27.12.2023, 00:29 | #1 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 22.07.2023
Beiträge: 38
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Das Kleid der Weihnacht
Das Kleid der Weihnacht
Nun ist der Weihnachtsglanz verschwunden, die Welt ist düster wie zuvor. Sie kommt mir fast noch dunkler vor, wurd doch zuviel an Licht gebunden. Verschwenderisch für eine Zeit, die kommt und geht wie alles halt. Geboren gestern, heute alt, verliert die Weihnacht rasch ihr Kleid. Ich hab verdrängt und mich gefunden in Traditionen, lang vermisst, für ein paar Tage, ein paar Stunden. Derweil die Welt dieselbe ist. Und dennoch bin ich dankbar heut für Herzenswärme, die mir war. Und sorgsam lege ich das Kleid der Weihnacht fort für nächstes Jahr. |
09.01.2024, 10:27 | #2 |
Wortsortierer
Registriert seit: 10.09.2018
Ort: ...wo die Sonne untergeht
Beiträge: 236
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Hallo Moni,
ein schönes Gedicht, wie ich finde Manchmal braucht man eine Auszeit vom Alltag, und dazu sind die Weihnachtsfeiertage gut geeignet, vorausgesetzt, man lässt sich auf die Stimmung ein. Dir scheint das gelungen zu sein und das ist doch sehr positiv. Gern gelesen! Gruß, Welle
__________________
Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher. |
09.01.2024, 23:44 | #3 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 22.07.2023
Beiträge: 38
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freut mich, dass es gefällt, Wellengang. ja, eine Auszeit, die jeder braucht... Danke und lG von Moni
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15.01.2024, 22:54 | #4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Hallo Moni,
das ist sehr schön und hat mir gut gefallen. Die umarmenden Reime werden dem Thema gerecht und lassen den Leser durch die Zeilen schweben. Der Text transportiert zwar eine melancholische Grundstimmung, wandelt sich dann aber über einen gesunden Pragmatismus hin zum optimistisch Positiven. Das äußert sich durch die zunächst weihnachtliche Hochstimmung mit viel Licht und Hochglanz, die aber schnell wieder dem alltäglichen Geschehen weichen. Von letzterem konnte man sich während der festlichen Tage erholen, auch wenn es einen schnell wieder einholt. Der Trost liegt darin, dass sich eben alles wiederholt und man es aufs Neue begehen kann. Die zweite Strophe ist mein persönlicher Favorit und davon ganz besonders die dritte Zeile: "Geboren gestern, heute alt..." Das zeigt die ganze Tragik des Lebens und den Ablauf allen Seins. Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
15.01.2024, 23:55 | #5 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 22.07.2023
Beiträge: 38
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es freut mich, Falder, dass du so umfassend auf dieses Gedicht eingehst. Vielen Dank dafür.
Wenn wir uns in dem harten Alltag die Wärme der Auszeiten erhalten können, dann können wir vielleicht die verrohende und falsche Gesellschaft besser ertragen. Es war mein Intention, etwas Hoffnung zu streuen, denn nicht zu Unrecht sprach ein Politiker von "Volks-Depression"... LG von Moni |
16.01.2024, 22:49 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 21.03.2017
Ort: Ostsachsen
Beiträge: 302
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Liebe Moni,
eine sehr schöne Metapher, das Kleid der Weihnacht, finde ich gelungen und hebt sich wohltuend ab von landläufigen Gedichten zu dieser Jahreszeit. Ja, eine schöne Auszeit vom hetischen Alltag, innere Einkehr und es bleibt etwas, das ist schön und wichtig. Sehr gern gelesen. Beste Grüße mall |
19.01.2024, 16:48 | #7 |
Nixe, rotblond
Registriert seit: 18.02.2018
Ort: in Meeresnähe
Beiträge: 807
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Hallo Moni,
auch wenn das Fest aller Feste schon eine Weile vorbei ist, kann ich deine Gedanken dazu noch sehr gut nachvollziehen. Wer das noch hinbekommt ,in dieser wahrhaft unruhigen und sorgenvollen Zeit sich ein paar Momente des Sichbesinnens zu gönnen, dem sei es gegönnt. Ich fürchte nur, dass man, von welcher Seite auch immer, dabei ist, dieses schöne christliche Fest so peu a peu verschwinden zu lassen. Noch nicht heute oder morgen, aber irgendwann... LG woman
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch |
25.01.2024, 16:42 | #8 | |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Das fängt auch mein Empfinden sehr schön ein, liebe waterwoman!
So sehr das Leuchten in der düsteren (Jahres)zeit auch willkommen ist, so sehr höht es im nachfolgenden Kontrast die Dunkelheit, der man ja nur mittels Ritualen für eine Weile entkommen ist. Zitat:
Sehr gerne gelesen! LG, fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
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28.01.2024, 14:30 | #9 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 22.07.2023
Beiträge: 38
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ja, darum ging es mit, Waterwoman. ich denke, dass Momente, persönliche Momente, der Besinnlichkeit in der heutigen Zeit wichtiger denn je sind. Vielen dank dir
Vielen Dank auch dir, free. Besinnlichkeit ist ja heute eher eine Seltenheit LG von Moni |
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