25.08.2010, 15:48 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Sprich eher
Sprich eher
Wer aber den Herbst bespricht Redet zuviel vom Weh Singt lauthals vom Ach Birgt den Hals im Schal Wer aber vom Winter heisert Der tanzt um den Schnee Der pirouettet sich ins Eis Salzt sein Kommen und Gehn Sag nicht wenn du herbstest Dass du dich überwinterst Die Nebeltropfen gebären Den Raureif in deinem Bart Klag nicht über Endlichkeiten In Endlosschleifen Sprich eher vom Blauen Band Das flattert im weichwarmen Wind
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (02.09.2010 um 13:39 Uhr) |
01.09.2010, 22:23 | #2 | |
Slawische Seele
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Walther,
ich bin sicher, du wolltest nicht den Herbst und Winter "verleugnen". Die Jahreszeiten kommen und gehen und wir Menschen (vielleicht besonders wir Dichter) können jeder Jahreszeit einen Zauber abgewinnen und immer wiederholen. Das Leben selbst besteht aus nur vier Jahreszeiten. Wir kennen den jeweiligen Zauber und damit aber auch die Endgültigkeiten. Weil wir sie kennen (oder gewiss kennen lernen) haben wir die Chance, in jede spätere Zeit den Zauber des Frühlings und Sommers einfließen zu lassen. Blumen im Winter, Fröhlichkeit an Herbstregentagen. Das Leben erlaubt zu jeder Zeit das Blaue Band zu sehen und zu leben. Die Sichtweise gefällt mir sehr gut, die Metaphersprache ebenfalls. Nur eine Kleinigkeit: Zitat:
Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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02.09.2010, 13:40 | #3 |
Gelegenheitsdichter
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Ort: Im Wilden Süden
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Lb. Dana,
danke für Deinen Eintrag zu diesem sicherlich ungewöhnlichen Versuch. In der Tat ist das "e" rhythmisch besser weggelassen. Diesen Vorschlag habe ich umgesetzt. LG W.
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05.09.2010, 09:24 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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hallo walther,
die quintessenz, die ich herauslese, ist: wozu jammern über veränderungen? betrachte das gute, das sie bringen! (nebeltropfen gebären raureif) ein weiser satz, weil er anrät, sich den realtitäten des lebens zu stellen, nicht "den hals im schal" zu verstecken oder sich in das eis "hineinzupirouetten" (ich sehe eine eiskunstläuferin vor mir, die sich da regelrecht hineinschraubt, so wie ein korkenzieher in die flasche - das bild gefällt mir ) sprachlich ungewöhnliche wege beschreitend klingen diese zeilen ganz authentisch nach dem, der sie schrieb. so was gefällt mir. mehr davon! lg, larin |
06.09.2010, 12:04 | #5 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Lb. larin,
danke für Deine Gedanken und lobenden Worte. Leider kommen solche Verse irgendwo aus dem Nichts, sind weder plan- noch anforderbar. Sie sind einfach da, wenn sie da sind. Aber ich werde mich weiterhin bemühen, mein Bestes zu geben und in Verse zu schmieden. Frohes Dichten und Werken an Dich und alle Inselbewohner! LG W.
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