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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 27.04.2009, 20:22   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Am Brunnen

Ach, wie wir gern in and're Welten tauchen,
uns spiegeln in dem grünen Wellenlicht!
Als würden wir ein Gegenüber brauchen,
versenkend unsern Sinn in dies Gesicht,

das nur als schemenhaftes Phantasiegebilde
gelegentlich das Tageslicht erreicht-
so nährt die Ahnung doch die Hoffnung milde,
dass hier ein DU wär, das uns selber gleicht.

Dann drängt die Sehnsucht ferner Kindertage
noch einmal ungestüm zum Beckenrand,
wo Welt und Traum sich sanft berühren, vage,
denn nirgend wieder gehn sie einig Hand in Hand...
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 27.04.2009, 20:34   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

larin!


Welch ein Glück, daß es solche Dichterinnen wie Dich gibt!
Bei solcher Schönheit bedarf es keines Apostrophs!


Hingerissen:
cyparis


PS
Habe mich an ein schlichtes Brunnengedicht gewagt.

Geändert von Leier (27.04.2009 um 21:13 Uhr)
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Alt 04.01.2012, 09:32   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Liebe larin,

ich sah dich diese schöne Gedicht lesen und bin überrascht, dass hier keine weiteren Kommentare gekommen sind.
Gerade dieses Thema, welches mich auch immer fasziniert.
Ich glaube, ich habe mich damals davon inspirieren lassen und demzufolge auch Brunnengedicht(e) geschrieben.
Brunnen (1)
Brunnen (2)

(seltsam, die rote Schrift kommt wohl von der Suchfunktion...?)

Naja, man schreibt immer mal wieder ein Brunnengedicht

Deines gefällt mir ausnehmend gut.
Das Zusammenspiel zwischen philosophischen Gedanken zur Erinnerung an ferne Erlebnisse -
das gelingt dir immer wieder wunderbar.

Ich lass dir begeisterte Grüße da!
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 04.01.2012, 09:42   #4
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen

Naja, man schreibt immer mal wieder ein Brunnengedicht
mist, chavali,

dann hab ich da wohl was essentielles ausgelassen bisher.



die strophe
Zitat:
Dann drängt die Sehnsucht ferner Kindertage
noch einmal ungestüm zum Beckenrand,
wo Welt und Traum sich sanft berühren, vage,
denn nirgend wieder gehn sie einig Hand in Hand...
hats mir besonders angetan, liebe larin!


wieso verlieren wir mit dem erwachsen-werden diese gabe, die magische und die reale welt zu einem zusammenzuführen?

sind wir derart vom überlebens-kampf beansprucht, dass wir uns als "selbst" nicht mehr derart auflösen dürfen und das individuum, das wir sind, für eine weile wie ein gewand abstreifen? manchmal kommt mir vor, wir wären von einer unsichtbaren befürchtung getrieben, wir würden nicht mehr zurückwollen oder -finden, wenn wir in diese traumwelt nochmal eintauchten.

und dann, wenn wir es uns wünschen und gestatten, stellen wir fest: wir finden den zugang nicht mehr.

dein gedicht stößt diese leise trauer in mir an. ich vermisse manchmal diese unbeschwertheit, dieses sich-noch-nicht-beweisen-müssen sondern offen-sein für das, was da kommen mag.


sehr gerne gelesen und bedacht!!

liebe grüße,


deine fee
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Alt 04.01.2012, 10:20   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo ihr beiden,
na, das ist aber eine überraschung!
bin ich also beim graben im eigenen keller erwischt worden.

ich kann mich noch erinnern: als ich dieses gedicht einstellte, war hier auf dem eiland gerade "brunnenseuche", da war mein brunen nur einer unter vielen.

es ist wohl schon so, wie chavali sagt:
Zitat:
Naja, man schreibt immer mal wieder ein Brunnengedicht
also, dann mach mal, liebe fee......

wasserspiegelungen und lichtreflexionen haben mich immer schon fasziniert.
ich muss wohl zu den glückspilzen gehören - denn irgendwie scheint meine kinderseele trotz allem nie ganz verloren gegangen zu sein.

sie hüpft immer noch durch den garten meiner erinnerungen, mit einer fadenhaschenden katze hinterdrein.....

nein, ich glaube, das selbst ist überzeitlich, alterslos.

dieses beweisen wollen, erreichen müssen kam mir abhanden als ich mal ein buch über die gedankenwelt der aboriginees las.
die denken nämlich, das es gar nichts zu erreichen gibt.

und so wandern sie ewig weiter auf ihren "traumpfaden". ich mag übrigens diese in erdfarben gehaltenen punktbilder.
die haben was ähnlich meditatives an sich wie der "weiche" (nicht fokussierende) blick in einen brunnen.

lasst euch verführen!
träume geben sooo viel kraft......

liebe grüße und danke für die kommis,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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