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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 28.02.2013, 16:42   #1
Invazim
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Es blüht so jung und blüht so zart,
Die Blüte in Vergangenheit,
Wogegen in der Gegenwart
Die Blüte längst vergangen scheint.
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Wo ist noch ein Meer, in dem man ertrinken könnte? - Friedrich Nietzsche


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Geändert von Invazim (01.03.2013 um 12:33 Uhr)
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Alt 28.02.2013, 18:29   #2
Walther
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Zitat:
Zitat von Invazim Beitrag anzeigen
Es blüht so jung und blüht so zart,
xXxXxXxX
Die Blüte in Vergangenheit,
xXxXxXxX
Während in der Gegenwart
XxXxXxX
Die Blüte längst vergangen scheint.
xXxXxXxX
hi invazim,

da fehlt ein silbchen in v3. auch sonst will ich nicht so recht warm werden mit dem text. warum? weil der sinn hier echte mangelware ist.

lg w.
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Alt 28.02.2013, 19:59   #3
Erich Kykal
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Hi, Invazim!

Es fehlt kein Silbe in Z3 (sind ja auch 4 Heber), aber die Kadenz stimmt nicht.

Die anderen 3 Zeilen beginnen unbetont, die 3. Zeile hingegen betont - ein metrischer Bruch.

Abhilfe:

"Wogegen in der Gegenwart"

Hier ist - wie im Rest - die 2. Silbe betont: alles passt zusammen und schwingt.


Zum Sinn: Leicht verwirrend ist das Wort "vergangen" in der letzten Zeile, setzt man es doch leicht in Bezug zur "Vergangenheit" in der 2. Zeile.
Gemeint ist aber sicher "vergangen" im Sinne von "verwelkt, verblüht".

So betrachtet ergibt sich durchaus ein Sinn: In der Erinnerung wird alles schöner.
Durchaus nicht schlecht gedichtet.
(Deine "Kurztragödie" "Lichtens" sowie "Androgynus" hingegen solltest du nochmal gründlich vornehmen: Antik klingen wollendes Deutsch, aber oft falsch verwendet, bisweilen recht krude formuliert, Rechtschreibfehler, insgesamt zu pathetisch, zu geschraubt... und sorry, auch so gar nicht mein Stil.)

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

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Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (04.03.2013 um 17:00 Uhr)
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Alt 01.03.2013, 05:56   #4
Invazim
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Hi Erich,

vielen Dank für das Feedback. Oh, mit "wogegen" klingt es tatsächlicher besser.

Und deinen Standpunkt zu den anderen beiden Sachen kann ich absolut nachvollziehen. Bin halt noch jung und unerfahren, sozusagen. Stecke in den jüngsten Anfängen und habe mich hier angemeldet um an konstruktiver Kritik zu wachsen, was ja bereits jetzt schon gewirkt hat. Und nebenbei kann ich lernen, mit Kritik umzugehen.

"Antik kllingen wollendes deutsch" - ich wollte eigentlich vermeiden, dass es so antik klingt, aber meine Gedanken schweiften immer in diese Richtung.

Vielen Dank, LG Invazim
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Alt 01.03.2013, 08:40   #5
Walther
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aber sicher fehlt ein silbchen, werter eky. quod erat demonstrandum: während (Xx) und wogegen (xXx). und zwar die unbetonte auftaktsilbe für den jambus. die kadenzen sind hintenraus und heißen weiblich oder männlich.
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Geändert von Walther (01.03.2013 um 08:43 Uhr)
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Alt 01.03.2013, 12:35   #6
Invazim
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Habe jetzt mal ein "wogegen" daraus gemacht, gefällt mir nun auch besser. Danke.
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Alt 01.03.2013, 20:08   #7
Erich Kykal
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Hi, Walther!

Das mit den Kadenzen sehe ich ein - schreibe es meiner lyrischen Halbbildung zu.
Aber betonter oder unbetonter Beginn bedeutet nicht, dass es eine Silbe zuwenig sein muss - es ist nur eben die falsche (hier nämlich der erste) betont.
Betone mal das "Während" falsch:

Während in der Vergangenheit
xXxXxXxX

Du siehst - die Silbenanzahl stimmt, bloß das erste Wort passt eben betonungsmäßig nicht in den Takt.

Quod erat demonstrandum - retour!


Hi, Invazim!

Keine große Sache! Ich war auch mal jung und kenne den Hang zum Pathetischen, Übersaftigen, der einen da umtreibt, weil man alles soviel intensiver empfindet als im Lebensrhythmus arrivierter Gewohnheit.
Dennoch sei dir angeraten, einen "natürlicheren" Sprachstil zu pflegen.
Aber probiere dich ruhig aus - die Erfahrung wird dich schon das Richtige lehren.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (01.03.2013 um 20:12 Uhr)
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Alt 01.03.2013, 20:32   #8
Christian Wolf
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Abgesehen von der vorangegangenen Kritik,
finde ich dein Gedicht nicht warmherzig, aber wahr wenn man es zb. auf die Liebe bezieht und da ich grad nen Hang zu Vergangenheit, Liebe und der Assoziation Heinrich Heines zur schüchternen Lotus Blume habe, gefällt es mir sehr gut.

Nur weiter, das wichtigste ist dranbleiben, ich war jetzt leider auch ne weile weg vom Ball

LG, Chris
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Alt 03.03.2013, 15:26   #9
Invazim
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Hi eKy,

ja, triffst es ganz gut. Aber je mehr ich schreibe, desto ungezwungener und intuitiver kommt mir mein Geschriebenes vor. Habe also das Gefühl, das entwickelt sich ganz gut.

Hi Chris,

warmherzig war es auch nicht gedacht oder empfunden von mir. Vielen Dank, vorallem schmeichelt es mir, in einem Atemzug mit Heine genannt zu werden.

LG, Invazim
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Alt 04.03.2013, 11:20   #10
Walther
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
...Während in der Vergangenheit xXxXxXxX
kb eky,

wer lesen kann, ist entscheidend im vorteil. denn was steht da:
Zitat:
Während in der Gegenwart
XxXxXxX
also nix mit vergangenheit.

lg w.

moin christian,

laß den armen heine hier aus dem spiel. der würde sich gerade wohl im grab rumdrehen.

lg w.
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