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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 22.04.2009, 16:06   #1
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
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Standard Wundersame Begegnung

Dunkel schweigt der kahle Wald,
Dämmerung am Morgen,
dünne Äste ragen kalt
in die schwarze Runde.
Auf der Lichtung, morgenhell,
gurgelt leis ein klarer Quell.
Meine Knie sind nass vom Tau,
als ich niedersinke,
in den ruhigen Tümpel schau,
meinem Gleichbild winke.

Stumm, vor Schrecken wie erstarrt,
bleib ich ohne Regung,
wie vom Spiegelbild genarrt,
schaurige Begegnung.
Einer schönen Frau Gesicht
reflektiert im Dämmerlicht,
wo der eigne Wiederschein
richtig hingehörte,
dieses Antlitz, zauberfein,
meinen Sinn betörte.

Bis ein Molch zum Atmen kam
aus dem Grund geschwommen,
dieser hat mir unachtsam
jenes Bild genommen.
Teils erschreckt, doch wie befreit,
steh ich in Benommenheit.
Sanfter Frieden hüllt mich ein,
als ich fort mich stehle,
wohliges Zufriedensein
strömt in meine Seele.

Geändert von Galapapa (23.04.2009 um 18:12 Uhr)
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Alt 22.04.2009, 20:04   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo galapapa,
ein zauberisches, verzauberndes waldgedicht, das du da zum besten gibst!

zwei zeilen schau noch mal an:

....bis ein Molch zum Atmen kam....

hier würd ich's ein bisschen abändern:

....als ich fort mich stehle.....

ansonsten gerne gelesen
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 23.04.2009, 18:11   #3
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
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Hallo larin,
danke für Dein schönes Lob! Tut sehr gut!
Wegen dem Atmen verhülle ich mein Haupt in Scham! Danke!
Danke auch für Deinen Hinweis mit der Formulierung um "fortstehlen".
Ich hatte es ursprünglich so, wie Du es vorschlägst. Wegen solchen "Verdrehungen" bin ich allerdings schon oft kritisiert worden. Deshalb die Änderung, die mir auch nicht so recht gefallen will.
Du hast mir Mut gemacht, ich setz es wieder zurück und nehme Deinen Vorschlag danken an!
Mit einem herzlichen Gruß!
galapapa
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Alt 04.05.2009, 12:22   #4
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo galapapa,

ein wirklich gelungenes Gedicht hast du hier verfaßt. Es liest sich flüssig und die Reime sind sauber und das Reimmuster durchgängig. In gut gewählten Bildern beschreibst du wie das lyr. ich in einem Tümpel, der sich im Wald befindet, sein Spiegelbild betrachten will, statt dessen jedoch eine schöne Frau erblickt. Das Bild der Frau schwindet sobald der Molch auftaucht. Ich vermute mal,die Frau hatte sich hinter einem Baum versteckt. Al das lyr. ich in den Tümpel sah, wagte sie sich aus ihrem Versteck und stellte sich hinter ihm, doch das plötzliche Auftauchen des Molches verschreckte sie. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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Alt 06.05.2009, 21:12   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Galapapa,
deine "Wundersame Begegnung" gafällt mir bis hin zur Verzauberung.
Deine Verssprache wird von einem lyrischen Klang begleitet und vermittelt phantastische Bilder.
Mir fällt nichts als Lob und Begeisterung ein.
Schön, dass du auf dem Eiland gestrandet bist - eine bereichernde Begegnung.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 06.05.2009, 21:30   #6
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
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Lieber Galapapa,

heut ist wieder Vollmond und dein Gedicht wird mich in meinen Traum begleiten.
Wunderschön geschrieben, diese wundersame Begegnung.
Manchmal sieht man was vor seinem gesitigen Auge wie eine Fata Morgana.

Mir hat sehr gut gefallen, was ich da las.
Und da ich deine Texte schon von einem anderen Forum kenne als Leserin, hoffe ich, hier auch diese
schönen Sachen bewundern zu können.


Mit lieben Grüßen,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 07.05.2009, 15:52   #7
Galapapa
Galapapa
 
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Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
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Hallo ruhelos,
für Dein Lob herzlichen Dank! Das tut immer gut und stachelt zu Neuem an.
Woher das Spiegelbild kam und was der Molch angerichtet hat, ohne es zu ahnen, das sind in diesem Text Dinge, die der Phantasie des Lesers überlassen bleiben.
Diese romantischen Naturbilder haben den besonderen Reiz, daß sie dieser Vorstellungskraft abenteuerlich viel Reum lassen.
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa

Hallo Dana,
was für ein schönes Lob! Ganz lieben Dank dafür!
Ich liebe diese romantischen Bilder, die der Phantasie so wundervoll viel Raum geben, und da ist, glaube ich, ein wenig Herzblut zu Dir rübergeschwappt...
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa

Hallo Chavali,
auch dir ganz lieben Dank für Dein Lob!
Als "supikatzi" bist Du mir auch eine Bekannte von "dort".
Da wird noch einiges nachkommen, das versprech ich, denn so schönes Lob treibt einen zu neuen Taten.
Nochmals danke und einen herzlichen Gruß!
Galapapa

Geändert von Chavali (07.05.2009 um 16:46 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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