26.08.2010, 21:34 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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Sie denkt so laut!
Sie denkt so laut! Die halbe Nacht
hab ich kein Auge zugebracht. Ihr klappert das Gedankenraster wie Pferdehuf auf Kopfsteinpflaster, spielt „Rush our“ und Stadtverkehr. Sie denkt so laut! Ich kann nicht mehr! Sie denkt so laut! Mir tropft der Schweiß herab vom Kopf, mal kalt, mal heiß. Ist es Manie? Treibt sie die Flause? Ach bitte, gönn uns eine Pause! Ich kann nicht schlafen, wenn du denkst dir innerlich den Kopf verrenkst, bis dass der neue Tag anbricht! Sie denkt so laut! Und mein Gesicht, es ist zerfurcht von dem Gedenke – was schmiedet sie für üble Ränke? Wem droht sie an des Himmels Zorn? Sie denkt so laut! Ich bin verlorn! Dann naht der Morgen. Schaumgeboren liegt sie mir fröhlich in den Ohren: „Ach Liebster,“ sagt sie, “heute Nacht hab ich mal ein Gedicht gemacht……“ |
27.08.2010, 19:30 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 215
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Liebe Larin,
wie gut dass das Denken nicht tatsächlich mit Knirschen oder sonstigen Geräuschen einher geht. Aber es reicht ja schon, wenn die Dichterin sich schlaflos hin und her wälzt. Bei anhaltenden Kreativschüben gibt es nur eines - getrennte Schlafzimmer!. beste Grüße vom Herbstblatt |
28.08.2010, 01:38 | #3 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Liebe larin,
hast du bei mir geschlafen, ohne dass ich es weiß? Die Metaphern für eine Geräuschkulisse sind herrlich. Ganz besonders der Pferdehuf auf Kopfsteinpflaster. Ich übe mich neuerdings im "Nichtdenken". Einst (noch nicht so lange her) blieb ich bis weit nach Mitternacht vor dem PC, las Gedichte und ständig klapperten eigene im Kopf herum und wollten geschrieben werden. Mit diesem Denken ging ich ins Bett und schlief mit unfertigen "Werken" ein. Dann kam eine Zeit, in der ich ich vor lauter "Schaffen" keinen Schlaf fand. Ab 4.00 Uhr begann ich den Wecker und den kommenden Tag zu fürchten. Ich legte mir eine neue "Disziplin" auf: Vor Mitternacht ging es ins Schlafgemach, ganz ohne Denken. Es hätte beinahe funktioniert, wenn nicht um 3.00 Uhr eine weiterer Dichter möglichst leise in dasselbe Bett gekommen wäre: "Schläfst du?" "Jetzt nicht mehr." "Ich habe ein Gedicht geschrieben. Hör mal: .... ..... ..... ..... " Es klappert also vielerorts. Dein Gedicht beschert mir eine neue Sichtweise. Mit Humor ist alles leichter. Mit lachenden Grüßen Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
29.08.2010, 19:48 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo herbstblatt,
hast du eine ahnung, wie laut ich beim denken bin! da knirscht der äther! so'n dichter, den die dichtung hat, ist eine richtige landplage..... frag IHN! das mit den getrennten schlafzimmern wäre allerdings eine option! ich weiß nur noch nicht: soll ich jetzt die kinder rausschmeißen oder den balkon überbauen.....? hallo dana, ich kann mir in etwa vorstellen, was bei euch daheim los ist. "unseres" mal zwei! bei mir daheim flüchten schon alle, wenn sie mich auf einen zettel krixeln sehen... aber wenn ich lange zeit sehr still bin, mache ich mich auch "verdächtig".... na, besser es klappert im kopf als es pfeift einfach nur durch! lachen wir halt einfach weiter! liebe grüße, larin |
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