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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 28.11.2017, 18:48   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
Standard In den Augen meines Pferdes

In den Augen meines Pferdes

Dein waches Auge ist ein klarer Spiegel,
es blickt durch alle meine Maskeraden
und öffnet jede Türe, jeden Riegel
in der Fassade, die zu Schutz und Schaden
wir uns aus Konventionen selbst erbauen.
Du kannst mir, wie ich wirklich bin, vertrauen.

Ich kann in deine wachen Augen sehen
und mich in dieser Spiegelung erkennen,
durch deine Reaktion mich selbst verstehen
und bloßen Schein vom wahren Wesen trennen,
kann dich durch mich und mich durch dich durchschauen
und dir, so wie du mir vertraust, vertrauen.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (28.11.2017 um 23:55 Uhr)
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Alt 28.11.2017, 18:55   #2
Kokochanel
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das ist eine Ode auf dein Pferd, lieber Thomas und wenn ich mir die großen,klaren Augen eines Pferdes vorstelle, dann passt es sehr gut.
Gemeint ist das hier natürlich bildlich: ein Eins sein, ein Wortlos-Verstehen, ein sich Finden ohne Falschheit fürchten zu müssen wie man sie bei menschen findet.
Ja, so sind sie , die Tiere. geben uns so vel mehr als mancher verstehen kann.
Ich verstehe dich, Thomas und mich berühren deine Zeilen sehr. Eigentlich ist es auch ein Liebesgedicht....
LG von Koko
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Alt 28.11.2017, 23:43   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!

Funktioniert bei meinem Kater auch!

S1Z4 - Kein Komma am Zeilenende.

Schön und innig geschrieben, man merkt die emotionale Nähe.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 28.11.2017, 23:58   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
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Liebe Koko, lieber Erich,

vielen Dank. Ja, ich glaube es ist mit allen Tieren so. Und durch Kokos Bemerkung wurde mir klar, dass es in der Tat eine Liebeserklärung ist.

Liebe Grüße euch beiden
Thomas
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Alt 29.11.2017, 11:16   #5
juli
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Lieber Thomas,

Mein ganzes Leben haben mich Tiere begleitet. Als ich erwachsen war, habe ich mit meiner Tochter noch einmal das Reiten gelernt.
Pferde sind erstaunliche Tiere. Feinfühlig und bereit für Freundschaft.

Es ist ein wohlklingendes Gedicht!

Sehr innig★♥ sehr sehr schön!

Liebe Grüße sy

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Alt 30.11.2017, 07:57   #6
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Liebe syranie,

herzlichen Dank, deine Erfahrungen bestätigen meinen Eindruck sehr gut.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 01.12.2017, 15:33   #7
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Ophelia
 
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Beiträge: 251
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Lieber Thomas,

schließe mich hier dem Lob meiner Vorgänger an. Eine schöne Liebeserklärung, die du da gemacht hast. Da ich Pferde ebenfalls sehr liebe, sowie auch meine Katzen und meinen Hund weiß ich ganz genau, wie es gemeint ist. Das Zusammenleben mit Tieren ist eine große Bereicherung und ihre Echtheit ist mir lieber, als das Getue von vielen Zweibeinern. Gerne gelesen.

Liebe Grüße auch an dein Pferd

Ophelia

P.S: Da fallen mir noch die Verse von Goethe ein, die dir als Pferdebesitzer bestimmt gefallen (bin mir nicht mehr ganz sicher, ob sie so genau sind):
Lasst mich nur in meinem Sattel gelten, bleibt in euren Hütten euren Zelten und ich reite in die Ferne über meiner Mütze nur die Sterne.
__________________
Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
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Alt 02.12.2017, 10:01   #8
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Ophelia,

herzlichen Dank, insbesondere für die Perle aus dem Divan.

Wie findest du das?

Johann Wolfgang Goethe
Göttinger Reitbahn

Warum denn auch eine Reitbahn wo wohltätig auf den Verständigen wirkt, ist, dass man hier, vielleicht einzig in der Welt, die zweckmäßige Beschränkung der Tat, die Verbannung aller Willkür, ja des Zufalls mit Augen schaut und mit dem Geiste begreift. Menschen und Tiere verschmelzen hier dergestalt in eins, dass man nicht zu sagen wüsste, wer denn eigentlich den anderen erzieht.

Liebe Grüße
Thomas
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