Bauer Pauseback

[AAAAAZ]

Mit seiner Sichel schneidet sich
der Mond fast in sein Mondgesicht
Denn das hat er noch nicht gesehen,
was unter ihm da just geschehen.
Dort kommt grad leicht und schief zerzaust
der Bauer Pauseback nach Haus.
Bei seiner Fahne ahnt der Bauer,
das Nudelholz und Frauenpower.
ganz sanft bläut sich der Tag schon ein,
bei ihm wird es bald ähnlich sein.
Umsonst gezecht? kein Licht brennt oben.
Sie scheint bereits schon ausgezogen.
und fröhlich hüpft er durch das Haus,
wie friedlich sieht die Welt doch aus.....

Vor Freude grölt er, ohne Takt,
ein Sauflied, völlig abgeschmackt,
Er tanzt mit genüsslich durch Rabatten.
Die Lider werfen dunkle Schatten
auf jenes pausbäckige Sinnen.
Ja fängt der Bauer an zu spinnen?
Er fängt auf seiner Holzterrasse
die Fliegen mit der Untertasse,
dort neben einem großen Schneider.
,,Jetzt sind se fott, so sind die Weiber",
so denkt der Bauer sich. Mit Korn
beginnt er grinsend gleich von vorn.
Der Mond weiß nur, was dann geschah,
sieh an, die Frau war doch noch da....

der Schneider fliegt mit jener Fliege
genau auf seine Meckerziege
dieser wirft auf sie ein Auge
mit Glaskugeln in Seifenlauge
und was noch aus dem Rahmen hängt
wird von Granatäpfeln gesprengt
im Schwindel dreht sich alle Welt
der Amboss hämmert wie bestellt
im Paukenrohr da pfeifen Backen
Die Donnerhagel hört man knacken,
und Schrauben drehen am Rad die Mutter
die löst sich auf auf einem Kutter
und Schollen flundern übers Eis
wo sie kein Eisbär mehr verspeist
die Gräten schuppen sich am Tisch,
denn Schuppen gibts jetzt auch für Fisch,
doch diese schlagen wieder Räder
mit dem großen Baseball- Schläger.
fast kopflos rennt das Schaf zum Boxer,
sie spielen Schafskopf unterm Oxer.
Acht Fliegen gehn am Bienenstock
vorbei, ein Reh hat Doppelbock....

Solch hochtraumatische Geschichten
erwarten auf ein Weiterdichten.
Und mit dicker Pausebacke
erwacht er blau mit einer Macke
aus seinem Koma wieder auf.
Blau ist heut der Himmel auch.

[Lailany]

Hallo AAAAAZ,
alle Deine Texte sind 'irgendwie anders' und das gefällt mir sehr.
Phantasievoll, mit unerwarteten Purzelbäumen und Hakenschlägen, unverbrauchten, recht eigenwilligen Vergleichen, gespickt mit Humor, manchmal fein, dann staubtrocken und im nächsten Moment hemdsärmelig-deftig.
Du beherrschst das Spiel mit der Sprache sehr gut und das verleiht Deinen Werken ein frisches, orignielles Flair.
Bei diesem hier lief ein kleiner Film in meinem Kopf ab, der mich von Anfang bis Ende schmunzeln ließ.

Der Lesefluss ist gut, an ein paar Stellen bin ich ein wenig hängengeblieben, das hat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan.
An der Fähigkeit, die Metrik sauber hinzukriegen, mangelts Dir nicht, das ist klar zu erkennen. Ist es Deine Absicht, einen Text ein wenig ungebügelt zu belassen?

Kritik: Wie Lider dunkle Schatten werfen können, kann ich nicht ganz nachvollziehen, außer Bauer Pauseback hat Lider wie Kochtopfdeckel.
Was hältst Du davon, anstattdessen 'Wimpern' zu schreiben?

Sehr gerne gelesen und besenft.

LG von Lai

[AAAAAZ]

Hallo Lai,

mit den Wimpern brechen ja meine Lider zusammen, die ich als klangliches Homonym im Kontext zu Lied und Gesang verwendet habe.
Da ich die assoziharmonische Musik von Poesie mag, versuche ich diese Klänge in die Bilder mit einzuweben.
Für Holperreime, Syntax und Orthographie bin ich natürlich um jeden Hinweis dankbar, und ich versuche diese auch ständig beim Zweit- und Drittlesen zu korrigieren. Denn irgendwann fallen sie mir selbst nicht mehr auf.
Grüße nach Down Under, und danke für dein tolles Feedback, AZ