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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 13.05.2011, 13:20   #1
Mike_S
Heiliggeborener
 
Registriert seit: 09.05.2010
Beiträge: 43
Standard Meine Wenigkeit

Meine Wenigkeit

Der Herbst, er ist gegangen,
der Winter schon so nah,
ich lebe im Verlangen
nach dem, was einst mal war.

Ich kann sie nicht vergessen,
die hoffnungsvolle Zeit,
ich war ja so vermessen
in meiner Ewigkeit.

(c) Mike S
Mai 2011
__________________
Ja, es waren Gedanken aus Sternenstaub, gezeichnet in der schnellen Zeit und doch ein Kosmos für die Ewigkeit.
Mike_S ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2011, 15:44   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Hallo, Mike S,

wir sind uns noch nicht begegnet, deshalb trieb mich natürlich die Neugier zu deinem Gedicht.

Es spricht mich an. In diesem Gedicht finde ich auch den Titel in den Bedeutungsinhalt "integriert". Allerdings eröffnet sich (meiner Meinung nach) dieser Zusammenhang erst nach dem Lesen des gesamten Werkes.

Für mich scheint sich hier das LyrIch nur noch einen geringen Wert zuzusprechen, eine Sichtweise auf sein Selbst, die durch das Erlebte, oder besser: Verlorene, Versäumte, verursacht wird.

Der Rückblick auf das Leben führt zu Wehmut und Sehnsucht, zu dem Wunsch, noch einmal zurückkehren zu können - um dann (vielleicht) alles besser zu machen. Fehler, Versäumnisse, die aus der Sorglosigkeit und Unbekümmertheit der Jugend heraus begangen wurden. So lange man jung ist, vergeht die Zeit langsam, Ferien sind ein langer Zeitraum. Doch mit jedem Lebensjahrzehnt läuft die Zeit schneller, irgendwann, wenn man wirklich älter wird, huscht das Leben an einem vorbei, rascher, als man es zu fassen bekommt. (Dazu brauche ich nur meine erwachsene Tochter anzusehen!)

Junge Menschen "schieben" manche Entscheidungen "hinaus" - es bleibt noch so viel Zeit, um einen Fehler wieder gut zu machen, ein Versäumnis nachzuholen, eine Liebe zu gestehen, die Freundschaft durch eine Entschuldigung zu bewahren, hmhm ...

Die Prioritäten wechseln im Leben, und mit diesen auch der Blickwinkel auf die "Wertigkeit" von Dingen und Geschehnissen.

Was ich sehr interessant finde, ist diese Formulierung:

Zitat:
Der Herbst, er ist gegangen,
der Winter schon so nah,
Das kann ich so oder so interpretieren. Der Winter kann für die "Endgültigkeit" des Alters oder für den Tod stehen, der unausweichlich näher kommt. Das finde ich gut formuliert!

Zitat:
ich war ja so vermessen
in meiner Ewigkeit.
Das LyrIch sollte nicht sooo streng mit sein, sich für "vermessen" halten und dadurch selbst herabsetzen, zu: "Meine Wenigkeit".

Die Fehler der Jugend, nun, die begehen wir doch alle. Auch wenn ich diesen Gedankengang nicht teile, finde ich die Darstellung an sich sehr gelungen.

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße

Stimme der Zeit
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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Alt 15.05.2011, 23:44   #3
Mike_S
Heiliggeborener
 
Registriert seit: 09.05.2010
Beiträge: 43
Standard

Hallo Stimme der Zeit,

wir sind uns tatsächlich noch nicht begegnet. Aber einmal ist immer das erste Mal. Für Deinen Kommentar danke ich Dir sehr, denn des Künstlers Brot ist der Applaus. Ich dachte schon, keiner liest, interpretiert und oder kommentiert meine Gedichte in diesem Forum.

Ich finde Deinen Kommentar sehr gelungen und ich bin beeindruckt, wie viele Gedanken Du zu meinem kleinen Gedichtelein gefunden hast.

Beste Grüße
Mike S
__________________
Ja, es waren Gedanken aus Sternenstaub, gezeichnet in der schnellen Zeit und doch ein Kosmos für die Ewigkeit.
Mike_S ist offline   Mit Zitat antworten
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