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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 27.01.2017, 10:07   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Die alte Frau


Da geht sie hin, die alte Frau,
gebrechlich auf den Stock gestützt.
Gekleidet nur in Dunkelgrau,
das weiße Haar ganz ungeschützt.

Zwei müde Augen sehn mich an
und Fragen liegen auf der Hand:
Werd ich vielleicht und irgendwann
genauso zittrig, alt und krank?

Ein Hauch von Wehmut ficht mich an.
Noch bin ich schön und jung!
Dem Schicksal zolle ich den Dank.
Was bleibt, ist die Erinnerung.
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (20.02.2017 um 16:48 Uhr) Grund: Z1 von S2
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Alt 27.01.2017, 18:15   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Standard

Liebe Chavali,

sehr schön "Die alte Frau". Vertraute Gedankengänge und die Antworten auf die Fragen liegen ebenfalls auf der Hand.
Das "So" in der 2. Strophe raubt der Lyrik etwas, so mein Gefühl. Was hälst Du von "Zwei müde Augen sehn mich an"
Oder das lyr. Ich bleibt bei sich, denn die alte Frau geht dahin:

"Ich schaue mich im Spiegel an
und lese Fragen aus der Hand:
...."

Sehr gern gelesen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 27.01.2017, 23:56   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard

Huhu Chavilein...

schönes Gedicht, finde ich. Es zeigt das Altern auf, obwohl dies ja nicht immer
so gebrechlich vonstatten gehen muss, wie zunächst beschrieben, aber als
Vergleich oder Befürchtung kurz gedanklich aufkommen mag. Dies bleibt aber
eher unbeeinflussbar, wie man aus der letzten Strophe teilw. herauslesen kann...

Zitat:
Da geht sie hin, die alte Frau,
gebrechlich auf den Stock gestützt.
Gekleidet nur in Dunkelgrau,
das weiße Haar ganz ungeschützt.

So müde Augen sehn mich an
und Fragen liegen auf der Hand:
Werd ich vielleicht und irgendwann
genauso zittrig, alt und krank?

Ein Hauch von Wehmut ficht mich an.
Noch bin ich schön und jung!
Dem Schicksal zolle ich den Dank.
Was bleibt, ist die Erinnerung.
das Gedicht gefällt mir auch formal, mitunter hätte ich auch das "so" geändert, obwohl es ein sehr schönes Wort ist, hier passt es irgendwie weniger. "die müden Augen" wäre mein Vorschlag....

gerne gelesen ...liebe Grüße ginnie
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© Bilder by ginton

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 28.01.2017, 14:46   #4
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
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Hallo Chavali,

Dein Gedankengang übers Älterwerden gefällt mir, weil du es hier zu einem Hauch machst, zu einem Kurzdrübernachdenken und dann wird der Gedanken an Gebrechlichkeit verschoben.

Es kommt sowieso wie es kommt

Ich sehe die Frau vor mir.

Sehr gerne gelesen


Liebe Grüße sy

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Alt 31.01.2017, 19:21   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.908
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Hi Chavi,

ich denke, deine Intentionen bei diesem Text waren, dass wir heute so achtlos und unaufmerksam mit den alten Leuten umgehen, obwohl wir alle eines Tages, wenn wir es denn im Normalfall erleben, ebenfalls alt und gebrechlich werden.

Diese Gleichgültigkeit ist wohl zugleich ein Fluch und ein Segen für die jungen Leute. Auf der einen Seite sollte man sich nicht ständig mit dem Altern beschäftigen, aber auf der anderen Seite diesem durchaus den nötigen Respekt zollen.

Das glaube zumindest ich deinem Text entnehmen zu können, denn er stimmt auf jeden Fall in diesem Sinne nachdenklich.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 01.02.2017, 10:19   #6
Taxi5013
Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 54
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Hallo Chavali,

ja, so ist das Leben...im Normalfall.

Wenn man noch jünger ist, sieht man wohl den alten Menschen, aber man denkt nicht nach...werde ich auch einmal so aussehen?

Eigenartigerweise sieht man sich dann im Alter nicht so, wie es andere sehen.

Man fühlt sich noch fesch, auch ältere Frauen schminken sich noch gern.
Fingernägel werden lackiert u.s.w.

Natürlch kommt es auch auf den gesundheitlichen Zustand an.

Ja, Dein Gedicht hält ungeschminkt das Altern fest.

Ein Jeder wird sich früher oder später dann wieder erkennen.

Gut beobachet

LG Taxi...
Taxi5013 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.02.2017, 16:47   #7
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo ihr Lieben,

meine kurzen Zeilen über die Gedanken einer jungen Frau über eine Ältere haben bei euch Anklang gefunden
und allzuviel Kritik wurde auch nicht angebracht.
Das hat mich gefreut.

Dafür danke ich euch allen - Dana, ginnie, sy, Faldi und Taxi

Deine Idee, Dana, für Zeile 1 in Strophe 2 ist sehr gut! Extra-Dank
Wird sofort umgesetzt!


Liebe Grüße,
Chavali
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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2017, 09:54   #8
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
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Lieb Chavali,

einen kurzen Augenblick verweilt ein Gedanke an das eigene Älterwerden beim Anblick der alten Frau. Ein bisschen Sorge ist zu spüren, denn unsere Gesellschaft pflegt die Alten zu Tode, aber nah ist ihnen selten noch einer.
Das alles schwebt in dem einem kurzen Augenblick, dem ich gerne gefolgt bin.
LG von Koko
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Alt 08.03.2017, 12:02   #9
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Liebe Koko,

lang hats gedauert, aber jetzt kommt ein herzliches *dankeschön*
für deinen positiven Kommentar

Freut mich, dass du den Text nachvollziehen konntest.
Das Alter erreicht jeden Mensch - davon wird keiner verschont.


Lieben Gruß,
Chavali
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