Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Ausflug in die Natur

Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 20.05.2009, 11:51   #1
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Heimischer Urwald

Kein Pflug und keine scharfe Sense
Stört Halm und Blume, Stamm und Rohr.
Ein Nistplatz bietet sich für Gänse,
Die Sänger tun sich laut hervor.

So wuchert Urwald allenthalben,
Aus Schilf und ungeschnitt'nem Gras.
Die Mücken locken flinke Schwalben,
Im Buschgezweige regt sich was.

Die Haselmaus baut Kugelnester,
Libellen sind auf Wespenfang.
Ein leises Windchen weht von West her,
Ein Teichrohrsänger lauscht dem Klang.

Marienkäfer sammeln Punkte
Für Wettbewerb in Prächtigkeit.
Was gestern noch in Blüten prunkte,
Trägt heute schon ein Alltagskleid.

So wandelt sich das Bild den Augen,
Doch bleibt es immer Urnatur.
Geh hin, um alles aufzusaugen,
Doch hinterlasse keine Spur.
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
Ibrahim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2009, 11:58   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Ingo!!
Was für ein prächtiger Text! Bin begeistert!
Hach, muss es schön sein, dort wo du lebst....
Ich seh jeden Tag nur grauweiße Wände und muss immer aufs Wochende warten, bis ich mal annähernd
so was schönes zu Gesicht bekomme!
Aber du hast auch ein beneidenswertes Talent, aus dieser herrlichen Natur wunderbare Gedichte zu machen.


Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2009, 12:09   #3
ReinART
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Ibrahim
Du Beschreibst unseren Garten. Hatte, nachdem wir vor 20 Jahren das Haus mit Grund kauften , erstmal alles renaturiert. das haus ist vor lauter Efeu und Glyzinien kaum noch zu sehen. und wieviele verschieden Arten von Vögeln darin brüten...eine Taube auf dem Balkonsims versteckt.
Mir gefällt das Wort prunkte gar nicht. Es ist so schwer. Ich gehe immer nach dem Klang und der Melodie und hier passt es für mich nicht.
Habe in deinem Gedicht alles gesehen, was die Natur so lebendig macht
Alles Gute
Reinhard
  Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2009, 14:35   #4
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
Standard

Lieber Ibrahim

Das ist von heute an mein Lieblingsgedicht von dir.

Ich bewundere Menschen die solch ein Wissen und Gespür haben, um unsere Natur in wunderbare Worte zu kleiden.

Zitat:
Geh hin, um alles aufzusaugen,
Doch hinterlasse keine Spur.
Ein wunderbarer Abschluss.

Ich bin begeistert.

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
Lena ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2009, 15:21   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Ibrahim!


Du Meister der Naturgedichte...
einmal mehr bin ich gebannt.
Wohl dem, der all das noch erleben, sehen, schauen und bedichten darf!


***



--------------------------------------------------------------------------------

Kein Pflug und keine scharfe Sense
Stört Halm und Blume, Stamm und Rohr.
Ein Nistplatz bietet sich für Gänse,
Die Sänger tun sich laut hervor.

So wuchert Urwald allenthalben,
Aus Schilf und ungeschnitt'nem Gras.
Die Mücken locken flinke Schwalben,
Im Buschgezweige regt sich was.

Die Haselmaus baut Kugelnester,
Libellen sind auf Wespenfang.
Ein leises Windchen weht von West her, (die sanfte Brise...? /Windchen gefällt mir nicht so sehr..)
Ein Teichrohrsänger lauscht dem Klang.

Marienkäfer sammeln Punkte
Für Wettbewerb in Prächtigkeit.
Was gestern noch in Blüten prunkte,
Trägt heute schon ein Alltagskleid.

So wandelt sich das Bild den Augen,
Doch bleibt es immer Urnatur.
Geh hin, um alles aufzusaugen,
Doch hinterlasse keine Spur. (Spur!)


***

Was soll ich Hingerissene noch schreiben?

Einen lieben Gruß...

cyparis


@ larin:
Wo die Donau mir silbernen Armen umschließt
s letzte Stückerl vom träumenden Wien...


Dieses Lied wird mir unvergeßlich bleiben

Geändert von Leier (21.05.2009 um 12:10 Uhr)
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 09:17   #6
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

lieber ibrahim,
dein gedicht erinnert mich an den "urwald" im herzen wiens: die lobau.
da könntest du durchaus gesessen sein und dies zeilen empfunden haben.
die andacht und ehrfurcht vor dieser natürlichen einheit sind gut nachzuempfinden. man möge die letzten paradiese schützen, solange es geht.....!

gerne gelesen
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 12:23   #7
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Hallo cayparis und larin!

Ich danke euch für die wohlwollende Beurteilung.
LG Ingo
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
Ibrahim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2009, 18:55   #8
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard

Lieber Ibrahim,

die Vorsicht, die aus Deiner letzten Zeile spricht, teilt sich in jeder Zeile mit!

Ein wunderschönes, behutsames und aufmerksames Gedicht; wie immer bei Deinen Naturgedichten leicht zu lesen und nachdenklich stimmend.

Sehr sehr gerne gelesen!
Herzliche Grüße,
Medusa.
Medusa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2009, 21:04   #9
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.571
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

hallo lieber ibrahim,

wundervolle Stimmungen lassen ein Stück Natur vor dem geistigen Auge entstehen. ein Abbild dieser, gefällt mir sehr, der Reim in der dritten Strophe hat es mir irgendwie angetan.."nester/ her" finde ich super in szene gesetzt, zumal das "her" eine ziemlich starke silbe ist die nunmehr jedoch ein leichtfuß sein muss...alles in allem gerne gelesen und wohlgefallen gefunden...

liebe grüße basse
__________________
© Bilder by ginton

Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:32 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg