Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 01.03.2018, 11:18   #1
Sufnus
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Animula vagula blandula

Animula vagula blandula

Ist das die Abendpforte? Eingang in den Schlaf?
Die Loslassworte, "Sesam öffne...", Schweigen,
kein Scherz, mein Freund, als Epitaph?
Am Weg ein trauernder Seraph
soll mir die Reiseroute zeigen.

Wird man die Liebsten nachtumschweifend wiederfinden
auf Waldeswegen hin zum stillen See?
Ein Pfad vom Binden zum Verschwinden,
die Stunden münden ins Erblinden.
Jetzt ist die Zeit. Lebwohl. Adé.
  Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2018, 18:04   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Sufnus!

Wieder interessantes Hebungsschema: 65444 - 65444

Tipps:

S2Z3 - "ein Pfad von Binden nach Verschwinden,"


Dein freimütiger Gebrauch von Latein und Fremdwörtern wirkt zuweilen fast ein wenig "angeberisch": Schaut her, wie toll ich mich auszudrücken weiß!

Natürlich unterstelle ich dir da keine Absicht - wer hätte so eine billige Effekthascherei nötig!? So klein ist keiner von uns, dass er sich an derlei hochziehen müsste ...

Ich sage nur, wie es auf andere WIRKEN KÖNNTE.

Ich zB. sage ehrlich, dass ich zu faul bin, um deinen Titel per Wörterbuch zu übersetzen, nur um mich ja nicht zu "blamieren". Wenn du möchtest, dass ich weiß, was es heißt - sag es mir einfach, okay?

"Epitaph" und "Seraph" sind mir natürlich geläufig, aber derlei kann und sollte man auch nicht für alle Leser voraussetzen. Zudem sind solche Fachtermini oder fremdsprachliche Begriffe in Stimmungslyrik immer gefährlich, weil sie nicht zur avisierten Stimmung passen, eher fremdartig, da "wissenschaftlich", "fachsprachlich" oder "technisch" wirkend, dort herausragen wie um jeden Preis hineingerammt.
Hier geht es gerade noch, finde ich - mehr dürfte auf keinen Fall mehr kommen nach meinem persönlichen lyrischen Gusto.

Ansonsten sprachlich superb!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2018, 18:18   #3
Sufnus
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Moin!

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Dein freimütiger Gebrauch von Latein und Fremdwörtern wirkt zuweilen fast ein wenig "angeberisch": Schaut her, wie toll ich mich auszudrücken weiß!
Danke fürs sehr bedenkenswerte Fietbäck! Ich denke, jeder Dichter ist auch ein bisschen ein kleiner Angeber (sofern er nicht alle Werke für sich behält... was irgendwie auch wieder doof wär). Also einen kleinen Angeber-Button klemm ich mir hinter die langgezogen Ohren... aber ich schürfe keineswegs im Entlegenen oder präsentiere hier die Perlen meines Halbwissens als aggressiven Akt... Wissen oder Nicht-Wissen sind wirklich keine Kategoreien menschlicher Größe.

Was den Titel angeht: Es ist die Anfangszeile des Sterbegedichts von Kaiser Hadrian... vielleicht sollte ich diese drei Worte einfach ins Deutsche übersezten und das dann als Titel verwenden... bei Gelegenheit & Zeit passierts... Dankeschön für diese Anregung!!!

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
"Epitaph" und "Seraph" sind mir natürlich geläufig, aber derlei kann und sollte man auch nicht für alle Leser voraussetzen.
Aber 1. reimt sichs doch ganz schön und 2. muss man denke ich nicht wissen, was zum Geier dieser Epitaph und sein Kumpel Seraph darstellen sollen, um dem Gedicht einigermaßen folgen zu können, oder?

... und das "sprachlich superb" geht runter wie Öl, da es aus so berufenem Munde kommt!
  Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2018, 18:21   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Lieber Sufnus,

ich las dein Gedicht schon mehrere Male, es ist schwere Kost, aber darum umso wertvoller
und aus der Masse herausragend.
Im Gegensatz zu Erich habe ich im Internet nachgeschaut, weil mich der Titel interessiert hat.
Und daher weiß ich worum es geht. Soll aber jeder selbst rausfinden

Auf alle Fälle ein sprachlicher Hochgenuss!

LG Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2018, 18:27   #5
Sufnus
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
Im Gegensatz zu Erich habe ich im Internet nachgeschaut, weil mich der Titel interessiert hat.
Und daher weiß ich worum es geht. Soll aber jeder selbst rausfinden
Jetzt hab ichs in meiner Antwort an Erich schon verrraten... aber ich hoffe, die Recherche hat Dir Spaß gemacht... ich stöber ja selbst auch ganz gerne Begriffen oder Anspielungen in anderer Leute Gedichte hinterher und freue mich, wenn ich plötzlich einem Sinn auf die Spur kommt... aber man kann so eine Brotkrumensuche - wie von Erich angedeutet - natürlich auch eher nervig finden..

Auf alle Fälle allerliebsten Dank für Deine lieben Worte!!!
  Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 09:58 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg