12.06.2018, 22:34 | #1 |
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Gold
1) Mir scheint es immerzu, als sei es der selbe Regen.
Kennt er mich? Erfuhr er von meinen Fortschritten? Wie Musik. Wie Instrumente, die am Boden zerspringen. Es klatscht Beifall auf meine neuen Schuhe. " Es weint. Die Wolken weinen. Der Himmel weint." Würde das jemand sagen. Ich würde es auch glauben. Nur: Wegen was weinen, wenn ich mal nicht traurig bin? Der Bürgersteig riecht so angenehm. Die Luft. Wäre es nicht seltsam, würde ich jetzt meine Augen schließen, und einfach stehen bleiben? Just in diesem Moment. Man kann die Vögel noch hören. Ich frage mich, wie sie sich fühlen. Meinen sie es weint, oder erfrischt es ihre Gemüter ungemein? Die ganze Woche Regen? Die ganze Woche Sonne hat mich schon nicht großartig erneuert. Was macht der Knecht? Er hechtet ins nächste Flussbett. Erbärmlich. Narr. Ich bin nur ein größerer Regentropfen unter den kleineren. 2) Ha, auf die Hochzeit! Auf die Hochzeit der sauren Drops. Ein Schuhsohlenkaugummi ist ihre Mode. Ihre Fashion-Accessoires sind aus einem abgelaufenen Cola-See gefischt worden. So was nennt sich Hochzeit! Die Abdankende sieht, dass sie es nicht will. Ich höre nicht auf die Liebe der Anderen. "Die Hochzeit war wahnsinnig schön. Und es war niemand da außer mir und meinem Hündchen. Wie bezaubernd!" Weshalb schreibt man hiervon? Ich will, dass kein heiliger Stift hierfür vergeudet wird. Mögen ihrer Sprache die Worte fehlen! 3) Trainieren. Bis die Adern platzen. Den Körper stählen. Spürst du es? Den Lykanthrop in dir? Den Drachen? Wie er in seiner Grotte schlief vor Ewigkeiten. Er überfliegt die Gipfel. Er atmet Winter. Er atmet die Geister der Schwachen. Der Zerbrechlichen. Der Zerbrochenen nehme man sich endlich an! Aas verpestet. Wer nährt sich an Vergessenen? Er zehrt an ihren einstigen Hoffnungen. Er nagt an ihren Knochen. Weiß wie Polarfüchse. Kalt wie Marmor. Es zieht und zerrt. Das Seil wird nicht reißen. Mächtig. Ich bin ein Tyrann. Ein Berserker. Ein Bär. Beneidet mich! Nichtsnutziges Volk! Lumpenpack! Saukerle! Eure Bäuche berühren beinahe euren Nächsten. Weshalb fresst ihr nicht an euch selbst? Ich muss in Blut schwimmen. Irgendwann. Gegen Feinde ist mein Leib Metall. Beton. Für mein Mädchen ist mein Leib wie mein Pikachu-Kuscheltier. Weich und niedlich. Ich hab es gern. Ich hab es lieb. Schweig still, mein schwaches, löchriges Herz. 4) Ich gehe mir selbst entgegen. Ich bin jung. Jung wie Schönheit. Jung wie "Du verblühst morgen". Alt wie "Ab in eine Einsiedelei mit dir". Doch dies liegt bloß am Oberstübchen. Könnte ich aus fremden Augen sehen. Besser nicht. Besser ich behalte meinen Schmerz. Und warte geduldig bis er mir genommen wird. Von einer Edlen. Von einer Großen. Frau. 5) Mein wunderschönstes Erlebnis? Eine Nacht im Wald. Im Mittsommer. Um mich herum waren Glühwürmchen in ihre Tänze vertieft. Teilweise wie betrunken. Es kam vor, dass eine von ihnen auf meinem Arm landete. Ich habe ihre Hintern nicht vergessen. Bis heute kann ich nicht sagen, ob ich dieses Erlebnis gerne mit jemandem geteilt hätte. Vielleicht wird es nie einen besseren Moment geben. Es wäre romantisch gewesen zu küssen. Nicht? Einfach. Zwei Lippen. Dann hätte ich Sie in den Arm genommen. Schwer. Zwei Menschen. Was man wirklich ist, erfährt man nur durch Liebe. Ich habe wirklich erwartet eine Elbin zu sehen. Hinter den Baumstämmen hervorkommend. Zuneigung gestehend. Sage dann, sie ist die Abendröte und der Mondenschein. Schenkt mir einen Traum aus Schwanen- und Eichelhäherfedern. Kamille. Salbei. Vergissmeinnicht. 6) >Liebste Taube am Dachrand, liebster Reiher im Teich, warum hat ein Fenster Glas? Warum steht es nicht offen? Für euch und alle Windgeister? Ich könnte euch begleiten. Wohin? Ins "Hier". "Aber du kannst es doch öffnen?" "Darf ich denn? Ist es endlich soweit? Meister?" |
12.06.2018, 23:40 | #2 |
Marsmond
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Ort: im Weltall
Beiträge: 499
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Habe das jetzt schon mehrmals gelesen, eine seltsame Geschichte, die von einem Ort oder von einer Begebenheit in die andere springt.
Wo ist da der rote Faden, oder soll es keinen geben? Spannend ja, aber am Ende frag ich mich, was hab ich da gelesen? Gruß Deimos
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„Seine Zeit als welthistorisches Volk liegt hinter ihm.“
Zitat aus Finish Germania von Rolf Peter Sieferle über die Deutschen |
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