11.09.2010, 21:10 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Nachruf auf meine alte Bank
Wie liebte ich sie, diese alte Bank!
Nach Partys, Treffen, Feiern und Geburtstagsfesten gab sie mir immer Zuflucht - Gott sei Dank - auf meiner alten Bank schlief ich am besten. Kein böser Traum ließ mich auf ihr erzittern, der Rücken lag von ganz alleine flach, auch Magengrimmen konnt mich niemals dort erschüttern. Auf meiner alten Bank blieb ich nicht wach. Sie stand geschickt, strategisch, nah beim Fenster, da kam das Mondlicht und auch frische Luft herein. Die alte Bank vertrieb die düstern Nachtgespenster. Sie lümmelte mich samt der Sorgen ein. War sie je Schauplatz von Verdruss, Verführung? Oh nein! Trotzdem war mir auf ihr nie fad. Wie niedlich stand sie da, geblümt, Verzierung des ganzen Raums. Nun muss sie weg. Wie schad! |
11.10.2010, 01:54 | #2 |
Lyrische Emotion
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Hi larin,
also warum muss deine alte Bank denn weg? Wenn so schöne Erinnerungen an diesem Stück hängen, dann gibt es doch sicherlich auch ein Plätzchen, wo sie noch hinpasst, oder? Nein? Ok, ich nehme sie. Für so ein altes Schmuckstück habe ich immer Verwendung... Nun steht sie hier bei mir die alte Bank, auf ihre alten Tage ward sie weggeben, sie sieht ganz blass aus, sicher ist sie krank, wer braucht schon eine alte Bank zum Leben? Sie schaut auf meinen Ofen an der Wand, ein sanftes Bild voll Harmonie und Frieden. Ich steh vor ihr, die Säge in der Hand, ihr Schicksl ist im Grunde schon entschieden. Nun liegt sie hier vor mir die alte Bank, denn Stück für Stück hat sie ihr Dasein aufgegeben, als sie mit lautem Schrei zu Boden sank. Auch ich brauch keine alte Bank zum Leben. Das Leben ist doch wirklich manchmal mies, so eine alte Bank kann niemanden mehr reizen, ein allerletzter Blick, now rest in peace, mein Ofen hat jetzt wieder was zum Heizen. Vielleicht überlegst du es dir ja doch noch mal... Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
13.10.2010, 18:14 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber falderwald,
die bank muss weg, weil sie hin ist. der schaumgummi zerbröselt. die rückseite dürfte schimmeln. sitzfläche und lehne hat der kriminelle kater auf dem gewissen. arme bank! ich stelle mir mit vergnügtem grinsen vor, wie du den porösen schaumgummi mit einer säge zersägst..... für die dabei entstehende staublunge übernehme ich aber keine verantwortung! bin echt froh, dass ich keine alte bank bin. danke fürs kommentieren und weiterdichten, larin |
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