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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 21.10.2009, 23:27   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Du entkommst mir nicht





Seit Jahren versuchst du die Wand
meiner Unsichtbarkeit zu zerstören;
du ahnst, ich hab dich in der Hand.
Irgendwann wirst du mir gehören.

Du willst dich schützen vor mir und
glaubst gar, Verkleidung und Tarnung
sind mir die gerechte Warnung -
dann irrst du: ich bin ein Spürhund.

Wo du auch bist, was du auch tust,
meine Nähe zu dir ist mir Pflicht.
Niemals wirst du für mich ein Verlust,
denn siehe: entkommen kannst du mir nicht.



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Geändert von Chavali (20.11.2009 um 18:52 Uhr)
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Alt 27.10.2009, 23:04   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard

Liebe Chavali,

das erinnert mich irgendwie an meine Exfrau...

Das ist ein unheimlicher Text, und ich könnte mir vorstellen, dein Protagonist ist ein Stalker, der sein Opfer schon sehr lange belästigt.
Dein Gedicht könnte man durchaus per Telefon jemandem sagen, um ihn zu erschrecken...
Ganz zum Ende kommt das Versprechen, daß es kein Entkommen geben wird.
So kann man wirklich jemanden das Leben zur Hölle machen.

Gerne gelesen, gegruselt und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 27.10.2009, 23:38   #3
Chavali
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Standard

Lieber Faldi,
Zitat:
Das ist ein unheimlicher Text,
ja, unheimlich soll der Text ja auch rüberkommen.
Echtes Stalking kann ätzend sein.
Diese Leute sind verrückt und gefährlich!

Hab Dank, dass du meinem Stalker die Möglichkeit gegeben hast,
noch mal oben zu sein

Lieben Gruß,
ohne Nachstellung,
katzi
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Alt 28.10.2009, 00:12   #4
Lord Skarak
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Standard Hallo Leute!

Guten Tag Chavali!

Nun denn, so soll die erneute Erhebung Deines Stalkers nicht ohne Früchte bleiben.
Also ich hab mal meine Ex gestalkt! Dann hat die sich aber irgendwie umgebracht. Und jetzt hab ich niemanden mehr zum verfolgen...
Irgendwie vermiss ich die alte doofe H**e schon gewaltig. Hat immer so süß geguckt wenn ich an ihrem Fenster stand... Naja...
Meinst Du etwa sowas mit verrückt und gefährlich?
Richtig übel wird's halt, wenn man merkt: der Typ findet mich aus irgendeinem mir völlig unbekannten Grund immer und immer wieder. Darin kann ich mir schon stark bedrängende Zustände denken. Auch wenn der Text meiner Meinung nach eher in einer Sprache verdichtet gehört, welche der Unterwelt adäquat wäre, da es sich hier ja wirklich um teilweise soziopathische Gefühlsregungen beim LyIch handelt. Ich weiß nicht wieso, aber ich vermisse hier insgesamt eine gewisse Stärke im Ausdruck des Machtanspruchs und des sicher auch vorhandenen Hasses im LyIch. Auch der Rhythmus hat für mich nicht genug Trab, um mir Gefühle einzujagen. Der Vergleich mit dem Spürhund ist mir zu weich, das klingt für mich nicht nach einem gefährlichen Irren, sondern eher nach einem zahmen, ironisch von sich selbst sprechenden, gerade im Schreibtisch wühlenden Ehemännlein. Für so ein Thema muss man - wie ich persönlich finde - gewaltig Thanatos-Regung kanalisieren. Für einen seit mehreren Jahren besessenen Stalker ist mir die Wiedergabe der Gedanken also insgesamt zu sanft. Nix für ungut.

Liebe Grüße,
Skarak
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Alt 28.10.2009, 10:00   #5
Chavali
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Hallo lieber Lord,
Zitat:
Meinst Du etwa sowas mit verrückt und gefährlich?
*lach* natürlich nicht, das wäre viel zu einfach und euch ein wenig märchenmäßig gedacht.
Gefährlich in dem Sinne, dass sich das Opfer bedrängt und verfolgt fühlt und dadurch gesundheitliche Schäden
und soziale Folgen auftreten können.
Zitat:
Ich weiß nicht wieso, aber ich vermisse hier insgesamt eine gewisse Stärke im Ausdruck des Machtanspruchs
und des sicher auch vorhandenen Hasses im LyIch.
Wenn du dich an die Texte in der Unterwelt orientierst, dann ist das sicher sehr mild geschrieben.
Von dieser Seite habe ich das noch gar nicht gesehen.
Zitat:
Auch der Rhythmus hat für mich nicht genug Trab, um mir Gefühle einzujagen.
Unter der obigen Sichtweise glaube ich dir das sogar und ich sehe es jetzt selbst so.
Zitat:
Der Vergleich mit dem Spürhund ist mir zu weich, das klingt für mich nicht nach einem gefährlichen Irren, [...]
Nun ist es ja so, dass ich keine blutrünstige Story abliefern,
sondern den Vorganng und die Auswirkungen (in sehr gemäßigtem Stil) des Stalkens zeigen wollte.
Das ist mir offenbar nur im Ansatz gelungen.

Für deine konstruktive Kritik hab herzlichen Dank.
Ich wünschte mir mehr davon, um Schwachstellen zu erkennen und noch mehr die wirkliche Wirkung des Textes
auf die Leser zu bekommen.
Nur so kann man herausfinden, ob das, was man sagen wollte, auch verstanden wird, wenn es auch Texte gibt,
die unterschiedlich interpretierbar sind.

Also nochmals danke


Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 29.10.2009, 16:01   #6
Lord Skarak
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Beiträge: n/a
Standard Nun... dann nochmal hallo, Chavali!

Zitat:
Zitat von Chavali
Für deine konstruktive Kritik hab herzlichen Dank.
Ich wünschte mir mehr davon,
Danke für den Dank, und hier wie gewünscht ein Nachgereichtes:

Zitat:
Zitat von Chavali
Wo du auch bist, was du auch tust,
meine Nähe zu dir ist mir Pflicht.
Insbesondere die fette Zeile hat auch mich auch eher eine sanft romantisierende Wirkung. Das könnte ebensogut als die zärtliche Aussage eines schwer verliebten Normalen gewertet werden. Es erinnert an Aussprüche vielleicht einer... naja, Disney-Märchenfigur. In der zweiten Zeile ist allerdings schon eine gewisse unmenschliche Regung am Durchscheinen, normalerweise interpretiert der Mensch seine Nähe zu anderen ja nicht als Pflicht, sondern als Wunsch, als Bedürfnis aus Zuneigung heraus. Es hier Pflicht zu nennen zeigt die Sache schon etwas besser, darin zeigt sich eine gewisse krankhaft erstarrte Getriebenheit. Allerdings neutralisiert sich der Effekt dieser Zeile zusammen mit demjenigen der vorhergehenden für meine Wahrnehmung, da bei mir, in meiner Empfindung, die erste wie gesagt stark romantisch konnotiert ist. Es mag das stalkende LyIch seine Regungen ja durchaus als romantischer Natur empfinden, allerdings würde ich hier die Meinung vertreten, dass die gewisse Abartigkeit dieser Wahrnehmung (jemanden zu VERFOLGEN ist ja schließlich nichts romantisches ) dem Leser noch besser zugänglich gemacht werden sollte. Ein grundlegendes Problem bei der Dichtung über solche Themen ist immer die Schnittpunkte oder Schnittflächen/mengen der einander widersprechenden moralischen Bezugssysteme zu finden, hier namentlich des Lesers (der im Schnitt ein an Lyrik interessierter, halbwegs "normaler" Mensch sein dürfte) und jenem des LyIchs, welches ja wohl eher deviant moralisiert. Diese Schnittflächen können dienen, dem Text eine gewisse Plastizität zu verleihen. Oft sind solche Schnittflächen im emotionalen Bereich gegeben, hier eben in einer wohl stark ausgeprägten Form der Zuneigung beim LyIch (die wohl auch beim "Normalen" durchaus gegeben sein kann) welche aber wiederum zu ganz anderen Handlungen führt. Das wichtige an dem Aktus, einen Psychopathen plastisch darzustellen ist denke ich, seinen einfach nur rein menschlichen Teil auszumachen, welcher als des Lesers Brücke zu den veränderten, devianten Strukturen literarisch gebraucht werden kann. Zwingende Identifikation, die literarischen Ecken und Kanten welche bleibenden Eindruck beim Leser hinterlassen, sind denke ich hier von besonderer Wichtigkeit.

Mal wat anderes:

Zitat:
Zitat von Chavali
glaubst gar, Verkleidung und Tarnung
sind mir die passende Warnung -
Hier ist mein Problem, dass die Wortkombo "passende Warnung" streng genommen die Implikation zulässt, dass das LyIch davon ausgeht, dass es prinzipiell eine passende Warnung gebe, wenngleich diese auch nicht in Verkleidung und Tarnung bestände. Ich sehe hier sehr wohl ein, dass das LyIch hier versucht, die Perspektive des LyDus anzunehmen und zugleich zu widerlegen, aber der bei mir vorhandene Nebengeschmack der erstgenannten Implikation bleibt leider. Ein solches machtbesessenes Individuum wird jedoch nicht davon ausgehen können, dass irgendetwas es aufhalten könnte. Des weiteren ist mir das Wort Warnung auch wieder zu weich, denn irgendwie passt zu Verkleidung und Tarnung das Wort Warnung nicht, da Verkleidung einen gewaltigen Defensivakt des LyDus ausdrückt, wozu das Wort Warnung in meinem Empfinden einfach nicht passen mag. Es ist die Verkleidung eben ein versuchter Schutz, welchen ein deviantes Gemüt eher als kläglich und jämmerlich interpretieren würde, aber wenn das LyIch hier von "Warnung" spricht, so kommt es mir so vor, als würde es in irgendeiner Weise für es selbst bedrohliche Aspekte in der Verkleidung sehen. Über einen... nennen wir es mal "natürlichen Gedankengang" würde ich durch Verkleidung aber niemals zu dem Wort "Warnung" gelangen, da sie für mich wie erwähnt nichts bedrohliches anzeigt. Eher eine Bestätigung meiner Überlegenheit, so ich denn ein Stalker wäre.

So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu überladen, ich muss mich immer etwas zurückhalten wenn ich kritisiere, damit das Ding nicht zu lang wird.
Falls Du also noch mehr von meiner Meinung haben möchtest, ich kann vielleicht noch was abliefern, wohl gemerkt unter der Voraussetzung dass ich in meiner Empfindung offenbar nicht im Mindesten repräsentativ für die Masse stehe.

Liebe Grüße,
Skarak

Geändert von Lord Skarak (29.10.2009 um 16:11 Uhr)
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Alt 20.11.2009, 17:19   #7
Chavali
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Hallo lieber Skarak,

das ist ja ein unglaublicher Beitrag, natürlich im positiven Sinne.
Du hast hinter meine Zeilen viel tiefer geschaut, als ich das jemals gemacht habe oder für möglich hielt.
Danach und so gesehen wirkt der Inhalt des Gedichtes und seine Verarbeitung wirklich ein wenig oberflächlich.
Vielleicht sollte man sich von Themen fernhalten, von denen man keine Ahnung und nur theoretisches Wissen hat.
Denn ich bin selbst noch nie gestalkt worden noch bin ich selbst ein Stalker.
Von daher habe ich wahrscheinlich zu wenig Fantasie besessen, um die Schwere des Themas richtig herauszuarbeiten.

Hab herzlichen Dank!
Du hast mir die Augen geöffnet.


Lieben Gruß,
Chavali
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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2009, 19:32   #8
ginTon
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liebe chavi,,

ich kann meinem Vorredner über weite Strecken nicht beipflichten und denke eigentlich, dass es ein gut geschriebener Text ist..

die erste Strophe, finde ich als Eingang durchaus gut, wobei mir die ersten zwei Zeilen zusagen, da es direkt auf das Geschehen projizieren,, die Unsichtbarkeit, das sich nicht zeigen wollen, die Anonymität...solch ein Täter würde sich nicht unter ein Fenster stellen, sondern nur seinen Schatten sichtbar lassen, dass man mitunter erkennt das dort jemand ist, doch wer dort ist nicht...gerade in diesem Versteckthalten liegt die eigentliche Macht des Täters,, deswegen ersten zwei Zeilen super ...dann die nächsten zwei Zeilen der ersten Strophe,, ja weiß nicht ob es einem Stalker um ein "mir gehören" geht...es geht einem Stalker denke ich zumindest eher um Zerstörung und die nervliche Belastung an sich, es geht ihm denke ich nicht einmal um Besitz sondern um Rache und Zerstörung,, die meisten Stalker kommen aus zerrütteten Beziehungen, wobei ein "im guten auseinandergehn" nicht mehr gegeben ist, mitunter aus verletzten Gefühlen heraus,, ansonsten aber ok die Zeilen

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Jetzt geht die Projektion auf das Opfer, welches sich zu schützen versucht, weiß nicht neue Telefonnummer oder gerade im Internet, neue pseudonyme usw..gut das aufspüren usw tendiert wieder zur ersten Strophe, ist also ok...

Du willst dich schützen vor mir und
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die letzte Strophe ist auch wieder in Ordnung, wobei ich aber die letzten zwei Zeilen ändern würde, meines Erachtens beginnt das stalking ja aus einem vermeintlichen Verlust heraus. also weiß der Täter meiner Meinung nach schon über den Verlust,, er wird nur Rache wollen o.ä

Wo du auch bist, was du auch tust,
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denn siehe: entkommen kannst du mir nicht.

insgesamt fand ich das Werk schon ok, den wiki Artikel darüber finde ich ganz interessant..gut finde ich das vor ein paar jahren ein gesetz darüber verabschiedet wurde...da die Folgen gerade für die Opfer weitreichend Konsequenzen haben könne, posttraumatische Belastungsstörungen, Unruhe usw....

liebe Grüße basse
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2009, 18:14   #9
Chavali
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Lieber basti,

dein Kommentar hat mir Staunen entlockt.
Mir gefällt, wie du mit dem Thema umgegangen bist und hinter die Zeilen meines Textes geschaut hast.
Dafür zolle ich dir Respekt.
Zitat:
die letzte Strophe ist auch wieder in Ordnung, wobei ich aber die letzten zwei Zeilen ändern würde,
Darüber kann ich nochmal nachdenken, aber ich habe den Text schon mehrmals verändert, so dass mir absolut (im Moment)
nix Neues einfällt.

Hab Dank für deinen kompetenten Beitrag!

Lieben Gruß,
Chavali

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