Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 31.01.2013, 10:09   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Tod im Nebel

Im Nebel sind oft Wege schwer zu finden.
Der Mann am Hang geht, Nebel quellen, schwer,
setzt Schritt für Schritt, als lägen Schwellen quer.
Ihm scheint die Welt im Ungefähr zu schwinden.

Er hofft, dass bald die Nebelfahnen schwinden
und sich der penetrante Schleier legt.
Er muss, weil er dort seine Leier schlägt,
zum Mittelaltermarkt den Schwanen finden,

das Gasthaus hinter Weinberggartenhängen.
Wo feurig bunt erst noch das Weinlaub stand,
grüßt schemenhaft ihn eine Steinlaubwand.

Er geht verwirrt auf felsenharten Gängen.
Und später, als die Nebelfahnen schwanden,
ihn Wirtshausgäste tot am Schwanen fanden.

Geändert von Friedhelm Götz (22.09.2013 um 08:17 Uhr)
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2013, 16:02   #2
Panzerknacker
Mal lachend - mal traurig
 
Benutzerbild von Panzerknacker
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Da wo Napoleon noch nie kämpfte
Beiträge: 1.613
Standard

Hallo Fridolin

da hast du die letzten Stunden eines einsamen Wandersmann auf eine sehr nachdenkliche Art beschrieben. Traurig, traumhafte Bilder sind es, welche du verwendest.

Darum, schöne Grüße
der Knacki
__________________
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also bin ich perfekt.
Panzerknacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2013, 19:15   #3
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo Knacki,

an diesem Schüttelsonett habe ich sehr lange gefeilt, um so mehr freut mich dein Lob. Vielen Dank dafür.

LG Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.09.2013, 10:43   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo Fridolin,

hier finde ich durch Zufall dein Schüttelsonett, was sicher nicht so einfach zu machen war.
Doch es ist gut gelungen - die Geschichte dahinter nachvollziehbar und prima verdichtet.

Sehr gern gelesen!

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.09.2013, 14:13   #5
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo chavali,

vielen Dank, dass du mein Schüttelsonett entdeckt hast. Es gehört zu meinen Lieblingsgedichten, vielleicht gerade, weil ich es mir abringen musste.

Liebe Grüße
Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2014, 07:39   #6
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
Standard

Hallo Fridolin,

ein Sonett und dann noch geschüttelt ist eine beachtliche Leistung, vor allem für solch ein komplexes Thema.
Das kommt aber sehr gut rüber und man kann es gar nicht fasssen, wie diese Schüttelreime entstanden sind.
Ich könnte mir denken, dass da jede Menge Arbeit hintersteckt.
Das muss ja ein schrecklicher Nebel gewesen sein, wenn sich dieser Wanderer dort so verirrt hat. Eine solche Tragödie geschieht wohl ab und zu.
Und wenn sie dann in einer solchen Form umgesetzt werden, dann nötigt mir das großen Respekt vor deiner einfallsreichen Dicht- und Schüttelkunst ab.

Herzliche Inselgrüße (noch nicht ganz vernebelt)

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
Narvik ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2014, 19:08   #7
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo Narvik,

da hast du wieder ein Schüttelsonett ausgegraben, eine Geschichte, die sich in ähnlicher Weise vor vielen Jahren in unserer Gegend zugetragen hat.

Vielen Dank für deinen Kommi.

LG Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2014, 05:40   #8
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Hallo Fridolin,
wie gut, dass es die Goldschürfer gibt.
Durch sie, (Danke fürs Ausgraben, Narvik!) bin ich in den Genuss gekommen, dieses Nugget zu sehen.
Ein Ausnahmewerk, in dem Du die künstlerische und handwerkliche Seite der Dichtung, Wortgewandtheit, sowie Deine Fähigkeit, jedes Thema zu verschütteln, aufs Eindruckvollste unter Beweis stellst.
Die Schüttelreime sind so gekonnt getarnt, dass ich erst durch das Lesen der Kommentare darauf aufmerksam (gemacht) wurde.
Die Zeit, Mühe und das Hirnschmalz, die darin stecken, kann ich nur erahnen, zu erkennen ist sie an keiner Stelle.
Chapeau!

Sehr gern gelesen und besenft.

LG von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Im Nebel wüstenvogel Ausflug in die Natur 4 11.11.2011 16:43
Die Alb im Nebel Walther Ausflug in die Natur 6 03.06.2010 18:23
Nebel a.c.larin Vertonte Gedichte 7 29.01.2010 08:05
Nebel a.c.larin Fremdsprachen und Mundarten 10 07.12.2009 15:31
Nebel Elly Ausflug in die Natur 2 17.09.2009 16:00


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 20:34 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg