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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 20.06.2010, 08:47   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Nächtlicher Schauer

Dieses Raunen, dieses Rauschen,
über Wipfeln, in den Zweigen,
lädt zu andachtsvollem Lauschen,
um besinnend sich zu neigen
hin zu allem, was im Dunkeln
aus der Stille sich gebiert:
Ferner Donner, banges Wehen -
kämpft die Welt um ihr Bestehen?
Hinter Wolken Sterne funkeln,
doch ihr Licht ist kaum zu sehen:
Kraft, die sich im Raum verliert.

Leises Strömen, endlos klagend,
reißend durch das Überfließen,
Niederduckend, stumm verzagend
kauert sich die Welt ins Gießen!
Sehnsuchtsvolles, banges Hoffen -
Mensch, wie bist du machtlos, klein!
Schützend willst du dich verbergen,
doch die Zeit und ihre Schergen
lassen keinen Ausgang offen!
Schaudernd stehst du, wie vor Särgen:
Wird es gut, wirds übel sein?

Dieses Raunen, dieses Rauschen
dringt beharrend durch die Stille.
Nützt es, angstvoll ihm zu lauschen?
Keiner kann sein Leben tauschen!
Schweig und denk: Es sei dein Wille!
Wandrer sind wir. Diese Erde
ist nicht Ort für langes Bleiben.
In dem ew'gen "Stirb und werde"
wird das Schicksal uns noch treiben,
nächtelang und gnadenlos,
und mit Regentropfen schreiben:
IHR seid klein, und ICH bin groß.....
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Alt 21.06.2010, 13:55   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, larin!

Wunderbar stimmungsvoll! Da muss ich auch gleich mal...

Abendregen

Raunend, rauschend beugt die Stille
eines Schauers nasser Wille,
der, wo er sich niederschlägt,
Glanz auf alle Blätter legt.

Dunkelnd über Waldesmatten
zieht der Wolken Sammetschatten.
Erden steigen feuchte Düfte
stillend in die Dämmerlüfte

unter tropfendem Gezweige.
Langsam mit des Tages Neige
kühlen all die Bilder aus,

und ihr dämmerndes Verblassen
raunt: Du musst den Wald verlassen!
Kehre um und geh nach Haus.

LG, eky
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (23.06.2010 um 11:40 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.06.2010, 15:52   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo erich,

danke für deine lobenden worte und das wunderschöne antwortgedicht, doch ehrlich gesagt : langsam, aber sicher , geht mir der dauerregen schon sehr auf die nerven!

könnten wir nicht mal ein bisschen sonnnenschein haben, bitte, bitte...?

pitschnasse grüße,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2010, 11:42   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hast du was gesagt? Ich hab schon wieder Wasser im Ohr. Gluck-gluck...

LG, eKy (schwimmend)
__________________
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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