19.01.2013, 21:23 | #1 |
Lyrische Emotion
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Die Pissnelke
Die Pissnelke Frau Nelke hat sich wieder mal bepisst mit Worten, denn in letzter Konsequenz verlor ihr hohler Geist die Kontinenz, weil sie das Fressehalten stets vergisst. Ihr Worturin verätzt die Indolenz bei jedem, der nicht ihrer Meinung ist, weil sie die Weisheit so mit Löffeln frisst, als sei dies eine Frage des Talents. Ihr Lippenschlitzchen quillt vor Wollust über, um bis zur Klitoris sich zu empören, ekstatisch zieht der dünne Strahl vorüber. Man hüte sich vor solchen Schwadroneuren, mein Kopf tut weh, mein Blick wird immer trüber, ich kann die Nelkenpisse nicht mehr hören. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (20.01.2013 um 08:35 Uhr) Grund: Denkfehler ausgemerzt |
20.01.2013, 01:23 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Ebenso bitterböse wie das Elaborat einer gewissen anderen Dichterin. Mit S1Z4 komme ich logisch nicht klar: Sie wird verbal inkontinent, weil sie das "Fressehalten" NICHT vergisst??? Das ergibt - zumindest für mich - so keinen Sinn. Auch hier - wie dorten - sei gesagt: So geschliffen diese Spottgedichte auch sein mögen, letztlich sind sie nur Sandkastenförmchenwerfen auf hohem Niveau. Hammwa dat nöhtich??? LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
20.01.2013, 18:46 | #3 | |
Strandgut
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Unabhängig von der Empörung, die mich durch diese Zeilen erreicht, habe ich auch etwas anzumerken.
Vorher jedoch möchte ich bekennen, dass mir diese Gedanken und Gefühle nicht fremd sind. Zitat:
Die Pissnelke frisst "ihre" Weisheit also mit Löffeln? Soweit so gut. Aber wie komme ich als Leser dann dahin, dieses Festmahl mit der Frage nach dem Talent zu vereinen? Mir schwebt da eine Lösung vor, die beide Gedanken voneinander trennt, per Punkt oder Semikolon, und die Perspektiven dabei wechselt. Beispiel: "weil sie die Weisheit so mit Löffeln frisst; doch wozu braucht man dann Talent?" Ich hoffe, du verstehst das. Ansonsten gefallen mir deine Verse sehr. Pissnelke ist auch wirklich ein wunderschönes Wort! Praya Geändert von Praya (20.01.2013 um 18:47 Uhr) Grund: Komma nachgereicht |
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26.01.2013, 14:42 | #4 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
nö, nöhtich hammwa dat nich, aba manchmal gehtet einem danach einfach besser und wemma sich dat leisten kann... Die von dir zu Recht monierte Stelle habe ich sofort korrigiert, da lag tatsächlich ein Denkfehler vor. Ich finde, Spottgedichte können durchaus ihre Berechtigung haben. Und solange das Sandkastenförmchenwerfen auf diesem Niveau stattfindet, sollte auch der Aufprall zu verschmerzen sein. Und auch hier gilt, es muss sich ja auch erst mal ein Ziel anbieten und wie sagt man so schön? Wem der Schuh passt... Danke für deinen Hinweis und deine Gedanken... Hallo Praya, schön, daß dir das nicht fremd ist. So so, da haben wir also einen logischen Fehler. Also wenn der Fehler logisch war, dann muss er ja zwangsläufig an dieser Stelle entstehen. Nein, Spaß beiseite, ich weiß, wie es gemeint ist. Hm, vielleicht ist es ja doch kein Denkfehler, sondern nur ein Verständnisproblem zwischen Autor und Kommentatorin. Der Volksmund sagt manchmal: "Der oder die scheint die Weisheit ja mit Löffeln gefressen zu haben." So ähnlich hast du dies ja auch zitiert, du fragtest: Die Pissnelke frisst "ihre" Weisheit also mit Löffeln? Ich antworte: "Ja, das tut sie." Aber du hast in deiner Frage ein kleines, aber entscheidendes Wörtchen unerwähnt gelassen, nämlich das "so". Und dieses "so" bedeutet ja an dieser Stelle nichts anderes als "in dieser Art und Weise". Sie frisst die Weisheit also in jener Art und Weise mit Löffeln, als sei dies eine Frage des Talents. Talent bedeutet eine Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen Leistungen auf einem bestimmten, besonders auf künstlerischem Gebiet befähigt. Und ich glaube, wenn eine Nelke wirklich Worte pischen könnte, dann wäre das sicherlich eine ungewöhnliche Leistung auf künstlerischem Gebiet. Zudem heißt es ja auch, wieder im Volksmund, wenn jemand ständig ungewöhnlich auffällt: "Dafür besitzt er aber ein Talent." Weisheit aber ist weder erlernbar, noch eine Frage der Begabung, sie kommt von selbst und ist letztendlich immer die Summe aller Erfahrungen und braucht somit auch kein Talent oder einen hohen Intellekt. Weit hergeholt? Hm, vielleicht, aber manchmal denke ich halt um solche Ecken. Dein Vorschlag bringt mich also nicht dahin, wo ich eigentlich hin wollte. Ich bin aber gerne bereit, an der Stelle noch zu basteln. Ich feue mich, daß dir meine Verse gefallen konnten und bedanke mich für deine Rückmeldung. Vielen Dank für eure Kommentare... Liebe Grüße Bis bald Faderwald
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26.01.2013, 17:36 | #5 |
Strandgut
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Natürlich ist es ein Denkfehler von meiner Seite. Da muss ich wohl mein lockeres Schräubchen noch etwas nachdrehen?
Schön, wenn man auch mal über sich selbst lachen kann! Und ich lasse es auch jetzt so stehen, weil ich lieber Korinthen zähle, als ...
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Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. F.W. Nietzsche |
28.01.2013, 18:25 | #6 |
asphaltwaldwesen
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Lautmalerisch ist das echt gewaltig! Da zischt und faucht es gewaltig und zwar durchgängig! Passt einwandfrei zum Inhalt und verleiht der Ansage auch ordentlich viel Spritzigkeit.
Das muss man so erst mal hinbekommen!! Beeindruckte liebe Grüße, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
30.01.2013, 12:16 | #7 |
Lyrische Emotion
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Hallo Praya,
wahrscheinlich ist es umgekehrt, da haben sich wohl eher ein paar Schräubchen bei mir gewaltig gelockert. Aber macht nix, reichen wir uns gegenseitig dann und wann einen Schraubendreher und dann wird das wieder, nicht? Du hast Recht, nur wer sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, kann über sich lachen und gerade das macht die ganze Welt ein wenig lockerer. Vielen Dank für die erneute Rückmeldung... Servus fee, ja, dieses Thema bedarf wohl einer gewissen Spritzigkeit. Natürlich tummeln sich hier ein paar nicht so ganz feine Worte, aber ich finde das durchaus legitim, wenn es dem Thema angepasst ist, denn wir schreiben ja nicht nur beblümte oder romantische Gedichte, in der Lyrik darf es auch ruhig einmal ätzen. Und wenn es passt und als gelungen erachtet wird, dann freut sich der Autor auch über entsprechendes Lob - Dankefein... Vielen Dank für eure Kommentare und Gedanken... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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30.01.2013, 19:31 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hey Faldi,
dass Frau () und Herr () sich nicht grün sind, konnte man beim letzten, kräftigen Säbelrasseln unschwer heraushören. Nun ist es in der lyrischen Vergangenheit nicht immer so gewesen, dass die Muse in reiner Liebe den Dichter geküsst hatte, wie weiland Bettina und Wolfgang. Auch bitterböse Fehden wurden ausgetragen, wer wohl der Beste im Balladenwettkampf sei. Das gegenseitige Befruchten, sei es auch durch körperliche Ausscheidungen, fallen nässend und düngend auf das Beet des Dichters und dessen lyrischer Spross schießt durch die feste Krume wie ein Projektil und durchstößt "den dicken Staub der Seele". Ja, auch so kann Dichtung sein. Gern gelesen .... Gruß vom Hans
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chorch chorch |
01.02.2013, 02:27 | #9 | |
Lyrische Emotion
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Moin Hans,
das hatte ich fast übersehen, ich bitte um Verzeihung. Zitat:
Ich denke, das gegenseitige Befruchten erfordert geradezu körperliche Ausscheidungen, die zunächst nässend und düngend auf das Beet fallen müssen, damit der lyrische Spross des Dichters wie ein Projektil durch die feste Krume den dicken Stab direkt in die Seele stoßen kann. Oder habe ich da jetzt etwas falsch verstanden? Wie dem auch sei, bei Frau () und Herr () lohnt sich das Säbelrasseln eigentlich gar nicht, weil das so wäre, als würde Frau () mit einem rostigen Küchenmesser gegen Herrn ()'s scharfgeschliffenen, hochpolierten Scimitar antreten. Herr () sucht schließlich Gegner und keine Opfer, sonst erübrigt sich jede bitterböse Fehde im Balladenwettkampf und es gibt weder eine lyrische Vergangenheit, noch den Kuss der Muse aus reiner Liebe für den Dichter. Ja, auch so kann Dichtung sein... Vielen Dank für deine rückgemeldeten Gedanken... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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01.02.2013, 02:33 | #10 |
Gast
Beiträge: n/a
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Mit Verlaub, irgendwie banal und eklig...
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