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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 09.05.2018, 14:58   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Nachmittage

An Nachmittagen atmet meine Seele,
bewegt mit sonnenscheindurchglühten Blättern,
wenn groß die Wolken ihre weißen Lettern
ins Blaue malen. Solchen Bildern stehle

ich Augenblicke traulichen Gedenkens,
daraus ich Lebenslust und Langmut trinke,
bevor ich mit den Abenden versinke,
ermattet von der Fülle des Beschenkens.

Aus Nachmittagen flüstern meine Träume
den Seligkeiten nach, die sie erahnen,
als wüchsen diese über alle Bäume

dem Himmel zu, darein sie Zeichen schreiben:
Gebete, die auf windbewegten Bahnen
nach ferngerückten Horizonten treiben.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (01.11.2018 um 17:43 Uhr)
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Alt 10.05.2018, 10:03   #2
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Servus, Erich,

hab dein neues Werk gern gelesen
*Taumelblätter* - dieser Ausdruck ist ein wenig gewöhnungsbedürftig,
wenn ich auch verstehe, was du damit sagen willst.

Insgesamt sehr schön beschrieben, wie am Nachmittag eine Trägheit einkehrt
und man den Tag schon mal Revue passieren lässt.

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 10.05.2018, 10:12   #3
Laie
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Beiträge: 539
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Hi eKy,

ein wirklich mehr als grandioses Sonett! Es gefällt mir ausgesprochen gut! Das Zusammenfließen von Empfindung und Natur ist wunderbar gelungen

Ganz großes Tennis!

Gruß,
Laie
__________________
Schreiben, wie Monet malte.
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Alt 10.05.2018, 10:45   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Chavi, Laie!

Habt Dank für eure lieben Zeilen, ihr Getreuen!

Bei den Taumelnlättern hab ich lang hin und her überlegt, denn die Zeile brauchte noch einen Heber - aber wo unterbringen bei:

"mit sonnenscheindurchglühten Blättern"

Ich habe es jetzt mal umgeschrieben.

Fällt euch vielleicht eine adäquate oder bessere Lösung ein?

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 10.05.2018, 10:51   #5
Chavali
ADäquat
 
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Zitat:
Bei den Taumelnlättern hab ich lang hin und her überlegt, denn die Zeile brauchte noch einen Heber - aber wo unterbringen bei:

"mit sonnenscheindurchglühten Blättern"

Fällt euch vielleicht eine adäquate Lösung ein?
...vielleicht schlicht Blütenblättern, Erich
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*
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Alt 10.05.2018, 11:22   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Chavi!

Schöner Vorschlag! Allerdings hatte ich beim Schreiben das Bild vor Augen, wie ich unter Bäumen liege und nach oben sehe, wo zwischen Himmelblau und Wokenweiß die Blätter im Sonnenlicht grün glühen, wenn das Licht durch sie hindurchfällt.

Blütenblätter sieht man eigentlich nicht von unten, sie erscheinen im lyrischen Bild eher von oben "be"schienen als von unten transluzent.

Dennoch will ich deinen Vorschlag überlegen, weil er sprachlich auch so alliterativ wohlklingend ist. Vielen Dank!

LG, eKy
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Alt 12.05.2018, 20:11   #7
juli
Gast
 
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Hey eKy,

Ein schönes Sonett, das Gemütlichkeit und Natur vermittelt und verbindet .

Bei den: bewegt mit sonnenscheindurchglühten Blättern, musste ich schmunzeln, weil sonst hast du nicht so langen Adjektive.

Sehr gerne gelesen sy
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Alt 12.05.2018, 21:23   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi Sy!

Musste auch mal sein!

Danke für's Reinschauen!

LG, eKy
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