05.04.2015, 21:08 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Abendbetrachtungen
Abendbetrachtungen
Der Himmel hat sich heute Caspar-David Friedrich Zum Vorbild ausgewählt und ist schön anzusehen. Zwei Krähen tanzen krächzend mit der Gabelweihe. Die Eberesche fegt mit dürren Ästen durch die Wolken. In pinken Streifen stirbt die Sonne ihren Tagestod. Die Nacht beginnt mit dunklem Blau zu zeichnen und Verleugnet nicht, dass sie der schwarzen Kunst verfällt. Der Abend wehrt sich noch und weiß, dass er verliert. Im Grau der Schauerwolken lauert der April: Die Graupel sind in der Erinnerung verblasst. Dort, wo die Krähen tanzten, spickt ein müder Mond Hervor, reibt schläfrig seine Augen, hängt sich in Die Esche, die ihn an orang’ne Schäfchen weiterschenkt. Aus Pink wird Rot. Ein Käuzchen ruft hell: Gute Nacht!
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
06.04.2015, 12:12 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Walther!
Ich frage mich, worin liegt wohl das Glühen in Versen, die kein Klingendes verbindet, kein Reim, der sich den Worten schmiegend ein Schloss im Himmlischen des Lesers fügt!? Wo liegt die Kunst in bloß gereihten Sätzen, gleich welcher Art ihr Dichberühren sei, wenn nichts sie hält in einer klaren Ordnung mit zartem Gleichklang, wo sie haltlos enden? Ein nackter Rahmen nur für kalte Bilder, entkleidet allem, was ein Fühlen bindet, so ist die Form, die keine Reime runden. Nur ein Skelett ist sie, bar ihres Fleisches, und tanzt den Sinnen, ein Lebendiges vorgaukelnd, klappernd ihre Strophen vor. Ist nicht "böse" gemeint - soll nur meine ganz persönliche Ansicht zu ungereimten Sonetten oder anderen Gedichten dieser Art widerspiegeln, egal, wer sie schrieb. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
06.04.2015, 14:06 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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cool,
lb eKy, endlich mal etwas von dir, in dem DU klingst und nicht die form alles einebnet. danke, daß ich das, was ich in dir ahnte, noch zu lesen bekommen habe! lg w. ps.: das war übrigens nicht sarkastisch gemeint, sondern ehrlich. dieser text ist richtig gut!
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06.04.2015, 20:42 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, Walther!
Ich weiß - ich kann nicht anders! Selbst wenn ich versuche, ein Negativbeispiel zu liefern, mache ich es irgendwie zu "gut"! Das nervt! Dennoch bleibt es bei der inhaltlichen Aussage: Der Reim, der Gleich"klang" von Zeilenenden in der Lyrik, ebnet in meinen Augen keineswegs alles ein, wie dein Postulat stark simplifizierend unterstellt, vielmehr fehlt den Versen ohne ihn in meinen Ohren ein wesentlicher Bestandteil des wahren lyrischen Genusses an sich! Das wollte ich mit meinen obigen Zeilen zum Ausdruck bringen und gleichzeitig vorführen. Natürlich freut es mich, dass es dir gefällt, aber es wird wohl ein Einzelstück bleiben! LG, eKy
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06.04.2015, 20:59 | #5 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Hi eKy,
wenn du willst, darfst du dieses wunderbare sonett noch nachreichen für die printausgabe von walthers anthologie. ein erscheinen wäre zugesichert. mit 5 stichworten bitte. also her damit! so bin ich, lieber eKy, immer die unerkannten dichter fördernd, sogar dann, wenn sie sich nicht selbst erkennen wollen. lg w.
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06.04.2015, 21:20 | #6 |
TENEBRAE
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Was meinst du mit "Stichwörtern" und "her damit"?
Wenn du es publizieren willst, nur zu - du brauchst es bloß von hier zu kopieren. Meinen Segen hast du hiermit, wenn du tatsächlich meinst, es wäre etwas wert. Titel: "Ungereimtheiten" (Habe ich dir nicht schon früher gestattet, von allen hier gespeicherten Werken aus meiner Feder zu kopieren und für deine Publikatinen zu verwenden, was immer dir brauchbar erscheint?) LG, eKy
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07.04.2015, 11:55 | #7 |
Gelegenheitsdichter
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hi eKy,
wenn das in die anthologie soll, dann brauche ich wieder deine 5 stichworte für die einordnung. aber jetzt schluß mit off-topic, der rest über email. alles gute und grüße w.
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