11.01.2013, 21:48 | #1 |
TENEBRAE
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Jugend und Alter
Wie war nicht alles gut und sondergleichen
dem jungen Geiste, der ein Sein erfuhr! Wie wollte eins mit Zeit und Weltnatur sein großes Schauen an die Sterne reichen! Ein neues Universum alle Tage, mit tausend Möglichkeiten, die im Raum sein Wollen gürteten: Ein lichter Traum wie eine Antwort auf fast jede Frage. Wo blieben sie, die schwerelosen Stunden? Gealtert an gewachsenem Gewicht behielt die Seele ihre Süße nicht und wurde bitter in erwähltem Zwange, und ihr Versinken dauert endlos lange im dunklen Blute ihrer eignen Wunden.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
11.01.2013, 22:27 | #2 |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
ein schönes Sonett, das der Jugend Vorzüge preist und des Alters Last finster betrachtet. Mir gefällt es als Gedicht sehr, wie so viele deiner Werke. (Ach was, alle deine Werke gefallen mir.) Aber: Ich widerspreche dem Inhalt. Das Alter ist auch Leben und das Leben ist einmalig. Wir sollten uns viel mehr darin üben, jeder Zeit das abzugewinnen, was sie uns schenkt. Es ist viel, sehr viel. Natürlich besonders reich dann, wenn man gesund ist. Das soll jetzt bitte nicht oberflächlich ankommen, denn eine Krankheit kann auch die Jugend trüben, stimmt's? Meine verminderte Schwere und Bitterkeit entspringt der Lektüre, die ich heute verinnerlicht habe und mir wünsche, das sie länger anhält: Eine Kleinstausgabe über Epikur, Philosophie der Freude. Ab wann ist man eigentlich alt? Gern gelesen und angesprungen, liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
11.01.2013, 22:35 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Natürlich pflichte ich dir bei - aber dieses Poem ist eben eine Momentaufnahme eines mit sich und seiner Winterdepression hadernden Zausels älteren Semesters, dem das Dichten auch immer ein Stückweit Ventil für solche Zustände ist: Nun, da ich mir solchen Frust quasi von der Seele geschrieben habe, geht es mir besser! Wenn's gefällt - umso besser! "Schwergewichtslyrik" eben... LG, eKy
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13.01.2013, 01:25 | #4 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
ich muss Danas Argumenten beipflichten, auch das Alter oder meinetwegen Älterwerden kann seine Vorzüge haben, wenn man sich damit arrangiert und die Gesundheit einigermaßen mitspielt. Im Grunde bleibt einem ja auch nichts anderes übrig, denn wie heißt es so schön? Wer nicht alt werden will, muss jung sterben. Und solange es nicht so ist, wie es Jethro Tull ausgedrückt hat, "Now he's too old to Rock'n'Roll but he's too young to die" und es mit dem Dichten noch klappt, ist ja immer noch etwas vorhanden, an dem man sich aufrichten kann. Dein Sonett hat mir wirklich gut gefallen. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
13.01.2013, 01:48 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Die Chance, jung zu sterben, hab ich wohl schon verpasst - jetzt ist es auch schon egal, also warum nicht steinalt werden und noch mit 100 über die Welt lästern??! Alles rock'n roger! LG, eKy
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13.01.2013, 02:00 | #6 | |
Lyrische Emotion
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Genau so, Erich.
Übrigens hast du Danas Frage nicht beantwortet: Zitat:
LG Falderwald
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13.01.2013, 02:10 | #7 |
TENEBRAE
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Die Antwort ist so diplomatisch wie einfach:
Man ist alt, sobald man sich selbst dafür hält. LG, eKy
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