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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 19.12.2011, 13:21   #1
fee
asphaltwaldwesen
 
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Standard Adventgedanken

Neue Version:


Wenn die Lichter ringsum sich entzünden,
uns mit ihrem Schein von Sanftheit künden,
harte Mienen wärmebringend weichen
und als Balsam über Seelen streichen,

werd ich jedes Mal ein wenig leise,
kehre tiefer meinen Blick nach innen.
Suche, um auf jener stummen Reise,
bei mir anzukommen - im Besinnen.



.stimme, eky, dana, fee ´11



Alte Version:

Wenn ringsum die Lichter sich entzünden,
uns mit ihrem Schein die Sanftheit künden,
harte Mienen wärmebringend weichen
und als Balsam an den Seelen streichen,

werd ich jedesmal ein wenig leise,
kehre meinen Blick zu mir nach Innen.
Such mich selbst auf jener stummen Reise,
bei mir anzukommen - im Besinnen.


.fee `11

Geändert von fee (19.12.2011 um 22:15 Uhr)
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Alt 19.12.2011, 17:20   #2
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe fee,

ja. Es gibt auch diese "Seite" der Weihnachtszeit. Selbstverständlich vergesse ich nicht, dass es auch eine sehr schöne Zeit sein kann, in der sich viele Menschen auf ihr Inneres besinnen und Einkehr halten.

Tannenduft, Kerzenschein, ein heißer Tee oder Kakao - sie erzeugen eine warme, behagliche Atmosphäre, die ihren ganz eigenen "Zauber" besitzt.

Glaub mir, ich bin keine Zynikerin, auch wenn meine Gedicht vielleicht diesen Eindruck erwecken sollten. Ich halte es nur für sehr, sehr wichtig, dass man sich, gerade in dieser "Wohlfühlzeit" um die "dunkle Seite" kümmern sollte, und sich nicht nur die "helle Seite" ansieht ...

Ein schönes Adventsgedicht, das du hier geschrieben hast.

Ein kleines Fehlerchen ist drin: "ringsum" wird Xx betont - die deutsche Sprache ist trochäisch, die Betonung (außer bei Vorsilben und Fremdworten) liegt bei zweisilbigen Worten auf der ersten Silbe.

Aber ich kann leider keinen konkreten Vorschlag machen, denn alles, was mir einfällt, wird ebenfalls auf der ersten Silbe betont oder ergibt, bei Umstellung der Syntax, eine Inversion. Es soll ja in erster Linie auch lediglich ein Hinweis sein, daher: Lassen wir es "stehen", es ist ja "halb so wild".

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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Alt 19.12.2011, 18:02   #3
fee
asphaltwaldwesen
 
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liebe stimme,

ich hatte zu keinem zeitpunkt den eindruck, du wärest ausschließlich zynisch unterwegs. wie kommst du darauf?

die betonung hatte ich schon auch als Xx angenommen. nur stört sie mich nicht bzw. ist ein gleichmäßiges Xx-schema für mich nicht zwingend, wenn die abweichung so minimal ausfällt. ich finde es sogar eher belebend als diesen gleichen auf-ab-singsang:

Zitat:
Zitat von fee Beitrag anzeigen
Wenn ringsum die Lichter sich entzünden,
uns mit ihrem Schein die Sanftheit künden,
...

lieben dank fürs reinlesen und kommentieren!


fee
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Alt 19.12.2011, 19:10   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Zitat:
Zitat von fee Beitrag anzeigen
Wenn ringsum die Lichter sich entzünden,
uns mit ihrem Schein die Sanftheit künden, Wäre hier nicht "von" verständlicher?
harte Mienen wärmebringend weichen
und als Balsam an den Seelen streichen, Wäre hier "wie", bzw. "um die" nicht klarer?

werd ich jedesmal ein wenig leise,
kehre meinen Blick zu mir nach Innen. Hier muss "innen" stehen, klein. Willst du es groß haben, muss es heißen: "nach DEM Innen", hauptwörtlich gebraucht.
Such mich selbst auf jener stummen Reise,
bei mir anzukommen - im Besinnen. Hier hakt es: "Such mich selbst...bei mir anzukommen" - das geht so nicht, da die Bedeutung von "such" wechselt: Z3 im Sinne von "etwas suchen", in Z4 i.S. von "VERsuchen" - das ist ein großer Unterschied und geht so nicht zusammen. Das "Such" müsste in der letzten Zeile Wiederholt werden.
.fee `11
Hi, fee!

Hier stören mich nun - so gerne ich deine schöne Sprache lese - einige Datails, die irgendwie seltsam oder sperrig klingen - oder falsch.
Wohlgemerkt: Klingen! Ich bin kein Grammatikgott, aber etwas an den monierten Stellen stört mich einfach - und mein Gefühl trügt mich selten. Ich habe es so gut ich kann zu erklären versucht.

Gern gelesen und beklugscheißert!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (19.12.2011 um 19:14 Uhr)
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Alt 19.12.2011, 20:29   #5
Stimme der Zeit
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Liebe fee,

ich melde mich noch einmal kurz, denn es stimmt schon: Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse, ganz besonders in geschriebener Form ...

Zitat:
ich hatte zu keinem zeitpunkt den eindruck, du wärest ausschließlich zynisch unterwegs. wie kommst du darauf?
Nein, so hatte ich meine Erklärung wirklich nicht gemeint! Dein Gedicht zeigt, dass es auch anders sein kann - und ich hatte, na ja, fast ein bisschen eine Art "schlechtes Gewissen", mich nur auf die "Schattenseiten" konzentriert zu haben. Eigentlich war es fast eine "Entschuldigung", und zugleich auch als Anerkennung und Bestätigung gedacht.

Ich habe nicht geschrieben, dass ich glaube, du würdest annehmen, ich wäre "nur zynisch unterwegs" - sondern nur, dass meine Gedichte (möglicherweise!) einen solchen Eindruck (generell, nicht nur auf dich bezogen) erwecken könnten.

Ich hoffe, das Missverständnis ist jetzt ausgeräumt. Da liegt auch "mein Problem": Mir gelingt es selten, Emotionen schriftlich "klar" zu vermitteln - weshalb ich auch so oft ganz auf "sachlicher" Ebene "unterwegs" bin. Das liegt an mir, aber manchmal schreibe ich es doch, wenn mich etwas berührt - um dann häufig, ganz ohne es zu wollen, in ein Fettnäpfchen zu treten, weil das, was ich schreibe, leider öfter "anders" herüberkommt, als ich es mir denke ...

Liebe Grüße

Stimme
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Alt 19.12.2011, 21:11   #6
Dana
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Beiträge: 5.637
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Hallo, liebe fee,

abgesehen von jeder Kritik oder gar "Missverständnis" - beim Lesen fühlt man sich angesprochen und weiß genau - so ist es.
Man ist von Weihnacht und Lichtern geprägt seit Kindheit an. Diese Prägung hat man gelebt, weiter gegeben und erkannt, dass man das "Eigentliche" und sich selbst darin verloren hat. So sehr verloren, dass man leise wird und sich "endlich" besinnen möchte, bei sich anzukommen.
Ein Fest, das einfach da ist, schiebt und bestimmt.
Damit übe ich keine Kritik am Fest selbst - der Umgang mit diesem macht mich seit Jahren immer nachdenklicher.
Ein Fest der Stille, der Besinnung hat sich immer mehr in Kaufrausch, Stress und Pflicht verwandelt und wird mit Liebe und Freude besungen.
Wir, die Macher und Gestalter, stehen zwischen den Dingen und finden weder das eine noch das andere erfüllt.

Auf mich wirkt es berührend. Die Festtage sind gegeben, unabhängig davon, ob wir sie glaubend leben oder der Familie, der Liebe und dem Miteinander widmen.
Wir haben die Freiheit zu feiern, aber auch das Bedürfnis, uns auf die Werte zu besinnen.

Mich hast du mit diesen Versen positiv eingefangen und meine Nachdenklichkeit unterstrichen.

Wenn ich jetzt "verschlimmbessere", nehme es nur als Idee meiner Besinnung an. Den Grundgedanken habe ich verstanden.

Liebe Grüße
Dana

Zitat:
Zitat von fee Beitrag anzeigen
Wenn die Lichter ringsum sich entzünden,
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.fee `11
Ich wünsche dir schöne besinnliche Stunden. (Mir auch)
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 22:12   #7
fee
asphaltwaldwesen
 
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vielen dank euch allen für die arbeit an meinen zeilen und die dazu gemachten gedanken!

letztlich habe ich danas version nahezu komplett wie vorgeschlagen übernommen, deckt sie doch auch die von den vorkommentatorInnen bemängelten unklarheiten oder sperrigkeiten ab.

balsam streicht allerdings nicht um seelen. wenn, dann muss er schon auf tuchfühlung mit ihnen gehen, um überhaupt als solcher sinn zu machen. das habe ich also belassen, wie es mir richtiger schien.


liebe grüße,

fee

Geändert von fee (19.12.2011 um 22:16 Uhr)
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