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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

 
 
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Alt 21.05.2009, 00:38   #20
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Grüß dich, Feirefiz, hallo zusammen,

man sollte sich darüber im Klaren sein, daß für alle bewusstseinsverändernden, meinetwegen auch -erweiternden, Drogen das Risiko einer Abhängigkeit besteht.
Bei einigen Drogen ist es bekannt, daß schon wenige Anwendungen zu einer Sucht führen können.
Bei anderen Drogen kommt es lediglich auf den Umgang an.
Wenige Menschen sind in der Lage, verantwortungsvoll mit Drogen umzugehen, weshalb der Angelegenheit eine eigene Problematik zukommt.
Was ich weiter oben im zweiten Text schrieb, war natürlich maßlos übertrieben und sollte gewisse Vorurteile aufzeigen, die sich bis heute hartnäckig in manchen Teilen der Bevölkerung halten.
Solche Horrorgeschichten dienen nicht dazu, junge Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Drogen zu bringen, sondern führen zu totaler Fehleinschätzung in der Beurteilung von Drogen an sich.
Ich schreibe dies in dem Glauben, daß es sich für niemanden letztendlich vermeiden lassen wird, mit Drogen, sei es legalen oder illegalen, irgendwann einmal im Leben in Berührung zu kommen.
Alleine die Einteilung in legale und illegale Drogen schafft schon ein falsches Bild, da hier suggeriert werden soll, das eine ist gut, das andere ist schlecht.
Mit gut assoziiere ich auch nicht so schädlich und mit schlecht schädlich.
Daß dies eine Fehleinschätzung ist, ist heute mehrfach wissenschaftlich bewiesene Tatsache.
Es gibt uralte, kerngesunde Opiumraucher, die ihr ganzes Leben mit dieser (reinen) Droge verbracht haben.
Was die Junkies sich heute als Heroin in die Venen spritzen, ist nur gepanschter und gestreckter Mist.
Dasselbe gilt für Kokain, welches oft mit Amphetaminen gestreckt ist.
Oder dieses teuflische Krack, Kokain mit Natron, schnell abhängig machend.
Das heißt, die reinen Grundsubstanzen dieser Drogen sind lange nicht so gefährlich, wie die künstlichen Drogen, die in unserer Gesellschaft so im Umlauf sind.
Von den Designerdrogen wollen wir gar nicht reden, das ist rein chemisches Gift.
LSD, das gute alte Mutterkorn, ein starkes Halluzinogen, natürlich vorkommend.
Bestimmte Pilzsorten, getrocknet und richtig dosiert ergeben ebenfalls eine passable Droge.
Tollkirsche und Stechapfel usw...
Alles eine Frage der Dosierung.
Und natürlich der Hanf, dessen weibliche Blüten und das Harz dieser geraucht wird. Letzteres kann auch gegessen werden.
Über Alkohol und Tabak-, Kaffee-, Teeprodukte usw. brauchen wir nicht weiter zu reden, da sie wohl jedem bekannt sind.

Letztendlich heißt das aber nichts anderes, daß jeder, der irgendeine der genannten Drogen konsumiert, seinem Körper etwas zuführt, das dort eine bestimmte Wirkung erzielen soll.
Daß das auf die Dauer nicht ohne Nebenwirkungen bleiben kann, sollte klar auf der Hand liegen.

Was Feirefitz hier in seinem Gedicht beschrieben hat, soll ruhig eine abschreckende Wirkung erzielen, denn wie so oft, wurde auch in diesem Szenario übertrieben.
Das ist durchaus vergleichbar mit dem Kampfsaufen, was viele junge Menschen heute bis zur Ohnmacht praktizieren.
Wenn das der Alltag des Protagonisten ist, kann er mir nur leid tun, und er macht sich tatsächlich zum Gefangenen einer Droge.
Die Dosis macht das Gift und erzielt die Wirkung.

Aber warum geht das heute in manchem Jugendzimmer so ab?
Ist es wirklich nur der gesteigerte Wirkungsanteil, oder ist es Maßlosigkeit?
Ist es das Verdrängen der Realität, die augenblicklich gar nicht so rosig aussieht?
Ist es das völlige Fehlen von Idealen oder von Vorbildern in der heutigen Zeit?
Also eine Perspektivlosigkeit, die in die Arme von Drogen führt?

Ich glaube, Jugendliche sind durch jede Droge gefährdet, denn allzuleicht kann man sich damit in eine Leckmichamarsch-Stimmung versetzen.
Du brauchst nur zu schlucken, zu rauchen oder zu schniefen, im Extremfall auch spritzen, schon hast du wieder gute Laune.
Ganz einfach ist das und birgt ein hohes Abhängigkeitsrisiko.

Und da es labile und stabile Menschen gibt, wird es immer die Labilen treffen, die durch Drogen in irgendwelche Schwierigkeiten geraten.
Leider sind das die meisten.

Und das betrifft die Kiffer genau so, wie die Säufer.
Nur daß die erstgenannten auch noch kriminalisiert werden, weil sie nicht wie die Alkoholkonsumenten ihren Obolus an den Staat entrichten.
Das ist die Moral und die Scheinheiligkeit, die der ganzen Angelegenheit anhaftet.

Man kann alles übertreiben. Die schwere Kunst liegt in der Selbstbeherrschung.

Am Besten, man lässt die Finger von all diesem Zeugs.

Das sage ich, und stecke mir die nächste Zigarette ins Gesicht...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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