18.02.2009, 23:54 | #1 |
Lyrische Emotion
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Ein Hundeleben
Ein Hundeleben Ich fress mich durch den ganzen Tag, weil ich als Hund das halt so mag. So lauf ich hier und da mal rum erschnüffele mir alle Reste, beglotze treu zwar, doch wie dumm auch gern am Tisch die meisten Gäste. Doch niemand nimmt Notiz, will schaun, drum mach ich jetzt den Pausenclown. Ich kratze mich ganz laut am Ohr, geh vor, zurück und wieder vor, versuche gar ein nettes Lächeln, das aussieht, wie ein armes Hecheln, ich schlage einen Purzelbaum, doch glaubt es mir, man sieht es kaum, veranstalte ein kleines Tänzchen, fast ohne Beine auf dem Schwänzchen, und schließlich stell ich in der Not mich röchelnd gar noch mausetot. Der Sabber läuft mir aus dem Maul, so ausgezehrt bin ich, ich jaul, mein Nackenhaar sträubt sich zur Bürste in Hoffnung auf ein paar der Würste, als plötzlich etwas runterfällt, was mir sofort den Tag erhellt. Ich eile hin, schon kommt ein Tritt, doch dieser Happen muss noch mit. Die Beute war zwar jämmerlich, genussvoll jedoch schlemmer ich, was mir bis dahin war verboten, den Rest leck ich mir von den Pfoten. Dann starre ich erneut gerissen und appelliere ans Gewissen. Ich sitz da, wie ein stummer Grund, schau treu, so wie ein dummer Hund, verhungernd, lieb und ganz verloren, mit tiefgesenkten Demutsohren. Falderwald . .. . . . .
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19.02.2009, 00:05 | #2 |
MohnArt
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Hallo Faldi,
da muß ich gleich drauf antworten, als fanatische Hundfreundin. woher kennst Du unseren Flocki eigentlich ? Jedenfalls habe ich meine helle Freude an dem Gedicht. Du hast die Hundegedanken sehr gut beschrieben und ein Klasse Gedicht daraus gemacht. Mein Flocki, hatte schon als junger, Hund schon immer Hunger. Nun, mittlerweile ist er dicklich, doch findet er es höchst erquicklich, die Seinen ständig anzustarren um auf die Leckerlies zu harren. Liebe Grüße, Klatschmohn |
25.02.2009, 23:05 | #3 |
Slawische Seele
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Lieber Faldi,
wenn die Theorie stimmt, dass wir so viele Leben haben, bis wir alles gewesen sind, dann warst du einmal ein Hund. Wann sonst kann man sich so perfekt in Hundegedanken und Hundetricks 'reindichten. Dein Herrchen muss zu der Zeit ein Dichter gewesen sein, weil die Hundegedanken in Reimen fließen. Das Gedicht ist so herzig, dass ich für dieses Tierchen alle Würste vom Tisch holen würde, um sie versehentlich fallen zu lassen. Stimmt es eigentlich, dass ein Hund immer fressen kann? Als Hundefreundin liebe Grüße an alle Vierbeiner und natürlich an den Poeten Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
26.02.2009, 08:36 | #4 |
MohnArt
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Liebe Dana, (sorry Faldi)
ja ein Hund kann immer fressen und am liebsten Menschenessen. Kriegt e nix, dann kann er motzen, bei zuviel kann er auch k.......! Klatschmohn |
27.02.2009, 18:02 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Faldi,
Wusste gar nicht, dass Hunde Gedichte schreiben können. Da hast du aber sehr genau hingesehen, um dich in dieses Hundeleben einzufühlen und doch merkt man natürlich, dass man die Szene, die sich vor dem geistigen Auge auftut, aus menschlicher Sicht betrachtet. liebe Grüße vom Herbstblatt |
27.02.2009, 18:43 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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ich wollt, ich wär ein hund,
dann wär mein leben rund: hätt von natur ein warmes fell, beliebt bei herrchen und mamsell, und ohne, dass ich lauthals bellt würd mir mein fressen hingestellt. mein korb wär mietfrei und bequem ach, wär das alles angenehm... liebe grüße norbert |
04.03.2009, 12:01 | #7 |
Lyrische Emotion
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Liebe Klatschmohn,
in Mölln, dort wo ich arbeite und viele fremde Grundstücke und Wohnungen betreten muss, habe ich ganz viele Hundefreunde. Warum? Na weil ich immer etwas zu "schnubbeln" dabei habe. Ich selbst hatte in meiner alten Heimat auch einige Hunde. Als Kind einen Pudel, später Schäferhunde, mit denen ich auch gearbeitet habe, vor allem im Suchdienst und zuletzt zwei Beagles aus dem Versuchslabor eines großen Chemiekonzerns. Die beiden waren besonders dankbar. Deshalb glaube ich auch, mich ganz gut in die Hundepsyche einfühlen zu können. Bestell Flocki einen schönen Gruß... Liebe Dana, ich könnte mir vorstellen, daß mich auch heute noch einige für einen Hund halten, manche sogar für einen Schweinehund. Eigentlich bin ich ganz lieb und habe es gern, wenn man mich hinter den Ohren krault. Auch fresse ich für mein Leben gern, ja das geht fast immer, und bin für Spielchen immer zu haben. Mir macht es auch Spaß, wenn ich meine Ruhe habe und an einem stillen Örtchen schlafen kann. Treudoof schauen stellt ebenfalls kein Problem für mich dar. Und wenn mich jemand ärgert, dann kann ich ihm durchaus meine Zähne zeigen (Die nennen mich dann Schweinehund). Nur die Angelegenheit mit dem Schwänzchenwedeln will mir noch nicht so recht gelingen, aber ich denke, das ist nur eine Sache der Übung. Du wärest schon ein geeignetes Frauchen, wenn du dafür sorgtest, daß ab und an versehentlich ein paar Würste vom Tisch fallen. Da hätte dich dann wohl jeder Hund zum Fressen gern... Liebe Herbstblatt, klar ist das aus menschlicher Sicht betrachtet, ich musste das ja schließlich irgendwie übersetzen. Aber mein hündisches Wesen konnte sich so richtig in die Hundeseele hineinversetzen, so daß etwas einigermaßen Brauchbares dabei herauskam, was ich hier präsentieren konnte... Lieber norbert, Ich weiß du bist im Grund doch nur ein armer Hund und musst alleine für dich leiden im kalten Tal vom Eifel-Schleiden. Drum bau dir eine Hütte hier, markiere auch dein Stammrevier so wie ein Hunde-Schwerenöter. Ab jetzt bist du der Eilandköter. Vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen. Ich habe mich sehr darüber gefreut... Liebe Grüße Bis bald Falderwald PS: Grrr wuff, grrr wuff, grrr wau wau wau, quiek hechel, hechel, hechel, knurr brumm, knurr brumm, knurr jaul jaul jaul, schmatz, stöhn, pups, schnarch, bell wedel. . .. .
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04.03.2009, 12:19 | #8 |
Mal lachend - mal traurig
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Ein Hundeleben
Da kann ich mich den Vorrednern nur anschliessen mein lieber Faldi.
Auch uner Skippy ist genau so. Er ist zwar Allergiker und bekommt nur spezielles Futter, aber wehe es fällt etwas auf den Boden. Da ist keiner so schnell wie er. Oderheißt es als? Auf alle Fälle kommt ihm keiner zuvor. Auch die Trickse kann er, totstellen, da wackelt nur der Schwanz. Pfötchen geben, erschießen lassen, und was er sonst noch drauf hat. Alles nur wegen 2 bis drei Körner zusätzlich vom Spezialfutter. Habe deine Zeiklen mit viel Verständnis gelesen, der Michael
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04.03.2009, 12:29 | #9 |
gesperrte Senorissima
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Lieber Falderwald,
ich habe keinen Hund (bei mir spielten lange Zeit Katzen die Hauptrolle), aber Dein Gedicht spricht mich an. Leider ist ein Wermutstropfen dabei: Der Tritt. Lieben Gruß von cyparis |
07.03.2009, 01:41 | #10 |
Lyrische Emotion
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Moin Michael,
ja, was so ein echtes Hundsvieh ist, dem entgeht kein Krümel... Erschießen spielen mit dem Hund find ich gut. Wenn er richtig hört, dann bleibt er solange liegen, bis man ihn auffordert wieder ausfzustehen. Wär schön, wenn das auch mit den Frauen so funktionierte, nicht? Na ja, aus diesem Grunde gibt es ja die Hunde. Von ihnen hat so mancher Mann etwas gelernt: Einfach totstellen und mit dem Schwänzchen wackeln. Das klappt oft... Liebstes Cyparis, dich stört der Tritt? Nun, für einen Hund gehört das zum normalen Alltag... Ok, das müssen ja keine brutalen Tritte sein, aber wer hat einem Hund noch nie mit dem Bein oder dem Fuß den Weg verstellt oder ihn angestupst. Das nimmt kein Hund übel. Ich würde einen Hund auch nie böse treten. Katzen und Hunde kannst du übrigens nicht miteinander vergleichen. Das wäre fast so, als ob du Frauen und Männer vergleichst, das geht auch nicht. Und die gehören soagar noch zu einer Rasse, obwohl ich mich manchmal frage... Danke fürs Lesen und Kommentieren... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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