Gedichte-Eiland

***Chavali*** · 05.02.2014, 17:02

Meterhohe Wellen rollen
über Turm und Mole hin
stürzen Land und seine Häuser
unaufhaltsam in Ruin

Heiße rote Feuerwalzen
brennen Baum und Wiesen tot
legen graue Aschespuren
bringen Menschen Atemnot

Weißer Schnee in Zartkristallen
fällt so sacht und lautlos ein
türmt sich auf zu Höllenhaufen
sagenhafter Totenschrein

Hurricane und Taifune,
Sturm, Tornado auch genannt
lassen nichts und niemand leben
unwägbare Zyklonhand

Machtlos steht der Mensch daneben
Wundertechnik ohne Sinn
eigensinnig die Gewalten
von der Erde Anbeginn

ginTon · 05.02.2014, 18:11

Hi chavilein,,

schn lange kein Umweltgedicht mehr gelesen, als wäre es zZt. uninteressant
oder Mensch verdrängt es. insofern, gut mal wieder eins zu lesen

Zitat:

Meterhohe Wellen rollen
über Turm und Mole hin
stürzen Land und seine Häuser
unaufhaltsam in Ruin

gefällt mir

Zitat:

Heiße rote Feuerwalzen
brennen Baum und Wiesen tot
legen graue Aschespuren
machen Menschen Atemnot

Bringen graue Aschespuren oder Schaffen graue Aschespuren und dem Menschen Atemnot? Als Vorschlag, da mir die letzte Zeile net so zusagt

Zitat:

Weißer Schnee in Zartkristallen
fällt so sacht und lautlos ein
türmt sich auf zu Höllenhaufen
sagenhafter Totenschrein

Hier auch, wieder die letzte Zeile, fällt mir aber nix zu ein...

Zitat:

Hurricane und Taifune,
Sturm, Tornado auch genannt,
lassen nichts und niemand leben,
unwägbare Zyklonhand

Machtlos steht der Mensch daneben
Wundertechnik ohne Sinn
eigensinnig die Gewalten
von der Erde Anbeginn

Diese beiden Strophen finde ich wieder besser...

inhaltlich finde ich das Gedicht sehr interessant und außer ein paar formalen
Mängeln auch den Ausdruck...liebe Grüße ginnie

***Chavali*** · 05.02.2014, 19:06

hi ginnie,

Zitat:

Bringen graue Aschespuren oder Schaffen graue Aschespuren und dem Menschen Atemnot? Als Vorschlag, da mir die letzte Zeile net so zusagt

Was, wie? Ich verstehe nicht.
Die Zeile

Zitat:

legen graue Aschespuren

bezieht sich auf

Zitat:

Heiße rote Feuerwalzen

Da die Strophen allesamt ohne Satzzeichen geschrieben sind ( bis auf die Trennungskommata in S 4)
muss man das Lesen und Verstehen des Textes etwas anders gestalten
Das Gleiche gilt für deine Anmerkung zu Zeile 4 der Strophe 2.

Zitat:

außer ein paar formalen
Mängeln

Wo, bitte? ich kann keine formalen Fehler erkennen.

Zitat:

inhaltlich finde ich das Gedicht sehr interessant

Danke und liebe Grüße,
chavi

ginTon · 05.02.2014, 19:12

Zitat:

Heiße rote Feuerwalzen
brennen Baum und Wiesen tot
legen graue Aschespuren
machen Menschen Atemnot

Ja also ich meinte, dass sich die letzte Zeile ungelenk anhört
"machen menschen Atemnot" was soll das sein? ich checke
die Zeile gar nicht

man könnte schreiben

"bringen graue aschespuren
und dem menschen atemnot"

oder wenn schon mit legen dann

"legen graue Aschespuren
auf die Lungen - Atemnot"

***Chavali*** · 05.02.2014, 19:29

ok, ginnie

man könnte natürlich das Wort machen

Zitat:

machen Menschen Atemnot

ersetzen.
Da gäbe es sicher einige Möglichkeiten, auch die von dir genannten.

Kennst du nicht die Formulierung: das macht mir Atemnot, oder das macht mir Mühe
oder das macht mich verrückt...?

So wäre das gemeint.
Wenn dich das Wort machen nun so sehr stört, werde ich es ersetzen

.

ginTon · 05.02.2014, 20:04

Zitat:

man könnte natürlich das Wort machen

Zitat:
machen Menschen Atemnot
ersetzen.
Da gäbe es sicher einige Möglichkeiten, auch die von dir genannten.

Kennst du nicht die Formulierung: das macht mir Atemnot, oder das macht mir Mühe
oder das macht mich verrückt...?

So wäre das gemeint.
Wenn dich das Wort machen nun so sehr stört, werde ich es ersetzen

Ehrlich gesagt mussi beim Wort machen an was ganz anderes denken
Spaß beiseite, nein geht ja nicht darum wie es mir gefällt, sondern dir selbst muss es ja gefallen...

zB ja "es macht mir Mühe" ist mir geläufig, aber im Zusammenhang mit Atemnot fällt mir nur "Ich habe Atemnot" oder "Es verursacht Atemnot" ein, aber du magst schon Recht haben,

ich wollte es ja nur anmerken und dich nicht zu einer Verbesserung ermutigen,
muss ja nicht richtig sein was ich sage...

***Chavali*** · 06.02.2014, 19:35

Zitat:

ich wollte es ja nur anmerken und dich nicht zu einer Verbesserung ermutigen,
muss ja nicht richtig sein was ich sage...

Hi ginnie,

natürlich nicht
Aber auch meine Ansicht kann ja falsch sein.
Egal, ich hab die betreffende Zeile (bzw. das eine Wort) geändert.
Und so ist es nun gut.
Denke ich.
Vielleicht.
Oder...?

Liebe Grüße,
chavi

ginTon · 06.02.2014, 23:24

Hi chavilein

Zitat:

Aber auch meine Ansicht kann ja falsch sein.
Egal, ich hab die betreffende Zeile (bzw. das eine Wort) geändert.
Und so ist es nun gut.
Denke ich.
Vielleicht.
Oder...?

Also so gefällt es mir jetzt persönlich besser, bringen ist auf jeden Fall
das bessere Verb in dem Kontext...

liebe grüße ginnie

***Falderwald*** · 14.02.2014, 19:30

Hi Chavi,

machtlos wird der Mensch wohl immer sein, denn auch bei der Weiterentwicklung der Technik, wird er - vielleicht sogar durch diese bedingt - immer wieder auf neue Gefahren und damit auch Grenzen stoßen.
Die ganze Wundertechnik ist aber nur deshalb ohne Sinn, weil sie ja auch solchen Kräften nicht gewachsen ist.
Zudem ist Technik immer speziell und damit zielorientiert und so nützt weder das schöne Auto in der Garage, noch der große Flachbildfernseher im Wohnzimmer den Betroffenen bei einem solchen Ereignis.
Auch Vorhersagen können nicht zuverlässig getroffen werden und wenn sie stimmen, ist es oft schon zu spät, entlegene Gebiete oder Inseln zu evakuieren.
Und so muss die Menschenwelt machtlos zuschauen, wenn eine solche Katastrophe sie an einer Stelle der Erde trifft.
Und das Fatale ist, wenn man einsehen muss, dass der ganze Planet ein einziger großer Organismus ist, der unbewusst nichts weiter gemacht hat, als einmal sauer aufzustoßen, weil da etwas entweichen musste.

Das ist die Natur, die abseits aller menschlichen Moralvorstellungen agiert.
Was dort wirkt, weiß nichts darum, was es für Schäden anrichten kann, denn alles was geschieht, geschieht durch Ursache und Wirkung.

Wie du siehst, gleiten wir jetzt ab in die Philosophie, aber das waren die Gedanken, die mir beim Lesen deines Gedichtes kamen.

Der Titel trifft es im Kern.

In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert...

Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

***Chavali*** · 26.02.2014, 17:23

Hallo Faldi,

vielen Dank für deine äußerst interessante Betrachtung des Textes.

Machtlos wird der Mensch (hoffentlich) immer bleiben, wenn die Natur in Aktion tritt.
Denn wenn irgendwann einmal der Mensch die Herrschaft über die Natur haben sollte,
wird er sich selbst vernichten,
denn nichts geschieht ohne Sinn und Absicht der Natur.

Lieben Gruß,
Chavi

05.02.2014, 17:02	#1
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.001	Machtlos Meterhohe Wellen rollen über Turm und Mole hin stürzen Land und seine Häuser unaufhaltsam in Ruin Heiße rote Feuerwalzen brennen Baum und Wiesen tot legen graue Aschespuren bringen Menschen Atemnot Weißer Schnee in Zartkristallen fällt so sacht und lautlos ein türmt sich auf zu Höllenhaufen sagenhafter Totenschrein Hurricane und Taifune, Sturm, Tornado auch genannt lassen nichts und niemand leben unwägbare Zyklonhand Machtlos steht der Mensch daneben Wundertechnik ohne Sinn eigensinnig die Gewalten von der Erde Anbeginn __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* * Geändert von Chavali (05.02.2014 um 19:31 Uhr) Grund: Zeile 4 von Strophe 3 hat ginnie nicht gefallen ;-) -deswegen machen* ersetzt*

14.02.2014, 19:30	#9
*Falderwald* Lyrische Emotion Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Inselstadt Ratzeburg Beiträge: 9.909	Hi Chavi, machtlos wird der Mensch wohl immer sein, denn auch bei der Weiterentwicklung der Technik, wird er - vielleicht sogar durch diese bedingt - immer wieder auf neue Gefahren und damit auch Grenzen stoßen. Die ganze Wundertechnik ist aber nur deshalb ohne Sinn, weil sie ja auch solchen Kräften nicht gewachsen ist. Zudem ist Technik immer speziell und damit zielorientiert und so nützt weder das schöne Auto in der Garage, noch der große Flachbildfernseher im Wohnzimmer den Betroffenen bei einem solchen Ereignis. Auch Vorhersagen können nicht zuverlässig getroffen werden und wenn sie stimmen, ist es oft schon zu spät, entlegene Gebiete oder Inseln zu evakuieren. Und so muss die Menschenwelt machtlos zuschauen, wenn eine solche Katastrophe sie an einer Stelle der Erde trifft. Und das Fatale ist, wenn man einsehen muss, dass der ganze Planet ein einziger großer Organismus ist, der unbewusst nichts weiter gemacht hat, als einmal sauer aufzustoßen, weil da etwas entweichen musste. Das ist die Natur, die abseits aller menschlichen Moralvorstellungen agiert. Was dort wirkt, weiß nichts darum, was es für Schäden anrichten kann, denn alles was geschieht, geschieht durch Ursache und Wirkung. Wie du siehst, gleiten wir jetzt ab in die Philosophie, aber das waren die Gedanken, die mir beim Lesen deines Gedichtes kamen. Der Titel trifft es im Kern. In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald __________________ Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Neu: Mein YouTube Kanal

26.02.2014, 17:23	#10
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.001	Hallo Faldi, vielen Dank für deine äußerst interessante Betrachtung des Textes. Machtlos wird der Mensch (hoffentlich) immer bleiben, wenn die Natur in Aktion tritt. Denn wenn irgendwann einmal der Mensch die Herrschaft über die Natur haben sollte, wird er sich selbst vernichten, denn nichts geschieht ohne Sinn und Absicht der Natur. Lieben Gruß, Chavi __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* *

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