Gedichte-Eiland

Erich Kykal · 08.08.2013, 20:30

Kennst du die Schatten und Dunkelheiten
auf deiner Seele verwunschenem Hain?
Alle die Schulden vergangener Zeiten,
schwärend und eiternd in deinem Sein?

Kennst du die Orte des tiefsten Verletzens,
die man durch Wohl oder Wehe trägt,
randvoll des kranken und blanken Entsetzens,
das uns die lichteren Stunden erschlägt?

Kennst du die rauchenden, blutigen Stellen
deines verwundeten Wesens und Kerns,
alles Erträumten vergiftete Quellen,
Aufschlagsgebiet deines fallenden Sterns?

Ja, ich sehe, du kennst sie sehr wohl!
Lass dir gesagt sein: Du wirst sie nie los:
Schiffbrüchig trinkst du wie Alkohol
die brennenden Fluten unter dem Floß...

***Dana*** · 08.08.2013, 21:53

eKy!!!!

Es gibt Gedichte, die gut sind, eine Aussage tragen und den Leser auffordern, etwas dazu zu sagen. Man sagt etwas zum Inhalt, zur Form und kann anfangen zu diskutieren.

Dieses aber trifft (sicher nur Betroffene

) bis ins Mark.
Positiv verletzt kann ich nur sagen: "Ja, das kenne ich." Ich will nicht über ein "Weil" und "Aber" diskutieren.
Dieses Werk greift und genügt sich im Schweigen. Es berührt das Unberührbare - es trifft.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal · 08.08.2013, 22:54

Hi, Dana!

Da hatte ich wohl einen Schrei nötig...

Vielen Dank für deinen großartigen Kommi!

LG, eKy

08.08.2013, 20:30	#1
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Kennst du...? Kennst du die Schatten und Dunkelheiten auf deiner Seele verwunschenem Hain? Alle die Schulden vergangener Zeiten, schwärend und eiternd in deinem Sein? Kennst du die Orte des tiefsten Verletzens, die man durch Wohl oder Wehe trägt, randvoll des kranken und blanken Entsetzens, das uns die lichteren Stunden erschlägt? Kennst du die rauchenden, blutigen Stellen deines verwundeten Wesens und Kerns, alles Erträumten vergiftete Quellen, Aufschlagsgebiet deines fallenden Sterns? Ja, ich sehe, du kennst sie sehr wohl! Lass dir gesagt sein: Du wirst sie nie los: Schiffbrüchig trinkst du wie Alkohol die brennenden Fluten unter dem Floß... __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (08.08.2013 um 22:52 Uhr)

08.08.2013, 21:53	#2
*Dana* Slawische Seele Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Inselstadt Ratzeburg Beiträge: 5.637	eKy!!!! Es gibt Gedichte, die gut sind, eine Aussage tragen und den Leser auffordern, etwas dazu zu sagen. Man sagt etwas zum Inhalt, zur Form und kann anfangen zu diskutieren. Dieses aber trifft (sicher nur Betroffene ) bis ins Mark. Positiv verletzt kann ich nur sagen: "Ja, das kenne ich." Ich will nicht über ein "Weil" und "Aber" diskutieren. Dieses Werk greift und genügt sich im Schweigen. Es berührt das Unberührbare - es trifft. Liebe Grüße Dana __________________ Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen, ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei)

08.08.2013, 22:54	#3
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, Dana! Da hatte ich wohl einen Schrei nötig... Vielen Dank für deinen großartigen Kommi! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

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