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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 19.11.2018, 22:27   #1
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Ophelia
 
Registriert seit: 10.05.2016
Beiträge: 251
Standard Novemberlied

Ich bin wie eine leere Hülle, die
ganz haltlos durch die Stunden treibt
und sich im Schwebedasein wie
ein welkes Blatt im Wind zerreibt.

Ich bin auch eine Sehnsucht, die
ihr Ziel und ihren Weg nicht kennt
und immer weiter sucht und nie-
mals ankommt, weil der Sinn sich trennt.
__________________
Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
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Alt 20.11.2018, 11:23   #2
waterwoman
Nixe, rotblond
 
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Liebe Ophelia,

wie wunderschön ist das denn. Gefällt mir sehr gut, bringt eine absolut wehmütige Stimmung herüber.
Ja, der November - er inspiriert die Dichter immer wieder

Gruß
ww
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß.
Wilhelm Busch
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Alt 20.11.2018, 15:29   #3
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 251
Standard

Liebe waterwoman,

danke für dein Lob. Freut mich richtig doll. Heute hat es bei uns zum ersten Mal geschneit und jetzt, da ein wenig Schnee liegt, ist es wieder heller draußen. Da wären meine Verse sicherlich weniger schwermütig ausgefallen...

Ganz liebe Grüße


Ophelia
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Baratynsky
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Alt 20.11.2018, 17:42   #4
Sanssouci
Flötist
 
Benutzerbild von Sanssouci
 
Registriert seit: 14.11.2014
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Standard

Hallo Ophelia!

Inhaltlich gefällt mir dein Gedicht sehr.
Aber die Endreime in Z1 und Z3 wirken irgendwie gekünstelt bzw. dem Reim geschuldet. Besonders das auseinander gerissene nie-mals kommt nicht gut rüber (beim laut Lesen).
Was wäre denn, wenn sich Z1 und Z3 nicht reimen? Wäre doch nicht schlimm, da sich ja Z2 und Z4 reimen.

Hier mein Vorschlag z.B. zu S1:

Ich bin wie eine leere Hülle, (9)
die haltlos durch die Stunden treibt (8)
und sich im Schwebedasein spiegelt, (9)
als welkes Blatt im Wind zerreibt. (8)

Was meinst du?

LG, Sanssouci

Geändert von Sanssouci (20.11.2018 um 18:58 Uhr)
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Alt 20.11.2018, 18:35   #5
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hi Sanssouci,

danke für deinen Kommentar. Freut mich, dass dir der Inhalt gefällt.
Zur Form: Ich verwende hier Enjambements von französisch enjamber ‚überschreiten‘, ‚überspringen‘), ein Zeilensprung oder Verssprung tritt in einer Folge von Versen dann auf, wenn eine Satz- oder Sinneinheit über das Ende eines Verses hinaus auf den folgenden Vers übergreift.
Man kann Enjambements danach unterscheiden, ob die Versgrenze mit der Grenze einer syntaktischen Einheit (Syntagma) zusammenfällt oder ob das Enjambement alle syntaktischen Einheiten trennt.
Diese Art Verse zu schreiben unterscheidet sich natürlich vom gewöhnlichen Endreimdichten und es fordert den Leser beim Lesen auch mehr heraus. Es ist Geschmacksache, ob es einem gefällt oder nicht, und für mich eine schöne Herausforderung und auch Abwechselung beim Schreiben. Macht mir Spass... Manchen gefällt es ebenfalls und dir wohl nicht. Ich stehe aber total drauf und deswegen ändere ich es auch nicht.
Aber trotzdem Danke für deine Verbesserungsvorschläge.

Liebe Grüße

Ophelia
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Baratynsky
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Alt 20.11.2018, 19:06   #6
Sanssouci
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Hallo Ophelia!

Ich weiß durchaus, dass man mit Enjambements sehr schöne Zeilen- oder auch Strophensprünge erschaffen kann.
Für die S1 lasse ich das also durchgehen.

In S2 allerdings bleibe ich dabei. Das ist einfach ein zu harter Bruch für mich, ein Wort zu "zerstückeln".
Aber, wenn's dir gefällt, okay.

LG, Sanssouci
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Alt 20.11.2018, 19:43   #7
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hi Sanssouci,

freut mich aber total, dass du es "in Strophe 1 durchgehen lässt". Buh, mein Abend ist gerettet, und ja mit dem Massaker kann ich wirklich wunderbar leben.

Herzliche Grüße

Ophelia
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Baratynsky
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Alt 20.11.2018, 20:15   #8
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 539
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Hi Ophelia,

ein traumhaftes Gedicht voller Melancholie!

Die Enjambements finde ich sehr gelungen. Auch das Trennen eines Wortes finde ich nicht weiter schlimm. Hier habe ich auch gar kein Problem beim Lesen.

Zur allergrößten Not ließe sich folgendes machen:

Ich bin auch eine Sehnsucht, die
ihr Ziel und ihren Weg nicht kennt
und immer weiter sucht und nie,
nie
ankommt, weil der Sinn sich trennt.

Aber: Ich = Großer Fan

Viele Grüße
Laie
__________________
Schreiben, wie Monet malte.
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Alt 21.11.2018, 17:18   #9
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Ophelia
 
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Beiträge: 251
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Lieber Laie,

dein Lob freut mich sehr. Ach, ich liebe melancholische Verse und schön, dass du sie auch magst. Danke auch für deinen Verbesserungsvorschlag, da ja aber keine Not besteht es zu ändern, werde ich es auch so stehen lassen. Ich finde ebenfalls, die Trennung eines Wortes erschwert nicht das Lesen und es ist ja auch im Versmaß.
Es ist eine große Ehre für mich, dass du ein Fan meiner Verse bist..


Ganz liebe Grüße

Ophelia
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Baratynsky
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Alt 22.11.2018, 12:46   #10
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Liebe Ophelia,


da reihe ich mich doch gern ein in die Riege der Lobenden
ich finde das Original am besten, es st dein Gedicht und deine Stimmung, die da rüberkommt.
Im Gegenteil, ich halte die Abtrennung für sehr gelungen!


Lieben Gruß

Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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