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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 29.08.2014, 21:23   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Meine Welt in meiner Hand

Meine Welt in meiner Hand


Die Tage sind wie kleine feine Lichter:
Am Morgen knippst sie jemand an und abends
Knippst sie ein anderer ganz einfach aus.
Ich halte meine Welt in meiner Hand,

Bewundere sie jeden Tag aufs Neue.
Die Nacht hüllt alles ein, als müsste sie
Verbergen, was am Tag geschah, als wäre
Ein sanftes Ruhekissen angebracht.

Die Tage sind mal dunkler und mal heller:
Ich fühle, wie die Kriege Nadeln setzen,
Und spüre, wie der Sturm die Meere peitscht.

Ich sehe, dass nichts gut ist, wie es ist,
Doch sie muss weiterdrehen, meine Welt,
Damit ein Tag zum Licht der Erde werde.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 31.08.2014, 09:11   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

moin walther,
he's got the whole world in his hands...

ich nehme doch mal an, dass das Lyrich damit seine kleine, eigene private welt meint über die es schalten und walten möchte - oder spricht hier gott selbst, höchstpersönlich?

dann allerdings ist das fazit erschreckend:
Zitat:
dass nichts gut ist......Damit ein Tag zum Licht der Erde werde
hat ER den großen knall etwa schon eingeplant?

das wollen wir nicht hoffen.
(immerhin arbeitet die menschheit ja schon deutlich genug daran, es sich selbst anzutun - da braucht es nicht auch noch einen gekränkten, rachsüchtigen gott.)

so ein atomblitz wäre zwar wirklich sehr hell - nur: die "innere" erleuchtung käme zwecks zeitmangel wahrscheinlich trotzdem nicht zustande.

vielleicht gibt es ja doch noch ein paar inseln, wo etwas "gut" ist?
es wird die einzige chance sein, die wir haben: den focus genau dahin zu richten!

damit die erde sich weiterdrehen kan - auch ohne "atomblitz für alle".

puh-schwere kost, und das noch vor dem frühstück!
lg, larin
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Alt 03.09.2014, 20:11   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

lb. larin,

das ist, da sonett, ein doppeltes spiel. es geht um die welt als ganzes und die in unserer hand, vor der ja schon unser herrgott sagte, daß wir sie uns untertan machen sollten. damit meinte er allerdings nicht die putineske variante vom untertan machen.

letztlich beschreibt der text den menschen und die welt sowie das, was das schicksal und wir selbst daraus machen.

danke für deinen tiefsinnigen interpretationsversuch, der vieles gut herausarbeitet.

lg w.
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