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Alt 12.03.2010, 10:50   #1
Quicksilver
lebendig
 
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Standard Stapelreim Deluxe Reloaded

Folgendes, sehr altes Gedicht habe ich seinerzeit ohne Kenntnis über die meist einschläfernde Wirkung des Stapelreims geschrieben. Damals fand ich es toll - heutzutage kann ich darüber schmunzeln. Mag wer mit mir stapelreimen und die Anzahl toppen?

Los geht es mit 16 Reimen

An der Wand stand...

Sie ist mir völlig unbekannt,
doch hat sie mich schon längst gebannt.
Aufs Treffen bin ich sehr gespannt,
erkunde für mich neues Land.

Auch sie scheint mir schon zugewandt.
Am Stimmenklang hab ichs erkannt.
Ich blickt’ über den Tellerrand
und sah auf eine weisse Wand.

Ich las was dort geschrieben stand:
„Die Suche war wie heisser Sand.
Die Füsse hast du dir verbrannt,
doch sie ist es, die dich nun fand.

Gezogen wie von einem Band,
ist sie dann auf dich zugerannt,
nun nimm schon endlich ihre Hand
und ihren Kuss für dich als Pfand.“
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Alt 25.05.2010, 12:09   #2
Chavali
ADäquat
 
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Standard

Tolle Idee, Quick

Zitat:
Mag wer mit mir stapelreimen und die Anzahl toppen?
Los geht es mit 16 Reimen
leider kann ich nicht damit dienen.
Ich hol das aber mal aus dem Keller - vielleicht hat ja jemand Muße und Talent


Viel Spaß!

LG
Chavali
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 30.06.2011, 12:59   #3
Quicksilver
lebendig
 
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Hi Günter,

ich könnte nicht sagen, dass Wortspiele nicht kommentiert werden. Nur hat nicht jeder den Hang dazu. Gib den Leuten Zeit, sich darauf einzustellen und es wird gewürdigt, wenn es gut gemacht ist.

Über einen Gegenvorschlag würde ich mich freuen. Die richtige Antwort habe ich bereits in petto

Gruß
von
Quicksilver
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Alt 30.06.2011, 19:13   #4
ginTon
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hallo quick,

finde die Idee auch super und werde denke ich mal eins schreiben.
ich wollte jetzt den Text erstmal kommentieren, weil ich in dieser
Forum gleich Werke einstelle und es schade wäre, wenn der Faden
hier wieder in der Versenkung verschwindet. Vllt. sollte es auch
in den Spielefaden verschoben werden? gute Idee wie gesagt

liebe grüße gin
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 01.07.2011, 10:15   #5
Quicksilver
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Hi gin,

du kannst ihn natürlich gerne in den Spielefaden verschieben. Vielleicht hat dann eher jemand Lust, mitzumachen.

Gruß
von
Quicksilver
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Alt 02.07.2011, 22:49   #6
Stimme der Zeit
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Hallo, Quicksilver,

ich habe dein Stapelreim-Thema hierher auf die Spielwiese verschoben.

LG

Stimme der Zeit
i. A. der Moderation
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Alt 14.07.2011, 19:30   #7
Lord Skarak
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Okay, also ich hab da mal in noch jüngeren Jahren (so mit 14?) aus Langeweile einen Text geschrieben bei dem ich im Stapelreim auf siebzehn kam. Hab den absichtlich mit vielen Widersprüchen versehen, als eine Art Suchspiel sozusagen. Manche sieht man bei aufmerksamem Lesen, andere sind nur durch Implikation zu finden. Literarisch ist der Text natürlich... naja, eher weniger. ^^


"Widersprüchlein(e), deck' dich!

Drei gemeine
Schweine
standen zu viert im Vereine.
Das eine
hatte keine
Beine,
das zweite stand alleine
an der Leine.
Seine
drei Gefährten warfen reine
Marmorsteine
mit ihren Hufen auf die kleine
alte Dame im Gehölz. Noch nie war es die feine
englische Art im stillen Sommerhaine.
Es gab dort immer viel Geweine.
Du findest meine
Widersprüche? Behalte sie, ich schenk sie dir, es sind jetzt deine!"

Liebe Grüße,
Skarak
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Alt 18.07.2011, 23:50   #8
Stimme der Zeit
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Ein wilder Haufen!

So manches Dichterlein,
schneit in ein Forum rein,
wird Mitglied im Verein,
reimt alles kurz und klein,
mal schlecht, dann wieder fein,
ein Kommi, der muss sein,
da sagt er niemals nein,
stellt auch Gedichte ein,
eins nett und eins gemein,
satirisch obendrein,
das bleibt nicht lang allein,
es kriegt ein Brüderlein,
da schickt man sich darein,
gönnt jedem mein und dein,
sagt nein, sagt ja, sagt jein,
so kann man sich befrein,
schreibt über Kunz und Hein,
von Trauben und von Wein,
den Schwips noch hintendrein,
der wächst sich aus zur Pein,
zum Kater, schwer wie Stein,
mit roten Äugelein,
er soff halt wie ein Schwein,
wodurch der schöne Schein
vergeht, und nur Gebein
verbleibt im Nachhinein,
er fängt dann an zu schrein:
Die Verse, die sind mein,
schreib rückwärts Neu-Latein,
vom Neckar bis zum Rhein,
für Rosi und Kathrein!

(Ich habe mir Mühe gegeben, aber 31 Reime schaffte ich nur auf die alberne Art.)

Liebe Grüße

Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (18.07.2011 um 23:54 Uhr)
Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2011, 11:35   #9
Quicksilver
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Hi Skarak,
Hi Stimme,

schön, dass ihr mitspielt Dass ihr auf "ein" und "eine" reimt, ist ja bereits grenzwertig, aber dafür sind die Gedichte witzig

Hier nochmal eins mit 22, aber völlig vernachlässigter Metrik

Tyrann und Susann

Es war einmal ein kleiner Mann.
Man nannte ihn nur "Waldtyrann",
weil ständig Böses er ersann
und täglich mehr an Macht gewann.

So herrschte er hoch in der Tann
und Niemand kam an ihn heran.
Nur die liebliche Susann
auf ihrem weißen Rossgespann
schlug ihn in ihren Liebesbann:

Sie kam vom Waldreich nebenan
und ritt im Schritt nur sacht bergan.
Sie dachte sich dabei "Wohlan,
mal seh'n, ob ich ihn packen kann."

Nach dem Gedanken zog sie an
und preschte durch den Wald voran,
hielt vor der Tann und sagte dann:
"Komm runter, ich zeig dir gleich, wann
und wie ich mich auf dich besann"

Ihr sanfter Stimmenklang, alsdann
bewirkte, dass sein Herz gerann,
er griff nach ihr, zog sie hinan,
auf dass sie ihm nie mehr entrann.
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Quicksilver ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2011, 13:48   #10
Stimme der Zeit
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Lieber Quicksilver,

ich hatte bei dieser Recherche und dem anschließenden Unsinn-Schreiben den größten Spaß, seit ich hier auf Gedichte-Eiland "vor Anker" ging!!!
Vielen Dank für ein reines Vergnügen, das ich durch deine Idee haben durfte.

Aus den Kapitäns-Ukassen:


Vorwärts, Leute, an die Brassen,
hievt die Hintern aus den Sassen!
Vor der Insel ruhn Pinassen,
ganze Flotten von Dubassen.
So viel Faulheit, nicht zu fassen!
Einst, da fuhren wir von Dassen,
auf der Suche nach Parnassen
bis ins Reich der Monegassen!
Wollt ihr's jetzt auf einmal lassen?
Wartet, ich ruf die Kawassen,
tön euch was auf den Bumbassen!
Um die Heuer zu verprassen
säuft ihr ganze Kalebassen
leer, ich werd euch alle schassen!
Fange euch mit den Tirassen,
sperr euch ein in den Gelassen,
solltet ihr mich deshalb hassen:
Selber schuld, ihr trüben Tassen!
Ja, das könnte euch so passen*,
immer nur bei Skat und Jassen
auf der Suche nach den Assen
mal zu zu stechen, dann zu passen*!
Freudig füllt ihr Kneipenkassen,
schmeißt die Euros weg, ihr krassen
Tunichtgute! Durch die Gassen
flüchtet ihr auf die Terassen?
Rennt nur weg, denn Weg und Trassen
sind schon längst gesperrt - von Bassen
bis zum fernen Städtchen Wassen
warten Wächter schon in Massen!
Ah, da seh ich ein Erblassen,
quer durch alle Seemannsklassen,
unabhängig von den Rassen
trifft es euch, trotz Aliassen!
Ab mit euch auf die Barkassen,
jetzt seid ihr die Pudelnassen!!!
(37 Reime)

-------------------------------------------------------------

Ukassen: Anordnungen, Erlasse
Brassen: Tau zum Stellen der Segel
Sassen: Lager des Feldhasen
Pinassen: Größeres Beiboot von Kriegsschiffen
Dubassen: Flaches, barkenähnliches Ruderboot in Polen und Russland
Dassen: Ort, gehört zur Pfarrei Dietershausen
Parnassen: Plural von Parnass (Reich der Dichtkunst, auf dem die Musen wohnen)
Monegassen: Einwohner des Fürstentums Monaco
Kawassen: (Ehren)wächter und Boten in Gesandtschaften im Vorderen Orient (Türkei)
Bumbassen: Plural von Bumbass (früheres Musikinstrument)
Kalebassen: Aus den Früchten des Flaschenkürbisses oder des Kalebassenbaumes hergestellte bauchige Gefäße mit langem Hals
schassen: Entlassen, feuern
Tirassen: Deckgarn zum Fangen von Feldhühnern (Jägersprache)
Gelasse(n): Kleiner, enger, dürftig eingerichteter (Keller)raum
Jassen: Jassen ist ein Kartenspiel der Bézique-Familie, das vor allem im alamannischen Raum verbreitet ist (das heißt in der deutschsprachigen Schweiz, ...)
Bassen: Stadt bei Oyten in Niedersachsen
Wassen: Wassen ist eine politische Gemeinde im Reusstal im Kanton Uri in der Schweiz.
Barkassen: Größtes Beiboot auf Kriegsschiffen, größeres Motorboot

* - zwei unterschiedliche Bedeutungen
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