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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 30.05.2009, 10:57   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard Große Bühne



Große Bühne für den Dichter,
für die Werke seiner Hand,
für das Publikum im Saale,
wie man sie noch nie gekannt.

Und man hört ihn rezitieren,
seine Stimme kraftvoll bebt;
und das Publikum im Saale
auf des Wortes Schwingen schwebt.

Oh! Der Dichter fasst ans Herz,
sinkt vornüber ohne Laut,
und das Publikum im Saale -
wie es spannt und wie es schaut!

Das gehört bestimmt dazu!
Keiner dachte an den Tod.
Und das Publikum im Saale
applaudiert in Samt und Rot.

Auf dem Grabstein steht geschrieben:
"Meiner Kunst ergab ich mich.
Und das Publikum im Saale
huldigt mir allabendlich."


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 30.05.2009, 11:17   #2
Alive
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Schon klasse, Chavali.

Wär es nicht wert dieses Publikum zu erreichen?

Das hab ich gern gelesen!

Alive
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Alt 30.05.2009, 11:27   #3
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Lieber Alive,
Zitat:
Wär es nicht wert dieses Publikum zu erreichen?
Ja, natürlich
Wenn wir mal erst soweit wären *smile*
Zitat:
Das hab ich gern gelesen!
Danke dir! Das freut mich sehr.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
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*
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Alt 30.05.2009, 11:36   #4
ruhelos
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Beiträge: 574
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hallo chavali,

ein sehr interessantes Gedicht im sauberen Reimmuster hast du hier verfasst. Es gefällt mir gut und regt zum Nachdenken an. Das Publikum ist so fasziniert von dem Vorgetragenen, dass es den Ernst der Lage nicht erkennt. Das wiederum hat den Tod des Dichters zufolge. Vielleicht möchtest du hiermit ausdrücken, dass man bei aller Liebe zur Dichterkunst, nicht den Blick für das Leben um sich herum verlieren sollte. Dies könnte auch leicht innerhalb des Forums passieren, konzentriert man sich nur noch auf das Schreiben von Gedichten und das Lesen anderer Gedichte und kommentieren, verliert man vielleicht auch den Blick für das was Einem wirklich nahe ist.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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Alt 30.05.2009, 14:47   #5
ginTon
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liebe chavali

interessant, sehr sogar. wollte schon anfangen zu schreiben und habe dann aber nochmal über das werk nachgedacht und eben, als ich mir nen paar vitamine holen wollte, fiel es mir auf und ein; "die leude wolln das was passiert"

über den wunsch des dichters ist ja kaum gesprochen worden, ob er dort oben gerne gestorben ist kann man nicht mit sehr hoher wahrscheinlichkeit sagen, also das er, der dichter für seine kunst gestorben ist, oder bei dem was er, der dichter so gerne ausübte...wahr ist wahrscheinlich das er, der dichter seine kunst zwar liebt, aber vor publikum zu sterben dann doch eher nicht seine vorstellung ist...

somit handelt es sich wieder um eine fehlinterpretation des aussen, oder sogar, jetzt wo er tod ist können wir ihn huldigen, warum erst dann, das bleibt auch dort ein geheimnis,

schönes nachdenkliches werk, wie gesagt "die leude wolln das was passiert"

liebe grüße basse
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 30.05.2009, 18:22   #6
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 4.893
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liebe chavali,

wie makaber, wenn das publikum nicht mehr zwischen show und realem leben unterscheiden kann!
aber genau so ist es mitunter . vor lauter "action-sucht" nicht mehr wahrnehmen zu können was wirklich passiert.
nur der aufmerksame zu-seher erkennt den unterschied.

trefflich bedichtet, spitzfindige pointe!

liebe grüße
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 30.05.2009, 18:53   #7
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Chavali,
Verse und Strophen fließen "theatralisch" und sauber dahin. Als Leserin entdeckte ich mich fast im appladierenden Publikum.
Doch dann, als es stille wurde - kam eine Verlegenheit auf, die schwer in Worte zu fassen ist.

Wer hat hier wen in Bann gezogen?
Wollte er das gebannte Publikum nicht enttäuschen und machte weiter?
Hat das vorhandene Publikum seinem Ego so geschmeichelt, dass er die Wahrnehmung für sich selbst verloren hat?

Der Kunst ergeben sein - ja.
Der Kunst erliegen - das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Nicht leicht, liebe Chavali, mit einem klaren Ja oder Nein zu antworten, zumindest nicht für andere.

Jedoch ganz großen Applaus für dieses Gedicht.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 04.06.2009, 20:24   #8
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe ruhelos,

für deine stimmigen Worte, was den Inhalt betrifft und das Gefallen an dem Text danke ich dir ganz herzlich.

Lieber basse,

wenn deine Interpretation auch nicht ganz meinem Anleigen entspricht, so hat deine Deutung doch auch was.
Ich finds gut, wenn der Leser sich auch mal selbst eine Geschichte zurechtlegen kann
Danke dir!

Liebe larin,
Zitat:
wie makaber, wenn das publikum nicht mehr zwischen show und realem leben unterscheiden kann!
Das ist es. Genauso habe ich den Text sehen wollen.
Zitat:
trefflich bedichtet, spitzfindige pointe!
Danke für deine lobenden Worte.

Lieb Dana,
Zitat:
Der Kunst ergeben sein - ja.
Der Kunst erliegen - das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Fanatische und sich selbst vergessene Menschen gibt es überall.
Aber die Welt der Künstler ist eine ganz besondere
Zitat:
Jedoch ganz großen Applaus für dieses Gedicht.
Danke dir! Das freut mich!


Liebe Grüße an euch alle,
Chavali



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