(Bezug auf Z2)
Die kalte Hand, sie ließ mich spüren
Gefühle, die vergangen sind,
die wir im Lebenssog verlieren
und in des Daseins Wendewind.

(Bezug auf Z4)
Die kalte Hand, sie ließ mich spüren
Gefühle, die vergangen sind.
Die Menschen wanken und verlieren
sich ewig in des Lebens Wind.


S3Z4 - Hebungsprall "bleibt unabsehbar". Ob man das Wort auch "unabsehbar" betonen kann, weiß ich nicht - für mich klingt das unnatürlich so.

Altern.:

Der kalte Blick, er ließ mich frieren,
wie Rosen, rot, im Januar.
Wie sehr wir auch nach Wärme gieren,
das Sein ist nicht berechenbar (oder:... bleibt unberechenbar).


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2016, 17:16   #6
Chavali
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Servus Erich,

was Zeile 3 in Strophe 1 betrifft:
Hier ist gemeint, dass der Mensch (im Allgemeinen) nur verlieren kann, wenn er keine oder falsche Gefühle zulässt,
d.h. also an Lebensqualität - keine verlorene Sache o.ä.

Deine Alternativen zu meiner Ausdrucksweise gefallen mir ziemlich gut.
Ich werde daraus etwas verwenden
Zitat:
S3Z4 - Hebungsprall "bleibt unabsehbar".
Ob man das Wort auch "unabsehbar" betonen kann, weiß ich nicht - für mich klingt das unnatürlich so.
Ich denke, man kann es so und so betonen, das wird sich im Lesefluss ergeben, denn im Allgemeinen
liest man einen Text in einem Rutsch durch und analysiert ihn nicht so, wie wir (du ) das hier tun.


Danke dir, hat mich gefreut!
Lieben Gruß,
Chavali

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