19.12.2011, 11:02 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Santa Claus trägt Lumpen
Santa Claus trägt Lumpen Eine weitere Fassung, mit Vorschlägen von Thomas: Santa Claus trägt Lumpen
Santa Claus trägt Lumpen
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Geändert von Stimme der Zeit (20.12.2011 um 00:33 Uhr) Grund: Alternative Fassungen aufgrund der Vorschläge von Thomas und fee. |
19.12.2011, 11:53 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Stimme der Zeit,
das ist ein sehr nachdenklich stimmendes Weihnachtsgedicht und es ist, wie von dir nicht anders zu erwarten, formschön und gut geraten. Aber zwei kleine Vorschläge hätte ich doch. In der ersten Strophe statt: die Wirtschaft boomt, die Leute sind am Kaufen, wie Ochsen, aus gefüllten Futterraufen. Das Folgende: die Wirtschaft boomt, die Leute kaufen, kaufen, wie Ochsen fressen, aus gefüllten Raufen. (Weil die Ochsen halt fressen, und das gedoppelte 'kaufen' seien Wirkung tut.) Und in der letzten Strophe: Politisch streut man bunten Zucker aus. Ach, Heilig Abend! – Leid? Wen juckt das schon? Das Folgende: Im Fernsehn streut man bunten Zucker aus. An Heilig Abend Leid? Wen juckt das schon? (Weil 'politisch' etwas ausgeleiert ist. Das Ach schreibst du wegen des Bezugs zur ersten Zeile, aber ich würde die rhythmisch etwas schlichtere Zeile vorziehen. Reine Geschmackssache) Liebe Grüße Thomas |
19.12.2011, 13:05 | #3 | ||||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, lieber Thomas,
Zitat:
Zitat:
Dein Vorschlag Zitat:
Meine Formulierung Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ja, es ist zwar wirklich auch "Geschmackssache", aber hier dient die "Zweiteilung" einem ganz bestimmen Zweck. Ich danke dir für deine Vorschläge, im vollen Ernst, denn es zeigt mir, dass du dich ernsthaft mit dem Gedicht beschäftigt hast - und das freut mich immer sehr! Deshalb hoffe ich, dass ich verständlich und nachvollziehbar erklären konnte, warum ich an den beiden Versen dieses Mal nichts ändern möchte. Liebe Grüße und vielen Dank. Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (19.12.2011 um 13:28 Uhr) Grund: Kleine Korrektur. |
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19.12.2011, 15:05 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Stimme der Zeit,
ich hatte es geahnt. Du hast gute Gründe, die ich, nachdem du sie mir erklärt hast, nun auch verstehe und richtig finde. Die letzte Zeil stresst mich zwar trotzdem noch ein wenig. Es ist wohlmöglich so, weil ich nicht glaube, dass fast niemanden das Leid anderer juckt und mir die Zeile deshalb zu heftig ist. Aber vielleicht brauchen Ochsen das ja. Mein Wort 'Vorschlag' war auch etwas unglücklich gewählt, mir kommen halt immer Alternativen in den Sinn, die mir natürlich erst einmal gut oder besser gefallen. Das sind eigentlich keine Verbesserungsvorschläge, sonder eher Anregungen. Denn verbessern kann man ein Gedichte eines anderen (abgesehen von der Beseitigung der Schreibfehler und formalen Fehler) kaum. Danke für deine Mühe. Liebe Grüße Thomas |
19.12.2011, 15:48 | #5 | |
asphaltwaldwesen
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ein super gesellschaftskritisches sonett, stimme!
vor allem, weil es mal nicht auf dieser betulichen welle der moralischen entrüstung mitschwimmt im tonfall, sondern - und das finde ich weit angemessener und wirkungsvoller - sehr "direkt" formuliert die dinge beim namen nennt. in gradezu saloppem, zeitgemäßem tonfall. liest sich wie eine kolumne, nur gehoben-gereimt sozusagen. ich störe mich auch ein klein wenig an der stelle mit den ochsen. und zwar, weil der satz, so, wie er momentan formuliert ist, eigentlich genaugenommen sagt, dass ochsen aus gefüllten futterraufen kaufen. Zitat:
der bezug ist also eigentlich nicht ganz korrekt. auch, wenn natürlich klar ist, was du meinst. "die Wirtschaft boomt, die Leute stehn beim Kaufen wie Ochsen vor gefüllten Futterraufen" oder (doch reichlich invasiv): im Wirtschaftsboom, da drängt man sich beim Kaufen wie Ochsen vor gefüllten Futterraufen wäre das eine oder andere eine alternative für dich? (ich wollte die zeilen nicht invasiver umschreiben. das mag ich nicht so sehr). das ist mir aber dann doch zu flappsig. nicht allgemein der sprache wegen, sondern weil es dadurch eine leicht humorige note bekommt, die dem inhalt an gewicht nimmt bzw. gefühlt etwas von der schärfe der kritik wegnimmt. und das finde ich kontraproduktiv. im sinne von "kritisiere nicht, ohne einen vorschlag anzubieten" biete ich: den Pelz aus; es gerät das Glück ins Wanken! aussage-verändernde vorschläge find ich selbst auch immer kritisch. ich hoffe, ich hab mit der ochsen-sache da nicht den bogen überspannt. aber insgesamt ist das gedicht einfach zu gut-kritisch, als dass ich so einen bezugs-schnitzer unerwähnt lassen möchte. liebe grüße fee |
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19.12.2011, 16:04 | #6 |
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Liebe Stimme,
das ist ein Adventsgedicht der anderen Art, das sich gut ausnimmt, weil es sich auf einem anderen Level befindet. Meiner Meinung nach ist diese Alternative neben dem Althergebrachten notwendig. Leider liest man noch zu wenig davon. Das Gedicht regt sehr zum Nachdenken an und spricht die Vernachlässigten an - egal welcherr Art. Nicht alle kannst Du im Gedicht aufzählen, doch gibst Du die Denkrichtung vor. Und das ist schon viel. Vielleicht werde ich mich später auch mal an so ein Gedicht wagen. Es stimmt schon, daß das Ungemach anderer nicht alle gleichgültig läßt. Was mich aber traurig stimmt, ist die Tatsache, wie einsetzender Protest mit rhetorischen Mätzchen nicht wahrgenommen werden möchte und oft zerredet wird. So wie wir das aus Talkshows kennen. Schlagworte wie Freiheit machen die Runde und sollen solche Schattenseiten verdrängen. Die Betroffenen würden sich wohl eine andere Freiheit wünschen... Ich habe ein bißchen gewartet, ob ich ein derartiges Gedicht hier lesen könnte und bin jetzt durch Dich angenehm überrascht worden. Liebe Grüße Justin |
20.12.2011, 00:22 | #7 | ||||||||||||||
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Lieber Thomas,
Zitat:
Zitat:
Daher: Freiwillig gerne geantwortet, es war keine Mühe. Liebe Grüße Stimme ---------------------------------------------------------- Liebe fee, Zitat:
Ich dachte mir: Nenn das "Kind" beim Namen! Zitat:
Zitat:
Zitat:
Es sieht so aus, als ob diese beiden Verse teilweise ganz unterschiedlich aufzufassen sind - ich denke, ich werde alle gemachten Vorschläge oben zum Gedicht mit einstellen, einverstanden? Zitat:
Ich stelle deinen Vorschlag, wenn du erlaubst, mit oben ein. Er ist ja auch gut, ich würde ihn durchaus in Erwägung ziehen - aber ich gestehe, dass ich den Schuss Sarkasmus im Gedicht "brauche", ist eine "Gefühlssache". Zitat:
Vielen Dank, dass du dich so intensiv mit dem Gedicht beschäftigt hast, das freut mich wirklich, sehr sogar! Liebe Grüße Stimme ----------------------------------------------------------- Hallo, Justin, Zitat:
Ich fürchte, um "alle" Missstände aufzuzählen, wäre allmählich ein 500-Seiten-Roman nicht ausreichend. Das betrachte ich nicht als Übertreibung, denn mit "alle Missstände" meine ich alle. Weißt du, Justin, es reicht schon, wenn auch nur ein einziger Mensch nachdenkt. Dass ich hier mehrere Rückmeldungen bekomme, zeigt mir, dass nicht alles "verloren ist", es gibt sie noch, die "Dichter und Denker". Zitat:
Zitat:
Es gibt manche Worte, die auf die Auswahlliste für "Unworte des Jahres" gehören - "Schlagworte" gehört für mich dazu. Ein Wort wofür - um zuzuschlagen? um abzuschlagen? um wegzuschlagen? Ein Wort, bei dem einen der Schlag trifft? (Verzeihung. Meine Ironie hat sich gerade durchgesetzt.) Lieber Justin, du hast recht. Die Betroffenen würden sich mit absoluter Sicherheit eine andere Freiheit wünschen. Was ist die "vorhandene" Freiheit denn? Die Freiheit, zu erfrieren? Die Freiheit, zu hungern? Die Freiheit, nur die allernotwendigste medizinische "Notfallbehandlung" zu erhalten? Die Freiheit, überall nicht hingehen zu können und nirgendwo geduldet oder gar willkommen zu sein? Die Freiheit, überall und jederzeit sterben zu dürfen? Zitat:
Liebe Grüße Stimme
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