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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 28.03.2010, 16:25   #1
JimPfeffer
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 28.04.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 239
Standard Deinen Film


Nur einmal habe ich ihn gesehen,
die Nacht hing an der Straßenecke.
Du könntest eine Skulptur von Rodin sein
kalt in Leib und Seele.
Alle Mittel und Methoden sind dir recht.
Es kam mir augenblicklich in den Sinn,
du könntest eine Mörderin sein.
Mit diskretem Charme und Gift,
gleich Hundert anderen.
An der Bar stehend
in der ersten Reihe,
unter den prominenten Hyänen
bist du weit gegangen.
Dein Mond sah anders aus.
Bezahlt hat er ein Lächeln,
dem ein langes Schweigen folgt.
Irgendwie wirkte es belebend,
die Totenstille
nach dem zweiten Akt,
als dein Vorhang fiel.


...
__________________
„Ich interessiere mich für alles was mit Revolte, Durcheinander und Chaos zu tun hat und insbesondere für jegliche Aktivitäten die scheinbar sinnlos sind“.
Jim Morrison
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Alt 02.04.2010, 14:06   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.907
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Moin Jim,

solche Menschen gibt es, die kalt und erbarmungslos wirken.

Es scheint auch, als ob sie anderen Lebensregeln folgten, denn ihr Egoismus kennt keine Grenzen.
Sie leben wirklich wie auf einer anderen Welt (mit einem anderen Mond), denn Liebe ist ihnen fremd, sie "töten" alle Gefühle und ersticken sie schon im Keim.

Solche Menschen machen mich auch frösteln.

Oft sind sie schön und unnahbar, so wie du es, geschickt als Skulptur von Auguste Rodin, beschreibst.
Aber dennoch fehlt ihnen das Leben, die Wärme, die einen Menschen eigentlich ausmacht.

Allerdings komme ich mit dem "zweiten Akt" nicht ganz klar, da bedarf es noch einer kurzen Erläuterung.

Ein sehr düsterer Text, der direkt an die "finsteren" Emotionen erinnert, die einem bei der Begegnung mit solchen Wesen überfallen.

Frohe Ostern.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 07.04.2010, 20:48   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
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Ort: Mainz
Beiträge: 12.402
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hallo jim,,

ja also mit diesem Werk habe ich mich gedanklich dann doch schon ein wenig
intensiver auseinandergesetzt und ich muss eigentlich sagen, dass es mir auf
Anhieb gefiel..für mich betrachtet sehe ich drei Abschnitte in dem Werk, weiß
aber auch net so Recht, mitunter ist es nur meine Intention.

zunächst:
Nur einmal habe ich ihn gesehen,
die Nacht hing an der Straßenecke.


was natürlich aussieht, als würde das LI eher in einer Betrachtung agiert, da
wie gesagt ein er betrachtet wird und auch eher fremd zumindest für den Be-
trachter ist.."nur einmal habe ich ihn gesehen"

darauf folgt die Betrachtung des Ldu..

Du könntest eine Skulptur von Rodin sein
kalt in Leib und Seele.
Alle Mittel und Methoden sind dir recht.
Es kam mir augenblicklich in den Sinn,
du könntest eine Mörderin sein.
Mit diskretem Charme und Gift,
gleich Hundert anderen.
An der Bar stehend
in der ersten Reihe,
unter den prominenten Hyänen
bist du weit gegangen.


wobei mich gerade die Skulptur interessierte, warum gerade von rodin, fragte
ich mich irgendwie automatisch, kam aber zu keinem Ergebniss..erinnert mich
aber dennoch an das plastische Modeideal oder ähnliches, vllt ist es auch ge-
meint "mit diskretem charme" "wie hundert andere",, mitunter jemand in
der modernen zeit, die so sehr ins äußere strebt,,

dann denke ich, dass die Betrachtung wieder zu dem "er" oder "ihn" hingeht..


Dein Mond sah anders aus.
Bezahlt hat er ein Lächeln,
dem ein langes Schweigen folgt.


was sich eigentlich schön anhört,, er ist zunächst anders indem er irgendetwas
inneres zeigt..."bezahlt hat er ein lächeln" und gerade dieses scheint zu
einem langen Schweigen geführt zu haben..

dann geht wieder der Blick zu dem Ldu:

Irgendwie wirkte es belebend,
die Totenstille
nach dem zweiten Akt,
als dein Vorhang fiel.


welches sich nun mehr von der kunstfigur zum natürlichen gewendet hat..

so weit meine Gedanken dazu,, schönes Werk...liebe Grüße gin
__________________
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