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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 09.03.2018, 08:19   #1
Laie
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Standard Feierlich

Die Wälder sind mit Gold bekrönt. Vielleicht,
weil sie bereits von einem Frühling wissen,
der ihnen aus den kahlen Finsternissen
des Winters blühende Ornate reicht.

Und aus verarmten Senken heben sich
erwachend falbe Felder ins Gebreite.
Da geht ein erstes Künden durch die Weite,
und alles lauscht dorthin; da naht das zweite -
es klingt vertraut, beinahe feierlich.

Geändert von Laie (17.03.2018 um 20:48 Uhr)
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Alt 09.03.2018, 10:06   #2
Chavali
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Lieber Laie,

dein Gedicht liest sich fast feierlich - sehr schön, obwohl ich dieses mal ein paar kleine
Verständigungsprobleme habe.

Sind Ornate nicht Umhänge, Kleidung von Kirchenfürsten?
Das auf den ankommenden Frühling angewandt - ich weiß nicht...

Und im zweiten Absatz: was ist da das zweite, das naht?

Oder steh ich auf dem Schlauch, dass ich heute nix erkennen kann,
was du in höchst poetische Worte kleidest....?


Liebe Grüße,
Chavali
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Alt 09.03.2018, 10:30   #3
Laie
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Hi Chavali,

vielen Dank für deine Rückmeldung! Manchmal passiert es mir, dass ich meine Gedankengänge nicht verständlich ausdrücke

Ich versuche es mal zu erklären:
Ornat ist die festliche Tracht eines Geistlichen, wie du schon richtig gesagt hast, oder auch eines Herrschers. In diesem Fall sind die Wälder wie Könige (oder ähnliches), die schon Kornen tragen, aber denen noch das feierliche Gewand fehlt, welches ihnen der Frühling aber bringen wird. Das Vorbild dazu gaben mir gestern am frühen Abend die Wälder, die noch sehr kahl dastanden, denen aber der Abend schon goldene Kronen aufgesetzt hat

Zum zweiten Punkt ist zu sagen, dass sich "das zweite" auf das Künden bezieht. Ich weiß, dass hier ein ziemlich leerer Raum entsteht, da man ja nicht recht ersieht, was das eine und was das andere ist. Vielleicht muss ich hier noch nachbessern. Gemeint habe ich auf jeden Fall den blauen Himmel, der so frühlingshaft weit wirkte, und das Vogelzwitschern, das von überall zu klingen scheint.

Ich hoffe, das ist nicht alles zu weit hergeholt.

Gruß,
Laie
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Alt 09.03.2018, 14:54   #4
Erich Kykal
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Hi Laie!

Das mit den "goldenen Kronen durch Abendlicht" kommt im Gedicht leider nicht so heraus, da dort weder von Beleuchtung noch von Abend die Rede ist. Wie soll man da drauf kommen?
Ich dachte, es sei ein Wortspiel, weil ohnehin jeder Baum eine Krone hat - nämlich die Baumkrone!

In S2 hast du leider eine auffallende Wortwiederholung eingebaut:

Z2 - entlauschen
Z4 - lauscht

Ich würde das "entlauschen" austauschen. Da wurde bei mir beim Lesen ohnehin kein Bild draus: Wie entlauschen sich Felder? Was bedeutet "entlauschen" überhaupt?

Es ginge zB.: "verströmen sich", "verteilen sich" ( ... ins Gebreite) // "entwintern sich", "erwärmen sich", "begrünen sich", "beleben sich" ( ... im Gebreite)

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 09.03.2018, 15:33   #5
Laie
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Hi eKy,

sei vielmals bedankt für deinen Kommentar! Ich habe jetzt ein wenig gebastelt und hoffe, dass es jetzt besser verständlich bzw nachvollziehbarer ist

Gruß,
Laie
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Alt 09.03.2018, 15:43   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Laie!

Wie fändest du es, statt "gekrönt" in Z1 "bekrönt" zu schreiben?

LG, eKy
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Alt 09.03.2018, 16:02   #7
Laie
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Hi eKy,

das fänd ich ziemlich gut Mit ''bekrönt'' kommt es auf jeden Fall flüssiger über die Lippen. Nochmals vielen Dank!

Gruß,
Laie
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Alt 09.03.2018, 16:06   #8
Chavali
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Hi Laie,
Zitat:
Ich habe jetzt ein wenig gebastelt und hoffe, dass es jetzt besser verständlich bzw nachvollziehbarer ist
ja, verständlicher ist es schon geworden durch die Umstellungen.
Sind ja nur Kleinigkeiten, aber die können manchmal viel bewirken.
Und deine Erklärung an mich weiter oben ist auch ok,
was die Verwendung des Begriffes Ornate betrifft.
Zitat:
mit Gold gekrönt.
Möglich wäre auch:

von Gold gekrönt

Gern nochmal geschaut!
Chavali

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Alt 09.03.2018, 19:11   #9
Laie
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Hi Chavali,

schön, dass du nochmal vorbeigeschaut hast

Natürlich sollte die lyrische Wirkung nicht ob der Verständlichkeit leiden. Aber ich hoffe und denke, dass das nicht der Fall ist.

Beste Grüße,
Laie
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Alt 16.03.2018, 19:41   #10
Dana
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Lieber Laie,
beim Gedanken an den Frühling wird mir feierlich zu Mute - mit deinem Gedicht erlebe ich fast diese Feier.

Zitat:
Zitat von Leie
und alles lauscht dorthin; da naht das zweite
und klingt vertraut und beinah feierlich.
Hier nur ein kleiner Vorschlag:
und alles lauscht dorthin; da naht das zweite -
es klingt vertraut, beinahe feierlich.

Da ich zur Zeit keine Zeile, kein Gedicht hinbekomme, übe ich mich in Versen anderer. Nimm es mir nicht übel, ich übe.
Sehr gern gelesen,
liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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