07.01.2010, 22:08 | #1 |
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Am Bach
Am Bach Geändert von Medusa (09.01.2011 um 18:59 Uhr) |
07.01.2010, 22:22 | #2 |
ComMODa
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Guten Abend Medusa,
hier soll eine Verwandschaft zu Rilkes "Römischer Fontäne" zu finden sein? Tut mir leid, abgesehen von der Thematik - also "Wasser" - vermag ich in der Form nur sehr entfernte Ähnlichkeiten auszumachen. Das ist nicht weiter schlimm, denn dein Werk ist, wenngleich nicht überragend, zweifellos gekonnt. Mir gefällt das Enjambament sehr und die letzte Zeile ebenso. Allein stört mich der "Regenbogen", der mir zu plötzlich und unerwartet genannt wird und m.E. etwas mit der "dunklen Enge" kollidiert. Die Form ist mir weitestgehend unbekannt. Vielleicht hast du an gebrochene Langverse gedacht, vielleicht an Knittelverse - ich weiss es nicht. Auf jeden Fall klingt sie harmonisch und passend. Nicht erzwungen, sondern tragend. Gefällt mir. Liebe Grüsse Louis Geändert von Louis Lazar (07.01.2010 um 22:25 Uhr) |
07.01.2010, 22:26 | #3 |
lebendig
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Hallo Medusa,
bis auf die Inversion in Vers 3 stört mich hier rein gar nichts. Es ist wundervoll zu lesen und die Bilder beeindrucken mich sehr. Vielleicht solltest du öfter aus stringenten Formen ausbrechen, um solche Verse zu zaubern. Beeindruckte Grüße von Quicksilver
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07.01.2010, 22:30 | #4 |
Gast
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Liebe Medusa,
ich glaube eher, dass Du eine Parallele zu Ferdinand Meyers "Römischen Brunnen" meinst? Das ist Dir nämlich von der Form her hervorragend gelungen! Die Inversion stört mich auch, das Thema hatten wir doch schon bei Kaffee und Kuchen Ansonsten: Super gemacht! Liebe Grüße Feingeist |
07.01.2010, 22:36 | #5 |
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Lieber Louis,
es war nicht der Rilke, es war der Conrad ... (Ferdinand Meyer) . Es gab eine Zeit, in der ich die Klassiker als Fingerübungen nutzte ; manchmal mache ich das noch heute. Hier habe ich ein wunderschönes Gedicht umformuliert, den "Römischen Brunnen"; technisch stimmt es mit dem Vorbild in Versmaß und Melodie überein. Ob die Aussage stimmig ist, liegt sicher im Empfinden des Lesers . Ich mags recht gern, sonst hätte ich es gewiss nicht ausgekramt. Herzlichen Dank für Deinen Kommentar und Deine Überlegungen zum Inhalt. Viele liebe Grüße, Medusa. Lieber Quicksilver, vielen lieben Dank für die positive, für mich überaus erfreuliche Rückmeldung zu diesem Gedicht. Es ist schon etwas älter und ich erinnere Gehirnakrobatik, um dem Original nahe zu kommen . Die Inversion stört mich auch; das Original ist aber auch nicht "astrein" . Ich grüße Dich herzlich, Medusa. Lieber Feingeist, ja, ich habe mir den "Römischen Brunnen" vorgenommen; es ist eines meiner Lieblingsgedichte. Dein "hervorragend gelungen" bauchpinselt mich ungemein . Ich weiß nicht, wie ich die Inversion wegdichten kann . Herzliche Grüße nach HH, Medusa. Geändert von Medusa (07.01.2010 um 23:03 Uhr) |
07.01.2010, 23:37 | #6 |
Gast
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Liebe Medusa,
wie wäre es mit: ..., wo er in dunkler Enge schwillt, sich klar in Buchten zu ergießen. Dann wäre der Reim weg, klar, aber auf ergießen reimt sich ja auch anderes. Na, ja, ich kenne Dich ja jetzt, bist ja eine Bastlerin, Dir fällt bestimmt eine Lösung ein! Liebe Grüße Feingeist |
07.01.2010, 23:48 | #7 |
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Nee, lieber Feingeist,
das haut nicht hin, jedenfalls dieser Vorschlag nicht: sich klar in Buchten zu ergießen. Das Original endet in allen Versen mit männlichen Kadenzen. Über diesen Vers ... wo er in dunkler Enge schwillt, werde ich nachdenken (heute gewiss nicht mehr ), er klingt sehr schön und gefällt mir . Wir kriegen das hin, nicht wahr? Liebe Gutenachtgrüße, Medusa. |
07.01.2010, 23:59 | #8 |
Gast
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Liebe Medusa,
klar kriegen wir das hin. Bergesschlucht und Bucht gefällt mir auch ausnehmend gut der Reim, aber die Inversion zwischen den Reimen ist einfach... Da hat man das Gefühl, der Bach würde sich umkehren, Du verstehst was ich meine wo er in dunkler Enge schwillt, sich klar in manche (eine) Bucht ergießt. Wäre männlich, aber ich denke die direkte Nebeneinanderstellung vom Anschwellen und Ergießen nur durch ein Komma getrennt, ist sehr gewagt. Liebe Grüße Feingeist |
08.01.2010, 00:12 | #9 |
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Morgen, lieber Feingeist,
morgen . Ich bin totmüde und nur noch für kurze Zeit im Chat. Deine Vorschläge nehme ich ganz sicher mit in meine Träume und noch vor dem Frühstückskaffee werde ich sie in die Tat umsetzen . Gute Nacht und liebe Grüße nach HH, Medusa. |
08.01.2010, 14:38 | #10 |
Flaschenpost
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hallo Medusa,
ganz gleich welches Gedicht du nun umformuliert hast, ob Rilke oder Meyer, dein Vers findet mein Gefallen. Der beschriebene Bach wird vor meinen Augen lebendig. Gern gelesen. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
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