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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 24.03.2009, 23:27   #11
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Tja, KleinerPrinz,

da hast du den Salat.
Ein reichlich kontroverses Werk, die Meinungen schwanken von Bewunderung bis hin zu Skepsis und deutlicher Kritik.

Und letzterer muss ich mich in diesem Falle leider auch anschließen, denn der Text ist nicht stimmig und zu allgemein wertend.
Die Szene des missbrauchten Kindes wirkt ungewollt grotesk und effektheischend und dient in keiner Weise zur Darstellung der tatsächlichen Geschehnisse und des ganzen Leids, was zu der damaligen Zeit passiert ist.
Dabei geht es nicht darum irgendwelche Kriegsverbrechen oder irgendetwas anderes aus dieser Zeit gutreden zu wollen, doch der Protagonist wirkt unglaubwürdig und keinesfalls authentisch.
Auch die Abgrenzung zur letzten Zeile ist nicht als gelungen zu betrachten, denn wer kann sich in der heutigen Zeit schon in die Verhältnisse von vor über 60 Jahren hineinversetzen.
Das muss unweigerlich schief gehen, denn die Aussage, "ich hätte aufs Leben verzichtet" ist rein rückblickend und hypothetisch, denn wer von uns kann schon sagen, was er zu einer anderen Zeit getan hätte.

Tut mir leid, aber der Gesamttext wirkt mir zu unreflektiert und plakativ. Provokation ist in Ordnung aber sie sollte schon mehr bieten, als ein schwaches Gerüst, was in der Nachbetrachtung den Lasten dieses schweren Themas nicht standhalten kann.

Die Absicht ist erkennbar, aber die gewählten Mittel und Bilder sind nicht stimmig.
Dieser Text gereicht dir nicht zum Ruhm, und ich würde dir raten, ihn erst einmal zurückzuziehen und gründlich zu überarbeiten, denn das kannst du sicherlich besser.
Schreiben wir das der Erfahrung eines jungen Dichters gut.
Hör mal auf die Alten...

Ich hoffe, du bist mir jetzt nicht gram, aber du hast mal gesagt, du wünscht dir ehrliche und harte Kritiken.


Trotzdem gerne gelesen, damit beschäftigt und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 25.03.2009, 00:18   #12
DerKleinePrinz*
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Und weiter gehts...

Liebe Klatschmohn,

-editiert von Prinz -

Ich schließe mich dann einfach mal bedingungslos meiner Antwort auf ReinArts Antwort an, um die deine Antwort zu beantworten
Um die Sache mit dem Kind zu klären erlaube ich mir einfach mal meine Antwort auf Woitek bei .com hierher zu kopieren:

Zitat:
Zu der Sache mit dem Kind:
Es scheint in der Tat plakativ zu wirken und nun denkt man sicher, ich würde das tatsächlich nur so geschrieben haben, um die Blicke darauf zu lenken und um die Leute zu schockieren. Dass das so geschehen könnte wird mir erst jetzt klar, denn meine Absicht war es nicht.
Ich hatte vorm geistigen Auge eher das Bild einer durch die Straßen ziehenden Einheit, welche den Befehl hatte noch verbliebene Juden ausfindig zu machen. Dabei dachte ich dann auch an einen Film, welcher mich sehr bewegt hatte. Leider habe ich den Namen vergessen, aber ich denke die meisten werden ihn kennen. Dort ist eine amerikanische Einheit im Vietnam und der Führer der Gruppe ist ein Unmensch. Eigentlich auch der Rest der Gruppe, bis auf einen, der ist an sich ein guter Mensch, aber ein Mitläufertyp. Und dann ist da noch der Hauptdarsteller, der hat Mut und Courage. Jedenfalls finden die ein einheimisches Mädchen und vergewaltigen es. Der Mitläufer will das eigentlich nicht, wird dann aber als feige hingestellt und beschimpft, aus Angst vor den anderen macht er dann doch mit.
So habe ich mir das auch in meinem Gedicht vorgestellt und sozusagen das LI als Mitläuferhingestellt, welcher aus Angst selbst diese abscheuliche Tat, welche der Kommandant befiehlt, mitmacht.
Insofern denke ich schon, dass auch dieses Kindthema in mein Gedicht passt, zumindest entspricht es meiner Intention und plakativ sollte es auf keinen Fall wirken.
Ich hoffe auch deine Verwirrung ist ein bisschen gemildert. Hab Dank für deinen Kommentar

~~~

Lieber ReinArt,

dein erster Satz lies mich lachen, mannigfaltig, ich liebe dieses Wort^^

Zitat:
Kurz zum Alter. Ich habe mit 20 Jahren noch behauptet, dass ich mich gegen die Nazis gewehrt hätte, was ich dann im Laufe der Jahre relativierte- wie so vieles. Das ist natürlich.
Auch kann niemand heute mehr ein authentisches Gedicht über das Mittelalter schreiben, weil es einfach an den entsprechenden Erfahrungen fehlt.
In der Tat das behaupten viele. Auch behaupten viel sie würden einem Menschen helfen, der von drei anderen verprügelt wird, wie es dann in der Realität aussieht ist aber eine ganz andere Sache.

Zitat:
Der Missbrauch eines Kindes ist unter keinen Umständen zu entschuldigen!!!
Der Meinung schließe ich mich an

Zitat:
Du als Mann musst eigentlich wissen, dass es gewisser physischer Voraussetzungen bedarf, um so etwas tun zu können.
Einen Penis und ein Kind? Oder stehe ich auf dem Schlauch?

Das Kindesmissbrauch barbarisch ist behaupte auch ich, ich bin mir nicht im Klaren weshalb du das so hervorhebst? Und warum ich etwas beschönigen soll erschließt sich mir auch nicht, im Grunde sehe ich keinen Anlass den Inhalt meines Gedichtes zu ändern. Ich halte mein LI für einen Menschen wie es ein jeder ist. Voller Ängste, feige und es gibt nicht viele die sich stellen würden.

Danke dir für deine erneute Erklärung, welche sich mir aber wie gesagt nicht vollständig erschließt.

~~~

Lieber basse,

ich kann mich noch gut an die Debatten in der Schule erinnern, als wir genau dieses Thema hatten. Manche waren der Meinung, man dürfe auf keinen Fall darüber schreiben, manche sagte, man muss!
Ich habe mich da eigentlich wenig beteiligt, denn ich sage mir, dass ich grundsätzlich über alles schreiben werde was mir durch den Kopf geht. Alles andere wäre in meinen Augen eine grauenhafte Selbstzensur und würde meinem Ideal der Freiheit widersprechen.
Das kann aber hier tatsächlich an meinem Alter liegen, denn wenn ich damals dabeigewesen wäre wüsste ich nicht, ob ich genauso denken würde. Aber das erübrigt sich, denn ich war nicht dabei und so mache ich mir auf meine Art Gedanken.
Ich bin der Meinung dass sich die Menschen allen Dingen nähern sollten, egal wie schlimm sie auch sein mögen. Aber wer dem Bösen ausweicht und nicht versucht es zu erkennen, der wird es nie kennenlernen und sich ewig davor fürchten.

Ich danke dir für deine konstruktiven Gedanken

~~~

Liebe Dana,

Zitat:
Vielleicht hast du dich an ein zu schweres Thema herangewagt.
Ich denke nicht, dass es zu schwere Themen gibt. Es gibt Themen die für mehr aufsehen sorgen und es gibt Themen, die mehr berühren als andere, aber in meinen Augen spricht nichts dagegen sich auch mit sowas zu beschäftigen.

Zitat:
In solchen Zeiten ergreifen "Bestien" die Chance das auszuleben, was sie wirklich sind. Taten, die ihnen keine Diktatur aufzwängt - und das verurteile ich zutiefst.
Ich denke in jedem von uns steckt so eine Bestie. das drückt ja das Gedicht auch zum Teil aus. Aber es steckt auch in jedem Menschen das Gute, es kommt darauf an was man wählt. Jeder hat es selbst in der Hand.

Zitat:
Ich kann und will nicht verurteilen, weil ich in der Zeit nicht gelebt habe.
Auch davon sollten wir uns entfernen. Man muss nicht immer urteilen, eigentlich sollte man es auch nie. Man sollte denken, mitfühlen und dann wieder denken. Urteile sind in meinen Augen nie gut, ich bin froh das auch du davon Abstand nimmst.

Hab Dank für deine, wie immer durchdachten Zeilen

~~~

Liebe budina,

ja, manche scheinen das Thema tatsächlich ähnlich zu sehen wie ich, das ist schön
Ich denke die Angst ist das, was uns alle angeht. Wie sagten die Onkelz so schön: Angst ist nur ein Gefühl!
Angst ist grundsätzlich kein schlechtes Gefühl finde ich, jedoch fürchten sich die Menschen vor Dingen, vor denen man keine Angst haben braucht. Damit will ich niemanden angreifen der Angst hat, aber es lohnt sich darüber nachzudenken. Es ist wichtig sich eingestehen das man Angst hat, erst dann kann man sie bekämpfen. Gut, jetzt bin ich vom Thema abgewichen...

Es hat mich beeindruckt dass du so offen von deiner Familie schreibst und ich finde das sehr interessant.
Ich danke dir für deine Worte und bin froh, mit meinem Denken nicht allein zu sein.

~~~

Lieber Faldi,

ich würde es nicht Salat bezeichnen, ich bin froh das man sich darüber Gedanken macht, mehr kann man sich nicht wünschen. Es ist eine interessante Diskussion entstanden, welche denke ich fruchtbar ist.

Zitat:
Und letzterer muss ich mich in diesem Falle leider auch anschließen, denn der Text ist nicht stimmig und zu allgemein wertend.
Es kann sein das der Text nicht stimmig ist, obwohl er das Kriterium in meinen Augen erfüllt, nur bin ich mir nicht sicher, an welcher Stelle er wertend sein soll? Nichts als mich in die Lage des Soldaten zu versetzen war mein Anliegen, eine Wertung gebe ich nirgendwo ab.

Zitat:
Die Szene des missbrauchten Kindes wirkt ungewollt grotesk und effektheischend und dient in keiner Weise zur Darstellung der tatsächlichen Geschehnisse und des ganzen Leids, was zu der damaligen Zeit passiert ist.
Effektheischend sollte sie nicht sein, aber zum Kindthema habe ich ja die Kopie von .com eingestellt. Was zur damaligen Zeit wirklich passiert ist, weiß ich nicht. Ich kenne nur die Geschichten aus dem Fernseher und die Erzählungen von den noch verbleibenden Menschen. Auch der Geschichteunterricht vermittelte mir einen Eindruck. Der Rest ist dann mein Gefühl und warum soll das Kindthema nicht das Leid beschreiben? Meine Mutter meinte sogar, so etwas hätte es in der damaligen Zeit nicht gegeben, aber ein Argument konnte ich ihr nicht entlocken.

Zitat:
Auch die Abgrenzung zur letzten Zeile ist nicht als gelungen zu betrachten, denn wer kann sich in der heutigen Zeit schon in die Verhältnisse von vor über 60 Jahren hineinversetzen.
Jeder denke ich, jedenfalls kann man es versuchen. Ich sehe da kein Problem und ich würde gerne wissen, weshalb man es nicht versuchen sollte?

Zitat:
Tut mir leid, aber der Gesamttext wirkt mir zu unreflektiert und plakativ. Provokation ist in Ordnung aber sie sollte schon mehr bieten, als ein schwaches Gerüst, was in der Nachbetrachtung den Lasten dieses schweren Themas nicht standhalten kann.
Auch sehe ich keine Provokation, ich kann mich nur wiederholen, aber ich versuche mich lediglich in die Lage eines Soldaten zu versetzen, als provokant würde ich das nicht bezeichnen.

Zitat:
Dieser Text gereicht dir nicht zum Ruhm, und ich würde dir raten, ihn erst einmal zurückzuziehen und gründlich zu überarbeiten, denn das kannst du sicherlich besser.
Das würde ich im Leben nicht tun! Wenn ich ein Gedicht für vollendet erkläre und es veröffentliche, dann ist es nach meinen Möglichkeiten zu 100 % durchdacht und für mich stimmig, ich würde niemals ein Gedicht zeigen hinter dem ich nicht zu 100 % stehe. Ruhm ist auch nicht mein Ziel, sondern eine Diskussion über das Thema bzw. freut es mich, wenn auch andere versuchen sich in einen Soldaten hineinzuversetzen und darüber nachdenken.

Ich habe mal gesagt, ich wünsche mir Ehrlichkeit auf der Welt und dazu gehören auch Kritiken. Insofern sehe ich keinen Grund dir böse zu sein. Aber ich stehe weiterhin zu meinem Gedicht und halte es für gut durchdacht.

Ich danke euch für eure rege Diskussion

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

EDIT:

Liebe cyparis, unsere Antworten haben sich überschnitten.

Ich wäre dir dankbar wenn du deine Meinung begründen würdest, da ich ihr ansonsten nicht folgen kann.

Liebe Grüße
Prinzi*
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Alt 25.03.2009, 01:10   #13
Falderwald
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Noch mal ich,

Zitat:
Zitat von KleinerPrinz
Nichts als mich in die Lage des Soldaten zu versetzen war mein Anliegen
Genau das kannst du nicht. Du kannst dich nicht in die Lage eines Wehrmachtsoldaten versetzen.
Und das hat nichts mit dir zu tun, sondern das könnte ich auch nicht.
Das kann niemand, der zu dieser Zeit nicht gelebt hat.
Deshalb wirkt dein Text nicht authentisch.

Wir alle haben keine Ahnung von den Sorgen, Nöten, Zwängen und Manipulationen dieser Zeit, sondern können nur aus der heutigen heraus zurückbetrachten.

Lass ihn stehen den Text, so wie er ist, denn er wird dir in ein paar Jahren zeigen, wie unreflektiert das Ganze war.

Einer meiner Großväter war auch Wehrmachtsoldat und im Krieg.
Ich weigere mich einfach zu glauben, daß wir alle nur Nachfahren von Naziverbrechern sind.

Zitat:
Zitat von cyparis
Schlimmer kann man bei diesem Thema nicht argumentieren.


Entsetzt, aber nicht überrascht.
Die Distanz an Jahren ist zu groß.
Wie sollen Urenkel dieses Entsetzen beschreiben?
Das ist aber genau der Punkt. Das kannst du nicht beschreiben, nicht mal erahnen, geschweige denn in Worte umsetzen.

Denk mal drüber nach...


Liebe Grüße

bis bald

Falderwald
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Alt 25.03.2009, 01:19   #14
DerKleinePrinz*
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Lieber Faldi,

Zitat:
Genau das kannst du nicht. Du kannst dich nicht in die Lage eines Wehrmachtsoldaten versetzen.
Und das hat nichts mit dir zu tun, sondern das könnte ich auch nicht.
Das kann niemand, der zu dieser Zeit nicht gelebt hat.
Deshalb wirkt dein Text nicht authentisch.
Sicher, hätte den Text ein Überlebender geschrieben, vielleicht hätte er auf dich authentisch gewirkt.
Ich kann mich aber auf jeden Fall in die Lage des Soldaten versetzen, jedenfalls kann ich es versuchen, ob es dann alles so stimmt und mit der damaligen Realität zu vergleichen ist kann man zu Recht bezweifeln.
Aber ich halte es für absolut richtig wenn man versucht, sich in andere Lagen zu versetzen, dass sollte man zu jeder Zeit tun und da auch vor der Vergangenheit nicht halt machen. Wie anders soll man sich den Menschen nähern?

Zitat:
Lass ihn stehen den Text, so wie er ist, denn er wird dir in ein paar Jahren zeigen, wie unreflektiert das Ganze war.
Er ist aus deiner Sicht unreflektiert. ich habe ihn nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben und über alle Details nachgedacht. Den Anspruch auf Übereinstimmung mit der Realität habe ich nie gestellt, aber ich kann nicht verstehen weshalb man sich nicht in solch eine Lage versetzen soll?

Zitat:
Zitat:
Zitat von cyparis
Schlimmer kann man bei diesem Thema nicht argumentieren.


Entsetzt, aber nicht überrascht.
Die Distanz an Jahren ist zu groß.
Wie sollen Urenkel dieses Entsetzen beschreiben?

Das ist aber genau der Punkt. Das kannst du nicht beschreiben, nicht mal erahnen, geschweige denn in Worte umsetzen.
Ich kann es aber nach meinem Ermessen versuchen. Hier lag mir das Problem aber in der Unbegründetheit der Meinung.

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*
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Alt 25.03.2009, 07:41   #15
ReinART
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Lieber Kleiner Prinz
auch ich möchte mich noch einmal zu Worte melden.
Peripher, Deine Frage:
Zitat:
Einen Penis und ein Kind?
Natürlich bedarf es eines erigierten Penises, um ein Kind zu missbrauchen. Diesen hatte Dein Soldat wohl haben müssen. Und hier behaupte ich: da gibt es nichts zu entschuldigen. Ich hätte es nicht gekonnt!! Es hätte einfach nicht funktioniert.
Du rehabilitierst dieses Monster!!!!
Ich hatte vor einigen Tagen einen Film in ARTE (Sic!), nciht RTLII gesehen. Er hieß : Music Box von Costa Gavras (Z,, Vermißt) , vielleicht kennst Du diese Filme. Waren zu meiner Zeit Kult.
Dieser Film war mit Armin Müller Stahl und Jessica Lange besetzt. Es ging genau um solche ein Monster, das nach dem Krieg ins Ausland floh und dort unter dem Deckmantel einer heilen Familie, seine Kinder großzog. Seine Tochter war Anwältin und wollte ihn, weil sie die, sukzessive ans Licht gekommenen Wahrheiten, nicht glauben wollte, verteidigen.Er leugnete stellte sich nicht seiner Verantwortung. Er hatte Frauen vergewaltigt, Kinder erschossen etc. Das ganze Programm.
Als dann die Wahrheit nicht mehr zu verheimlichen war, brach seine Tochter zusammen und hatte ihn an das Gericht ausgeliefert!
Es gab nichts mehr zu entschuldigen. Er war eine Bestie, so wie Dein Protagonist. Er war nicht nur ein armer Mitläufer.
Dass Du vom Volk der Juden schreibst, grenzt für mich schon an Nazi Propaganda.
Und dass Du kein bisschen von Deinen Positionen abweichst, lässt für mich schmerzlich vermuten, dass Du Dich sehr gut in Deinen Protagonisten hineinversetzen kannst.
Ich will jetzt nicht mehr drumherum reden: das Gedicht ist ein übles Machwerk und traurig, dass so viele das nicht erkennen wollen oder können.
Ich werde in Deinem Verhalten an das Bild von Dir erinnert, das Du bei Bildergedichte eingestellt hast: Ein sehr aufgeblähtes Ego, das nicht mehr in sein Korsett passt.
Vielleicht verstoße ich hier gegen die Netiquette, aber das von Dir "verdichtete" Thema ist zu ernst, als dass man so fahrlässig und unreflektiert damit umgehen sollte.
Ich hoffe für uns alle, dass Du Dein "Werk" zurückziehst, oder es überarbeitest und Dir die Mühe machst, wie es auch dein Soldat gemacht haben sollte!, über das nachzudenken, was Du hier fabriziert hast.
Ich laufe nun mal wieder Gefahr, mir eine Verwarnung einzufangen- das war es mir wert.
Ich möchte aber betonen, dass ich Dir keine bösen Absichten unterstelle, sondern glaube, dass Dein Ego etwas außer Kontrolle geraten ist, Du hast ja Psychologie studiert und weißt damit etwas anzufangen, Du es aber mit deinem intellektuellen Potential schaffen solltest, hier mal zurück zu rudern.
Nachdenkliche Grüße

Reinhard
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Alt 25.03.2009, 08:00   #16
Klatschmohn
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Hallo Kleiner Prinz,
Sicher, hätte den Text ein Überlebender geschrieben, vielleicht hätte er auf dich authentisch gewirkt.
Ich kann mich aber auf jeden Fall in die Lage des Soldaten versetzen, jedenfalls kann ich es versuchen, ob es dann alles so stimmt und mit der damaligen Realität zu vergleichen ist kann man zu Recht bezweifeln.

genau, Prinz. Du kannst Dich nicht da hinein versetzen und du solltest es auch nicht versuchen, weil es unmöglich ist.
Glaubst Du wirklich, dass da wirklich einer hinter Deinem ausgedachten Soldaten gestanden hat, mit der Knarre im Anschlag und er sollte ein Kind vergewaltigen. Ein Kind, und da hat er eine Errektion gehabt? Nein, Missbrauch war leider zu allen Zeiten aktuell und pflanzt sich fort. Er war ein Kinderschänder und niemand hat ihn wohl gezwungen. Leider gibt es diese Kreaturen auf der ganzen Erde. Ich bin traurig, dass Du ihn verteidigst, ER war nicht gezwungen. Auch seine Äußerung, dass das Kind verraucht war, zeigt seine Gefühlsarmut.
Ich gebe auch ReinArt recht. Das Wort "Judenvolk" ist in diesem Zusammenhang irrwitzig. Hier verteidigt er sich wieder, dein Missbrauchssoldat, nur um sich im allerletzten Satz die Hände in Unschuld zu waschen.
Eklig!

Ich empfinde Dein Gedicht grob oberflächlich, in keiner Weise durchdacht, zwiespältig bis schizophren und außerdem verhöhnst Du hier die Opfer auf beiden Seiten.

Du wärst damals auch eingezogen worden, nachdem sie Dich einer jahrzehntelangen Gehirnwäsche unterzogen hätten, nachdem Deine Familie in Weltwirtschaftskrise damals nicht wußte wovon sie leben sollten. Du wärst, nach Deinem Gedicht zu urteilen, auch nicht der tolle Held gewesen, der sich hätte erschießen lassen, weil Du ganz offensichtlich zu einer Reflektion noch nicht in der Lage bist.
Nimms mir nicht krumm, aber ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen. Dein Gedicht zeugt lediglich von Unreife und einem diffusen Hass auf irgendwas.

Liebe Grüße,
Klatschmohn
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Alt 25.03.2009, 11:43   #17
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Hm, leider kommen jetzt doch ein wenig viel persönliche Dinge mit ins Spiel, ich würde euch bitten sachlich zu bleiben.

Lieber ReinArt,

Zitat:
Natürlich bedarf es eines erigierten Penises, um ein Kind zu missbrauchen. Diesen hatte Dein Soldat wohl haben müssen. Und hier behaupte ich: da gibt es nichts zu entschuldigen. Ich hätte es nicht gekonnt!! Es hätte einfach nicht funktioniert.
Du rehabilitierst dieses Monster!!!!
Ja, das sagtest du jaalles bereits, und noch immer weiß ich nicht, an welcher Stelle ich das entschuldige? Ich behaupte lediglich, dass in jedem Menschen eine "Bestie" steckt, wie ihr es nennt, und in diesem Ausnahmezustand kommt diese zum Vorschein. Aber ich finde dieses Verhalten auch abartig, entschuldige es in keinem Falle, stelle mir es aber als möglich vor.

Im weiteren kann man doch nicht die Menschen in Bestien, Mitläufer und gute Menschen unterteilen. Jeder ist alles davon. Man kann sicher auch mit einem Kindsmörder normal reden ohne ihn vorzuverurteilen. Sicher hat er eine grausame Tat begangen, aber weggucken und Bestie sagen, das kann denke ich jeder.

Zitat:
Dass Du vom Volk der Juden schreibst, grenzt für mich schon an Nazi Propaganda.
Dann würde ich die Bibel auf den Index setzen

Zitat:
Und dass Du kein bisschen von Deinen Positionen abweichst, lässt für mich schmerzlich vermuten, dass Du Dich sehr gut in Deinen Protagonisten hineinversetzen kannst.
Ja, das war ja mein Ziel. Und da ja meiner Meinung nach in jedem alles steckt, sehe ich da auch kein Problem.

Das mein Gedicht ein übles Machwerk sein soll halte ich auch für nicht richtig. Ich sehe nur einen menschlichen Soldaten, der meiner Meinung nach so reagiert, wie es viele machen würden.

Zitat:
Ich werde in Deinem Verhalten an das Bild von Dir erinnert, das Du bei Bildergedichte eingestellt hast: Ein sehr aufgeblähtes Ego, das nicht mehr in sein Korsett passt.
Leider habe ich im Faden "Bildergedichte" nie ein Bild von mir eingestellt.

Zitat:
Ich hoffe für uns alle, dass Du Dein "Werk" zurückziehst, oder es überarbeitest und Dir die Mühe machst, wie es auch dein Soldat gemacht haben sollte!, über das nachzudenken, was Du hier fabriziert hast.
Wie ich bei faldi schon sagte, ich würde nie etwas schreiben, worüber ich nicht lange nachgedacht hätte. Du ziehst mich auf eine Schiene auf der ich nicht fahren will und ich sehe keinen Grund mein Gedicht zurückzuziehen.

Zitat:
Ich möchte aber betonen, dass ich Dir keine bösen Absichten unterstelle, sondern glaube, dass Dein Ego etwas außer Kontrolle geraten ist, Du hast ja Psychologie studiert und weißt damit etwas anzufangen, Du es aber mit deinem intellektuellen Potential schaffen solltest, hier mal zurück zu rudern.
Ich habe (zu meinem Bedauern) Philosophie studiert und was dieses Gedicht mit meinem Ego zu tun hat, wird mir auch nicht klar.

Bitte beruhige dich und bleibe sachlich.

~~~

Liebe Klatschmohn,

Zitat:
Du kannst Dich nicht da hinein versetzen und du solltest es auch nicht versuchen, weil es unmöglich ist.
Das Argument kann mich nicht überzeugen. Es ist unmöglich! Ja, und warum soll ich es nicht versuchen, wenn es unmöglich ist, dass ist in meinen Augen kein Grund.
Ich frage nochmal, wie anders soll ich mich diesem Thema nähern als mich in die Lage des Soldaten zu versetzen? In dem ich weggucke und sage Bestie? Ich halte das für den falschen Weg.

Zitat:
Glaubst Du wirklich, dass da wirklich einer hinter Deinem ausgedachten Soldaten gestanden hat, mit der Knarre im Anschlag und er sollte ein Kind vergewaltigen.
Wie du selbst schreibst ist mein Soldat ausgedacht. Ja, ich habe mir das so gedacht, weshalb ist das falsch? Und weshalb wird genau dieser Umstand in besagten Film nicht kritisiert?

Zitat:
Auch seine Äußerung, dass das Kind verraucht war, zeigt seine Gefühlsarmut.
Weshalb schließt du hier auf Gefühlsarmut? Er sagt unwertend, dass das Kind später im KZ umkam.

Zitat:
Ich gebe auch ReinArt recht. Das Wort "Judenvolk" ist in diesem Zusammenhang irrwitzig. Hier verteidigt er sich wieder, dein Missbrauchssoldat, nur um sich im allerletzten Satz die Hände in Unschuld zu waschen.
Eklig!
Das LI fühlt sich weder unschuldig, noch verteidigt es sich. Ist es nicht so, dass ein gewisser Gruppenzwang und dazu eine Portion Angst viel auslösen kann? Das LI fragt lediglich, ob es Menschen geben würde, die sich dagegen wehren würden und die der Angst zum trotz lieber zu ihrer Menschlichkeit stehen. Würde das LI einen solchen Menschen kennenlernen, und zwar einen, der das nicht nur sagt, sondern auch danach handelt, dann würde es sein Leben als sinnlos erachten und wünschte, es hätte nie gelebt.

Zitat:
Ich empfinde Dein Gedicht grob oberflächlich, in keiner Weise durchdacht, zwiespältig bis schizophren und außerdem verhöhnst Du hier die Opfer auf beiden Seiten.
Ich halte es nicht für oberflächlich, sondern ich halte es für oberflächlich zu sagen "Bestie!" um dann wegzuschauen und solche Menschen direkt als Unmenschen abzustempeln. Schizophrenie kann ich auch nicht feststellen und verhöhnen tue ich keinen, wie du darauf kommst kann ich leider nicht nachvollziehen.

Zitat:
Nimms mir nicht krumm, aber ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen. Dein Gedicht zeugt lediglich von Unreife und einem diffusen Hass auf irgendwas.
Ich denke Hass steckt in jedem von uns. Man kann nichts hassen, was nicht in einem selber steckt. Wenn ich den Kindermörder hassen würde, dann würde er in mir selber stecken. Aber ich hasse ihn nicht.

Liebe Grüße euch beiden
Der Kleine Prinz*
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Alt 25.03.2009, 11:55   #18
ReinART
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All dies erinnert mich an die Unbelehrbaren und Unverbesserlichen.
Es ist sinnlos.
Werde Dich nun auf die Ignorliste setzen.
reinhard
Selbstverständlich war ein Bild von Dir, wo auch immer, in einer viel zu kleinen Rüstung, dass Du eingestellt und wohl wieder gelöscht hast.
reinhard
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Alt 26.03.2009, 17:26   #19
Falderwald
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Hallo zusammen,

das kann auch nur uns Dichtern passieren.

Immer wieder wird es geschehen, daß sich an einem Text die Geister scheiden.
Wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß die künstlerische Freiheit dabei nicht auf der Strecke bleiben darf.

Es gibt natürliche Grenzen, z.B. wenn geltendes Recht verletzt wird oder aber die Abgrenzungung zu reiner Pornographie, doch dazwischen muss eine Freiheit liegen, weil sonst das "geflügelte Wort" seinen Sinn verlieren würde.

Kritik und Diskussionen sind wichtig, sollen aber weiterhin Spaß und Freude im Umgang miteinander bringen.

Aber wie in jeder guten Familie gibt es auch mal Reibereien, dehalb haben wir eingegriffen und erst einmal intern darüber diskutiert, dafür ist die Moderation da.
Das ist auch unser gutes Recht, da hier jeder Autor frei veröffentlichen darf, ohne einer vorherigen Zensur zu unterliegen.
Jedoch ist es auch unsere Aufgabe, das Forum vor Schaden zu schützen und im Zweifel erst einmal zu prüfen.

Nach einem persönlichen Austausch mit den maßgeblich Beteiligten verschieben wir den Faden wieder zurück.

Die Gemüter dürfen schon mal hochgehen, doch sollte man hinterher auch wieder lachen können.

Das Gedicht hat auf Wunsch des Autors einen Nachtrag erhalten.

Eine moralische Grenze muss jeder für sich selbst ziehen, da gibt es keine Regelung.

Das gilt für Kommentare genau so, wie für die Veröffentlichung von Gedichten / Texten.


Liebe Grüße

Falderwald
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Alt 26.03.2009, 18:34   #20
Leier
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Ja, Falderwald!

Die Freiheit der Rede muß gewährleistet sein, auch wenn Geschmacksgrenzen für den Einen oder Anderen überschritten erscheinen.
Dafür ist dann die Kommentarfunktion geschaffen.

Bei wirklichen Gratwanderungen geben Administration und Moderation Hilfe an die Hand.


Lieben Gruß
von
cyparis
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