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Alt 17.04.2013, 12:30   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Standard Die Arrivierten

Durch manche Prüfung sind wir eingegangen
in jenen Kreis, da sich die Guten finden.
So glaubten wir zumindest zu empfinden,
wenn manche uns auch andre Lieder sangen.

Den Tönen, die zu sehr nach Dunkel klangen,
versuchten wir uns gerne zu entwinden.
Am Berg der Wahrheit sich emporzuschinden
erhitzte allzu derb die kühlen Wangen.

Im Tal der Gleichmut und bei nobler Blässe
war uns gemütlicher ein stilles Bleiben.
Vermeidend allen Schweißes heiße Nässe,

durch welche man sich Ehrlichkeit erwürbe,
entschied man früh, sich besser nie zu reiben
an einem Geist, für den ein andrer stürbe.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (17.04.2013 um 12:38 Uhr)
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Alt 13.09.2013, 16:55   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

zuerst wollte ich schreiben: "Ja, so sind sie!"
Dann aber, als alle "Stammtischbrüder" nickten und auch auf die anderen zeigten, fiel ich mir selbst ein und entdeckte - ja, so bin ich.

Wenn man sich "irgendwo" in erster Euphorie "eingehangelt" hat, ist es gar nicht so leicht, wieder loszulassen. Schafft man es doch, weil man sich eingesteht, das Gute ist nicht immer ganz, begleitet einen die Erfahrung, es künftig doch zu lassen.
Im Tal des Gleichmuts und nobler Blässe zieht man es vor, auf die totale Ehrlichkeit zu verzichten - es ist "unaufregender" und bequem.
Ein schönes, sozialkritisches Sonett.

Dich wird man in kämpferischen Zeiten zitieren, davon bin ich überzeugt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 13.09.2013, 18:27   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Zuviel der Ehr! In kämpferischen Zeiten haben die pathetischen Prediger Konjunktur, und zu denen hoffe ich nie zu gehören!

Wie du richtig erkanntest: Ich beschrieb andere - und doch mich selbst. Es ist diese Ambivalenz, die uns menschlich macht, aber es ist unsere Einsicht darein, die uns Weisheit verleiht! Nichts ist schwarz oder weiß...

Vielen Dank für diese treffende Analyse!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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